Den Unkenrufen zum Trotz: Wen Virtual Reality sicher glücklich macht

Den Unkenrufen zum Trotz: Wen Virtual Reality sicher glücklich macht

Es gibt sie, die glücklichen VR-Nutzer. Ich bin einer davon. Weshalb eigentlich? Die Antwort könnte verraten, ob und für wen sich der Kauf einer VR-Brille lohnt.

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Drei Jahre nach Markstart ist noch immer nicht klar, was die Killer-App oder Zielgruppe von Virtual Reality ist. Während HTC mehr und mehr den B2B-Bereich ins Visier nimmt, setzt Sony weiter und Facebook seit jüngstem voll und ganz auf Gamer.

Zwar besteht durchaus ein Interesse seitens Zockern, wie Sonys Verkaufszahlen zeigen. Die Masse der Spieler lässt Virtual Reality aber nach wie vor kalt: Nur jeder zwanzigste PS4-Besitzer griff zu einer Playstation VR und gerade einmal ein Prozent aller Steam-Nutzer haben eine VR-Brille an ihren PC angeschlossen.

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Ein großer Marktdurchbruch ist zumindest für die nächsten Jahre nicht zu erwarten. Die Technologie ist längst nicht ausgereift und über Nacht dürften die VR-Brillen nicht so leicht, kabelfrei und hochperformant werden, wie es für ein signifikant größeres Publikum erforderlich wäre.

Glücklich mit Virtual Reality

Trotz aller Kinderkrankheiten: Mir bereitet Virtual Reality noch immer große Freude. Ich habe 2016 viel Geld in VR-Systeme investiert und selbst wenn ich das ausschließlich aus privaten und nicht beruflichen Gründen getan hätte: Ich bereue es nicht.

Virtual Reality erfüllte, ja übertraf meine Erwartungen trotz all der technischen Macken und Unannehmlichkeiten. Zumindest in meinem Fall hat die Technologie ein bestimmtes Bedürfnis befriedigt. Aus diesem lässt sich wahrscheinlich schließen, für wen die VR-Brille - trotz ihrer aktuellen Defizite - schon heute eine lohnenswerte Anschaffung ist.

Die Welt durch eine neue Brille sehen

Ich spiele seit dreißig Jahren Videospiele, manchmal mehr, manchmal weniger. Doch das allein erklärt nicht, weshalb mich Virtual Reality so fasziniert. Ansonsten hätten sich in den vergangenen Jahren weitaus mehr Spieler eine VR-Brille geholt.

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An Videospielen interessiert mich nicht allein die Spielmechanik. Ich muss nicht bis ins letzte Detail wissen, wie ein Spiel funktioniert und habe kein Verlangen, nächtelang zu üben, um mich mit anderen Gamern zu messen.

Was mich an Videospielen fasziniert, ist ihr Kunstcharakter: dass ein Videospiel Wirklichkeit auf eine neue, überraschende Weise organisiert. Anders gesagt: Videospiele lassen mich etwas wissen, spüren oder tun, was ich so noch nicht gewusst, gespürt oder getan habe. Sie erweitern meinen Erfahrungshorizont und verändern im Idealfall, wie ich die Welt wahrnehme.

Der Reiz des Neuen

Natürlich interessiere ich mich auch für Technologie, aber nicht um ihrer selbst willen. Ich finde sie interessant, weil sie die Grundlage für neue Erfahrungen liefert. Genau das tut Virtual Reality: Sie schafft eine neue Perspektive, die das menschliche Streben nach neuen Erfahrungen befriedigt - egal ob es sich um Spiele, Filme oder experimentelle Apps handelt.

Mein Videospielfaszination hat vor circa zehn Jahren stark nachgelassen. Zu konventionalisiert und festgefahren schienen mir die Videospiele, wie Aufgüsse der immergleichen Spielkonzepte und Spielemarken. Was meine Leidenschaft für Videospiele erneut weckte, war die damals aufkommende Welle experimentierfreudiger Indie- und Kunstspiele und ein paar Jahre später Virtual Reality.

Wer die gleiche Neugierde und Experimentierfreude spürt, Kunst und neue Medienerfahrungen liebt und vor Technik nicht zurückschreckt, wird von Virtual Reality wahrscheinlich mehr als reich belohnt. Für die oder den könnte sich eine neue, aufregende Welt auftun.

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