Facebook & 3D: Smartphone-App bekommt neue VR-Funktion

Facebook verknüpft erneut das Smartphone- mit dem XR-Ökosystem. Hoffentlich konsequenter als beim letzten Versuch.
Derzeit rollt die neueste Software für Oculus Quest (Test) aus: Unter anderem können jetzt die Grenzen des VR-Bereichs mit den eigenen Händen festgelegt werden und es gibt einen neuen Passthrough-AR-Modus, bei dem ihr das Oculus-Menü in eurer realen Umgebung sehen könnt.
Eine Neuerung geht in der langen Update-Liste fast unter, obwohl sie signifikant ist. Sie betrifft mehr die Facebook-App als die Quest-Brille: Inhalte aus der Facebook-App, wie beispielsweise 3D-Fotos, können zukünftig direkt aus der App an die VR-Brille geschickt und dort angesehen werden.
War da nicht was mit 3D?
Nutzer konnten Inhalte sogar direkt in VR erstellen und dann im Newsstream teilen oder mit dem eingestellten Facebook Spaces 3D-Inhalte aus dem Nachrichenstrom herausgreifen und in VR benutzen.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg spricht seit der Oculus-Übernahme 2014 davon, dass 3D-Inhalte und -Räume nach Text, Foto und Video das nächste große Social-Format werden sollen. Die Ampel steht also auf Grün, Facebook gibt Vollgas bei 3D. Oder?
Dreht Facebook die 3D-Schraube wieder auf?
Und dann passierte ... nichts. Im Gegenteil: Facebook stellte die Unterstützung für 3D-Posts irgendwann Anfang 2019 ein. Und mit der neuen Quest-Brille hat man derzeit keinen nativen Zugriff auf den Facebook-Newsfeed. Es gibt nicht einmal eine Facebook-App in den Stores. Wer Facebook-Inhalte sehen will, muss den Umweg über den Browser nehmen.
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Neu eingeführt wurde immerhin eine Funktion für KI-berechnete 3D-Fotos, die in VR theoretisch besser zur Geltung kommen. Auch VR-taugliche 360-Grad-Videos werden bei Facebook unterstützt.
Dass Facebook der Smartphone-App jetzt eine "In VR öffnen"-Funktion hinzufügt, ist zumindest ein Fingerzeig, dass die ursprüngliche 3D-Vision nicht aufgegeben wurde und vielleicht mehr ist als ein strategisches Irrlicht.
Auch Google integriert 3D stärker ins eigene Ökosystem, unter anderem gibt es jetzt AR-kompatible 3D-Suchergebnisse. Etwas Wettbewerb könnte wieder mehr Dynamik ins 3D-Wettrennen bringen.
Womöglich führt Facebook die Funktion ja mit Vorausschau auf neue 3D-AR-Technologie in den kommenden iPhones ein, die präzisere 3D-Scans der eigenen Umgebung ermöglichen wird: Ein antikes Fundstück aus dem Keller oder die neue Wohnung könnte man mit AR und VR direkter erleben als auf einem Foto oder in einem Video - wenn die visuelle Qualität überzeugt.
Also, Facebook: Gib uns 3D-Posts zurück! Und nimm sie bitte nicht wieder weg.
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