Für ein sicheres Metaverse: Konsortium fordert Ethik-Standards

Das OASIS Consortium ist eine Non-Profit-Organisation, die sich der "digitalen Nachhaltigkeit" des Metaverse verschrieben hat. Sie arbeitet an Ethik-Standards, die sich gegen eine Wiederholung der Social-Media-Katastrophe richten.
Der Name des Konsortiums ist eine Anspielung auf das Metaverse des Sci-Fi-Romans Ready Player One und zugleich ein Akronym für die Werte, die es fürs Metaverse einfordert: Openness (Offenheit), Accountability (Haftung), Security (Sicherheit), Innovation und Sustainability (Nachhaltigkeit).
Das Metaverse ist das jüngste Modewort des Silicon Valley und bezeichnet die noch nicht verwirklichte Vision eines neuen, alle digitalen Plattformen umspannenden räumlichen Internets, das mittels Avataren betreten wird und eine körperliche Dimension hat. Ihr liegt die Vorstellung einer schrittweisen Verschiebung des Lebensalltags in digitale 3D-Welten zugrunde, deren genaue Ausformung noch niemand kennt und die erste Vorläufer in Online-Spielen wie Minecraft, Fortnite und Roblox hat.
Facebook will das Metaverse aufbauen
Gegen die Auswüchse von Social Media
Was Metaverse-Unternehmen tun müssen
Metaverse-Unternehmen müssten als Gegenmaßnahme entsprechendes Fachpersonal ausbilden und Führungspositionen aufbauen, die sich dieser Bedrohung bewusst sind und wissen, wie dagegen vorzugehen ist. Dabei müsse auch auf Diversität geachtet werden. "Richtlinien können nicht inklusiv sein, wenn alle Mitglieder des Teams weiß und männlich sind", sagt Wang der Webseite Protocol.
Für das Konsortium hat Wang einen Podcast zum Thema ins Leben gerufen sowie eine Expertengruppe zusammengestellt, die aus Vertretern von Metaverse-Unternehmen, Agenturen, Regierungsbehörden und Universitäten besteht, darunter Riot Games und Roblox.
Die Gruppe will Ende 2021 gemeinsam erarbeitete Ethik-Standards fürs Metaverse formulieren, die Unternehmen als Richtlinie dienen soll. Mit Whitepapers, Blogartikeln und Veranstaltungen möchte sich das Konsortium anschließend für ein ethisches Metaverse engagieren.
Facebook plant voraus
Facebook selbst ist sich des Problems natürlich bewusst und hat für Horizon umfassende Sicherheitsmaßnahmen angekündigt (siehe Video unten), die wegen ihres Überwachungscharakters bereits Kritik auf sich zogen.
Der Stein des Anstoßes: Wird man in Facebook Horizon von einem Nutzer stumm geschaltet, geblockt oder gemeldet, kann sich ein "Sicherheitsspezialist" hinzuschalten und das Geschehen beobachten oder für die Beweisaufnahme aufzeichnen, schreibt Facebook in einem Blogpost. Die Nutzer selbst merken nichts von all dem, da der Angestellte unsichtbar bleibt.
Der Sicherheitsaspekt dürfte mit ein Grund gewesen sein, weshalb das Unternehmen im letzten Jahr eine Facebook-Kontopflicht für die eigene VR-Brille einführte. Wem die Sperrung der eigenen App-Bibliothek und des Zugangs zum Facebook-Metaverse droht, dürfte sich auf der Plattform bedachter benehmen und wird durch Facebooks Echtnamenpflicht haftbarer als anonyme Nutzer.
Quelle: Pressemitteilung, Protocol, Titelbild: Facebook
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