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Für seine zukünftigen Tech-Brillen befasst sich Facebook auch mit den Risiken und Vorteilen von Gesichtserkennung.
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KI-Technik hat Kamera-basierte Gesichtserkennung in den letzten Jahren auf ein neues, präziseres Niveau gebracht. Immer mehr Länder setzen die Technologie für automatisierte Überwachung ein. Beispielsweise ist in Moskau ein flächendeckendes Netz an Überwachungskameras mit Gesichtserkennung entstanden, das gut zu funktionieren scheint.
Vom dystopischen Szenario der allgegenwärtigen KI-Überwachung abgesehen, kann Gesichtserkennung die Nutzung von Technologie einfacherer oder sicherer machen. Ein Beispiel dafür ist die Gesichtserkennung, die Smartphones entsperrt.
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Facebook Tech-Brille: Gesichtserkennung ist ein mögliches Feature
In den nächsten Jahren will Facebook mit diversen Tech-Brillen durchstarten, auch mit solchen, die man gut im Alltag tragen kann. Bei einer internen Besprechung äußerte sich Facebooks XR-Manager Andrew Bosworth zum Thema Gesichtserkennung für Facebooks Tech-Brillen.
Wie Buzzfeednews berichtet, beschrieb Bosworth Gesichtserkennung als „das schwierigste Thema, bei dem die Vorteile und die Risiken so klar sind, aber wir kennen die Balance noch nicht.“
Er antwortete so auf die Frage eines Angestellten, ob Menschen ihr Gesicht als „unsuchbar“ markieren könnten, wenn zukünftig Tech-Brillen allgegenwärtig würden.
Als positive Anwendungsszenarien nannte Bosworth die Möglichkeit, Menschen bei einer Party wiederzuerkennen, wenn man ihre Namen vergessen hat. Auch Menschen mit Gesichtsblindheit könnte eine Tech-Brille mit integrierter Gesichtserkennung helfen.
Gesichtserkennung: Gesetzliche Lage ist weiter unklar
Sowohl technisch als auch von der Gesetzgebung her sei unklar, ob Gesichtserkennung überhaupt möglich sei, erklärte Bosworth.
„Die eigentliche Frage ist, ob wir in der Lage sein werden, überhaupt irgendwelche Gesichter zu erkennen, und das wissen wir nicht. Rechtlich gesehen könnte die Antwort nein lauten“ sagt Bosworth mit Verweis auf das Anti-Gesichtserkennungsgesetz in Illinois.
Der Facebook-Manager sieht darin kein Problem: „Wir können das als Gesellschaft entscheiden und dieses Produkt wird auch ohne es [Gesichtserkennung] überleben und gedeihen. Ich denke aber, dass Potenzial verloren geht.“
Bei Twitter unterstreicht Bosworth, dass Gesichtserkennung „aus guten Gründen ein sehr kontroverses Thema“ sei und dass Facebook eine „sehr offene Diskussion“ über die Vor- und Nachteile plane. Das zukünftige Produkt würde gut ohne Gesichtserkennung auskommen.
Eine erste alltagstaugliche Tech-Brille, die in Partnerschaft mit Ray Ban entwickelt wird, soll noch in diesem Jahr erscheinen. Die technischen Features und Anwendungsszenarien sind noch nicht im Detail bekannt. Auf ein Display soll Facebook verzichten.
Unabhängig von Facebooks Plänen ist die Tech-Brille als Aufhänger für eine Debatte über Gesichtserkennung irreführend. Eine Smartphone-App wie jene von Clearview AI sorgt bereits für Überwachungsdystopien im behördlichen und im privaten Kontext.
Sicher würde eine Datenbrille mit integrierter Gesichtserkennung den Einsatz der Technik noch erleichtern und allgegenwärtiger machen. Die Brille würde aber auch die Debatte enorm anfeuern und wohl zunächst auf massiven gesellschaftlichen Widerstand stoßen – das zeigt Googles Glassholes-Fiasko mit der ersten Datenbrille Google Glass, die aus gutem Grund nur mehr an Industriekunden verkauft wird.
Auf dem Smartphone ist Gesichtserkennungs-Software daher womöglich sogar noch effizienter als in der Brille, da der Einsatz noch unter dem Radar fliegt und insgesamt unauffälliger ist.
Titelbild: Facebook / Prototyp einer Datenbrille mit integrierten Kameras
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