Facebook & 3D: Smartphone-App bekommt neue VR-Funktion
Facebook verknüpft erneut das Smartphone- mit dem XR-Ökosystem. Hoffentlich konsequenter als beim letzten Versuch.
Derzeit rollt die neueste Software für Oculus Quest (Test) aus: Unter anderem können jetzt die Grenzen des VR-Bereichs mit den eigenen Händen festgelegt werden und es gibt einen neuen Passthrough-AR-Modus, bei dem ihr das Oculus-Menü in eurer realen Umgebung sehen könnt.
Eine Neuerung geht in der langen Update-Liste fast unter, obwohl sie signifikant ist. Sie betrifft mehr die Facebook-App als die Quest-Brille: Inhalte aus der Facebook-App, wie beispielsweise 3D-Fotos, können zukünftig direkt aus der App an die VR-Brille geschickt und dort angesehen werden.
___STEADY_PAYWALL___War da nicht was mit 3D?
Ganz neu ist dieser Gedanke nicht: Im Oktober 2017 kündigte Facebook 3D-Posts für die Facebook-App an. Im Februar 2018 folgte dann ein Update der 3D-Posts mit Unterstützung für das schlankere, schnellere Dateiformat gITF 2.0 - das .jpg für 3D-Inhalte. Beispielsweise konnten Nutzer mit Apps 3D-Scans ihrer Umgebung erstellen und dann bei Facebook teilen.
"Wir wünschen uns eine digitale Welt, in der die Nutzer immersive Erfahrungen und 3D-Objekte nahtlos zwischen VR, AR und dem Facebook-Nachrichtenstrom teilen können", sagte damals Facebooks Produktmanager Aykud Gönen und versprach: "Das ist erst der Anfang."
Nutzer konnten Inhalte sogar direkt in VR erstellen und dann im Newsstream teilen oder mit dem eingestellten Facebook Spaces 3D-Inhalte aus dem Nachrichenstrom herausgreifen und in VR benutzen.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg spricht seit der Oculus-Übernahme 2014 davon, dass 3D-Inhalte und -Räume nach Text, Foto und Video das nächste große Social-Format werden sollen. Die Ampel steht also auf Grün, Facebook gibt Vollgas bei 3D. Oder?
Dreht Facebook die 3D-Schraube wieder auf?
Und dann passierte ... nichts. Im Gegenteil: Facebook stellte die Unterstützung für 3D-Posts irgendwann Anfang 2019 ein. Und mit der neuen Quest-Brille hat man derzeit keinen nativen Zugriff auf den Facebook-Newsfeed. Es gibt nicht einmal eine Facebook-App in den Stores. Wer Facebook-Inhalte sehen will, muss den Umweg über den Browser nehmen.
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Neu eingeführt wurde immerhin eine Funktion für KI-berechnete 3D-Fotos, die in VR theoretisch besser zur Geltung kommen. Auch VR-taugliche 360-Grad-Videos werden bei Facebook unterstützt.
Dass Facebook der Smartphone-App jetzt eine "In VR öffnen"-Funktion hinzufügt, ist zumindest ein Fingerzeig, dass die ursprüngliche 3D-Vision nicht aufgegeben wurde und vielleicht mehr ist als ein strategisches Irrlicht.
Auch Google integriert 3D stärker ins eigene Ökosystem, unter anderem gibt es jetzt AR-kompatible 3D-Suchergebnisse. Etwas Wettbewerb könnte wieder mehr Dynamik ins 3D-Wettrennen bringen.
Womöglich führt Facebook die Funktion ja mit Vorausschau auf neue 3D-AR-Technologie in den kommenden iPhones ein, die präzisere 3D-Scans der eigenen Umgebung ermöglichen wird: Ein antikes Fundstück aus dem Keller oder die neue Wohnung könnte man mit AR und VR direkter erleben als auf einem Foto oder in einem Video - wenn die visuelle Qualität überzeugt.
Also, Facebook: Gib uns 3D-Posts zurück! Und nimm sie bitte nicht wieder weg.
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