Künstliche Intelligenz: Microsoft verkauft KI an das US-Militär

Künstliche Intelligenz: Microsoft verkauft KI an das US-Militär

Bild: Microsoft

Google zieht sich zurück, Microsoft springt in die Bresche: Der Konzern will das US-Militär mit Künstlicher Intelligenz und weiteren Technologien versorgen. Es geht um sehr viel Geld.

In einem Blogbeitrag gibt Microsoft-Präsident Brad Smith bekannt, dass der IT-Konzern entgegen interner Proteste von Mitarbeitern mit dem US-Militär kooperieren wird. Die Mitarbeiter wurden zuvor bei einem internen Treffen über diese Entscheidung informiert.

Aktueller Aufhänger der Mitarbeiterproteste ist ein Bieterwettbewerb zu der KI-gestützten Cloud Anwendung "Joint Enterprise Defense Infrastructure" (JEDI) für das US-Militär, aus dem Google Anfang Oktober aufgrund ethischer Bedenken ausstieg.

Der JEDI-Vertrag soll einen Wert von bis zu zehn Milliarden US-Dollar haben. Neben Microsoft bieten auch Amazon, IBM und Oracle. Laut der New York Times hat Amazon die besten Karten, dicht gefolgt von Microsoft.

Microsoft verspricht Rückhalt ohne Kompromisse

In seinem Blogbeitrag macht Smith unmissverständlich klar, dass Microsofts Unterstützung für das US-Militär kompromisslos sein wird. Smith gibt sich alle Mühe, das US-Militär als Kraft des Guten zu porträtieren und scheut das Pathos nicht.

"Wir wollen, dass US-Bürger und speziell die Soldaten wissen, dass sie auf Microsoft zählen können. Wir geben ihnen unsere beste Technologie", schreibt Smith.

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Und weiter: "Uns aus diesem Markt zurückzuziehen, bedeutet, dass wir unseren Einfluss auf die öffentliche Debatte reduzieren, wie neue Technologien verantwortungsvoll eingesetzt werden können. Wir werden uns nicht vor der Zukunft verstecken."

Im Kontext autonomer Waffen habe man sich mit der US-Regierung verständigt ("we’ve appreciated"), dass "kein Militär der Welt eine Zukunft will, in der Maschinen einen Krieg beginnen." Man könne diese neuen Entwicklungen jedoch nicht adressieren, wenn sich der Tech-Sektor aus der Diskussion zurückziehe.

Smith räumt ein, dass das US-Militär - wie jede andere Institution auch - "nicht perfekt" sei und keine weiße Weste habe. Konkreter wird Smith an dieser Stelle nicht.

Keine Mitarbeiter-Wehrpflicht

Microsoft respektiere den Wunsch einzelner Mitarbeiter, die sich nicht an militärischen Projekten beteiligen wollen. Microsoft-Mitarbeiter hätten die Möglichkeit, zwischen Projekten zu wechseln, schreibt Smith.

"Wir verstehen, dass einige Mitarbeiter eine andere Perspektive haben. Wir bitten nicht jeden einzelnen Mitarbeiter darum, jede Position des Unternehmens zu unterstützten", schreibt Smith.

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