Hololens-Soldaten: US-Army will AR-Programm weiter ausrollen

Hololens-Soldaten: US-Army will AR-Programm weiter ausrollen

Die US-Army will mit der AR-Brille Hololens die Fähigkeiten ihrer Soldaten trainieren und digital erweitern.

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Im letzten Jahr testeten in einem Pilotprojekt 84 Soldaten und Soldatinnen die AR-Brille Hololens 2 in Trainings. 2020 soll das Programm deutlich erweitert werden: Unter anderem sollen eine Infanteriekompanie, ein Marine-Zug und ein Unterstützungszug im Manöver-Trainingszentrum Fort Pickett Live-Gefechte und mehrere taktische Truppenübungen durchführen.

Der zweiwöchige Testlauf soll in einer 72-stündigen Trainingsveranstaltung gipfeln, bei der der Nutzen von Augmented Reality auf dem Schlachtfeld im simulierten Ernstfall geprüft wird.

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Die AR-Brille ist so teuer, dass das US-Militär als Sparmaßnahme für die Bedienung alte NES-Controller reaktiviert hat. Bild: Courtney Bacon / US Army

Die AR-Brille ist so teuer, dass das US-Militär als Sparmaßnahme alte NES-Controller für die Bedienung reaktiviert hat. Bild: Courtney Bacon / US Army

Bis zu 100.000 AR-Brillen will Microsoft in den nächsten Jahren an das US-Militär liefern. Rund 40.000 AR-Brillen sind im Budget für 2021 vorgesehen. Fast eine halbe Milliarde US-Dollar ist der Armee allein die Hardware wert.

Hinzu kommt der Aufwand für die umfassende Implementierung und das Trainingsprogramm sowie die Weiterentwicklung der Brille speziell für die Bedürfnisse der Soldaten und Soldatinnen.

Umgebaute Militärversion der AR-Brille soll im Sommer starten

Derzeit nutzt die US-Army noch eine mehr als ein Kilo schwere Version der kommerziellen Hololens-2-Brille, die um Wärme- und Nachtsicht sowie ein Batteriepack erweitert ist. Die nächsten Versionen der Militärbrille sollen nur mehr bis zu 800 Gramm wiegen, so das Ziel. Für den Sommer ist eine stabilere Outdoor-Variante vorgesehen.

Durch die Brille - das Militär nennt sie "Integrated Visual Augmentation System" (IVAS) - sehen die Soldaten taktische Ziele und die Bewegungen anderer Soldaten als digitale Grafik im Raum. Die Anzeige kann auf die Bedürfnisse einzelner Soldaten justiert werden.

In Gefechtssimulationen bewegen sie sich durch einen realen Raum und zielen dabei auf digitale Avatare. Nach dem Training bekommen Soldaten eine detaillierte Auswertung ihrer Leistung angezeigt, inklusive Blickprotokoll und der Herzfrequenz in verschiedenen Momenten der Simulation.

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Das folgende Konzeptvideo des Pentagons zeigt, wie AR-Technologie in zukünftigen Gefechten eingesetzt werden könnte.

Microsoft kontrolliert interne Kritik

Derweil hört man nichts mehr von Kritikern aus Microsofts Hololens-Team, die sich dagegen wehren wollten, dass das Ergebnis ihrer Arbeit für militärische Zwecke und womöglich als Tötungshilfe eingesetzt wird.

Mehr als 50 Angestellte richteten sich in einem offenen Brief an Microsofts Geschäftsführung und protestierten, dass AR-unterstützte Gefechte das Töten banalisieren könnten wie in einem Videospiel. Die Geschäftsführung widersprach dieser Forderung.

Schon zuvor machte Microsoft-Präsident Brad Smith im KI-Kontext klar, dass Microsoft - anders als Google - das US-Militär intensiv mit neuer Technologie unterstützen will.

Außerdem: Die zähe Auslieferung von Hololens 2 an die Industrie soll sich laut Hololens-Ingenieur Alex Kipman zeitnah entspannen.

Quelle: Marinecorpstimes; Bilder: Courtney Bacon, Army

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