Google baut autarke VR-Brillen mit HTC und Lenovo *Update: Lenovo-Trailer*

Google baut autarke VR-Brillen mit HTC und Lenovo *Update: Lenovo-Trailer*

Zweites Update vom 18. Mai 2017:

Auf HTC folgt Lenovo: Eine erste Teaser-Seite zeigt Anwendungsszenarien wie virtuelle Reisen, Telepräsenz-Streaming von Sportveranstaltungen und Bildung. Spieler scheinen nicht die primäre Zielgruppe von Googles neuer Daydream-Strategie zu sein.

Auffällig ist, dass Google und die Produktionspartner Lenovo und HTC eine einheitliche Werbebotschaft aussenden: Die autarken Geräte sollen einfacher, günstiger und immersiver als Virtual Reality mit dem PC oder dem Smartphone sein. Stets prominent platziert sind das "World Sense"-Tracking und die Daydream-Marke.

Ähnlich wie HTC zeigt Lenovo einen Trailer mit einer noch abstrakten Konzeptstudie zum Design. Der Formfaktor im Video erinnert stark an Lenovos VR-Brille für Windows Mixed Reality, die im August erscheinen und circa 300 bis 400 US-Dollar kosten soll. Die bietet zwar auch Inside-Out-Tracking - das von Microsofts Hololens - muss aber noch mit einem PC verbunden werden.

Legt man den Preis von Lenovos Windows-Brille zugrunde, dürfte das autarke System deutlich jenseits der 400 Euro Marke kosten. Neben dem Display und den Sensoren müssen noch zusätzliche Prozessoren und eine GPU verbaut werden.

Update vom 18. Mai 2017:

Nach Google stellt auch HTC eine Produktseite ins Netz. Viel neue Informationen gibt es dort noch nicht . Die Brille soll ab Sommer verfügbar sein, HTC verspricht "die immersivste VR-Brille ohne Kabel" und "unvergleichbare VR-Erlebnisse". Die Brille sei besonders für Nutzer geeignet, die Wert auf mobile Nutzung legen.

Erstes Update:

Auf der Google I/O Entwicklerkonferenz machte Virtual-Reality-Chef Clay Bavor die autarke VR-Brille offiziell. Die Überraschung: Google kooperiert mit HTC und baut das neue System gemeinsam mit dem Vive-Hersteller.

Eine weitere autarke VR-Brille entsteht in Kooperation mit Lenovo. Die beiden Unternehmen arbeiten schon im Kontext von Googles Augmented-Reality-Plattform Tango zusammen. Lenovo produziert außerdem eine VR-Brille mit Inside-Out-Tracking für Windows Mixed Reality.

Googles autarke VR-Systeme basieren auf der Daydream-Plattform und bieten wie erwartet Inside-Out-Tracking auf Tango-Basis. Im Gehäuse sind Sensoren integriert, die die Umgebung scannen und die Position der Brille in Relation zum Raum bestimmen. Google nennt das Feature "World Sense". Gegenüber bisherigen Demos der Technologie ist die neuste Version laut Bavor "dramatisch verbessert".

Externe Sensoren und Zuspieler werden für den Betrieb nicht mehr benötigt, das verspricht maximalen Nutzungskomfort. Die Designstudie impliziert, dass der Daydream-Controller mit der neuen Hardware kompatibel ist.

Google kooperiert fürs Referenzdesign mit Qualcomm

Technische Grundlage für die autarken VR-Systeme ist Qualcomms Referenzdesign, das mit einem Snapdragon 835-Prozessor ausgestattet ist. Das Referenzdesign von Qualcomm beherrscht außerdem Eye-Tracking samt Foveated Rendering, einem Renderverfahren, bei dem immer nur der Fokuspunkt des VR-Brillenträgers mit hoher Auflösung berechnet wird.

Das setzt potenziell viel Rechenleistung frei, sodass auch mobile Systeme mit weniger Prozessorkraft grafisch aufwendige VR-Welten berechnen könnten. Die dafür notwendige Hard- und Software werden beim Qualcomm-Modell vom deutschen Unternehmen SMI zugeliefert.

In der Qualcomm-Brille arbeitet weiter ein Adreno 540 Grafikchip, die Latenz des Systems soll unter 15 Millisekunden liegen. Ergänzend hat das V835-Entwicklerkit Hand- und Fingertracking von Leap Motion von Werk aus integriert.

Welche der Features letztlich in der Google-Version verbaut werden, ist nicht klar. Das Referenzdesign soll in erster Linie anderen Herstellern als Blaupause und zur Orientierung dienen.

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Informationen zum Veröffentlichungstermin oder dem Preis nannte Bavor nicht. Die ersten Geräte sollen aber noch 2017 auf den Markt kommen.

Seit Monaten halten sich Gerüchte, dass Google an einer ausgereiften Highend-Brille arbeitet. Jetzt ist es offiziell.

Google ergänzt das VR-Portfolio um autarke VR-Systeme, die gemeinsam mit Partnern hergestellt werden. Bild: Google

Ursprünglicher Artikel vom 17. Mai: Bericht: Google zeigt auf der I/O 2017 eine neue Highend-VR-Brille

Seit über einem Jahr halten sich Gerüchte, dass Google neben Daydream View an einer ausgereiften Highend-Brille arbeitet. Auf der I/O 2017 soll sie enthüllt werden.

Laut einem Bericht der Webseite Variety stellt Google die neue Hardware auf der jährlichen Entwicklerkonferenz I/O vor, die heute Abend um 19 Uhr deutscher Zeit mit einer Keynote startet (Livestream hier) und bis zum 19. Mai dauert. Variety bezieht sich auf mehrere Quellen, die direkt in das Projekt involviert sind. Neben der Keynote gibt es am Folgetag eine einstündige Session zu VR und AR, auf der das Gerät vorgestellt werden könnte.

Die Quellen von Variety beschreiben die neue Hardware als autarkes System, das weder ein Smartphone noch einen PC als Zuspieler benötigt. Es soll seit mindestens einem Jahr in Entwicklung sein.

Das Gerät wird als "auf dem neuesten Stand" beschrieben. Sicher dürfte Inside-Out-Tracking integriert sein - die notwendige Technologie erforschte Google über Jahre hinweg im Augmented-Reality-Projekt Tango. Googles VR- und AR-Abteilung arbeiten eng zusammen.

Laut Varietys Quellen könnte Google von einer öffentlichen Präsentation absehen und die neue Hardware nur ausgewählten Entwicklern zeigen, um sich weiter auf Daydream VR zu fokussieren. Die mobile VR-Initiative startete erst vor rund einem halben Jahr, hat aber kommerziell kaum Erfolg, da Samsung als wichtigster Android-Smartphone-Hersteller exklusiv mit Oculus für Gear VR kooperiert.

Das neue Gerät soll für Google bereits "der nächste Schritt" sein. Facebook hat mit Oculus Rift und Gear VR ebenfalls eine Highend- und eine Lowend-Variante auf dem Markt.

Arbeitet Google an der ersten echten Mixed-Reality-Brille?

Zuletzt berichtete die Webseite Engadget im vergangenen Oktober, dass Google eine echte Mixed-Reality-Brille plant, die es sowohl mit Microsofts Hololens als auch Facebooks autarkem VR-Prototyp "Santa Cruz" aufnehmen könnte.

Googles Tango-System wäre theoretisch dazu in der Lage, die Brille sowohl fürs Tracking in der Virtual Reality räumlich zu verorten als auch ein Bild der Außenwelt ins Gerät zu streamen und dort digital zu erweitern - sogenannte Augmented Virtual Reality. Die Bauform wäre wie bei einer VR-Brille geschlossen und nicht offen wie bei Hololens.

Ebenfalls im Oktober berichtete die US-Webseite The Drum über ein kabelloses Virtual-Reality-Gerät, das von der US-Zulassungsstelle FCC freigegeben wurde. Antragssteller war Mike Jazayeri, der in Googles VR-Gruppe für das Produktmanagement zuständig ist.

Außerdem kaufte Gooogle die Eyetracking-Spezialisten von Eyefluence. Eyetracking wäre eine Kerntechnologie für eine autarke Brille, da es die grafische Darstellungsqualität der mobilen Hardware enorm steigern könnte.

Vor wenigen Tagen gab Google die Übernahme von "Owlchemy Labs" bekannt, einem der erfolgreichsten Virtual-Reality-Entwicklerstudios. Googles technischer Leiter der VR- und AR-Abteilung Relja Markovic versprach im Kontext der Übernahme viele technische Innovationen, die auf Daydream folgen sollen.

Microsofts Marketingabteilung nimmt es nicht so genau mit Definitionen und schmeißt fröhlich mit dem Begriff der "Mixed Reality" um sich.

VR-Guru Faliszek: "Mixed Reality ist nur Marketing"

Seit Monaten halten sich Gerüchte, dass Google an einer ausgereiften Highend-Brille arbeitet. Auf der I/O 2017 soll sie enthüllt werden.

Eye-Tracking: Wichtige Kerntechnologie, potenzielle Datenkrake

| Featured Image: HTC