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AMD RX 6900 XT Tests: Lohnt sich das Spitzenmodell?

AMD RX 6900 XT Tests: Lohnt sich das Spitzenmodell?

AMD veröffentlicht sein Flaggschiff RX 6900 XT und greift damit Nvidias Spitzenmodelle an. Was kann die Karte - und für wen lohnt sie sich?

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Ende Oktober stellte AMD seine neuen Big-Navi-Grafikkarten vor. Neben der RX 6800 und RX 6800 XT (Tests) zeigte Konzernchefin Lisa Su auch das Spitzenmodell RX 6900 XT.

Die RX 6900 XT kostet 999 US-Dollar, kommt mit 80 Compute Units, 2.015 MHz Basis- und 2.250 MHz Boosttakt sowie 16 Gigabyte GDDR6-Speicher. Die TDP liegt laut AMD bei 300 Watt. In AMDs eigenen Spiele-Benchmarks stand die RX 6900 XT der Konkurrenz von Nvidia in nichts nach und lag auf dem Leistungsniveau der 1.499 US-Dollar teuren RTX 3090 (Reviews).

In der Praxis liegt die RX 6900 XT nämlich in 1440p (WQHD) lediglich 4 Prozent vor der RX 6800 XT und der RTX 3080. In 4K-Auflösung baut sie ihren Vorsprung gegenüber der RX 6800 XT auf knapp 7 Prozent aus, doch der Vorsprung zur RTX 3080 sinkt auf etwa 2 Prozent.

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Die wenigen Prozent Mehrleistung sind das Geld nicht wert, gerade weil üblicherweise eine schnelle Karte ihren Vorsprung in hohen Auflösungen ausbaut statt verliert. Für 4K ist Nvidias RTX 3080 die klar bessere Alternative - zumindest für die UVP von 699 US-Dollar.

Wer auf Preis-Leistungs-Überlegungen pfeift und einfach nur die schnellste Karte auf dem Markt haben will, sollte stattdessen zur RTX 3090 greifen. Die ist noch einen Tick schneller und liefert insbesondere mehr und schnelleren Grafikkartenspeicher.

AMDs Achillesverse ist das Ray-Tracing

AMDs Flaggschiff kommt zwar an die Leistung von Nvidias RTX 3090 heran, doch sobald Ray-Tracing aktiviert wird, kann AMDs RX-6000-Serie aktuell nicht mit Nvidias RTX-30-Serie mithalten. Trotz intelligenter Platzierung in der klaffenden Preislücke zwischen den beiden großen Nvidia-Karten ist die RX 6900 XT daher keine Alternative.

Bei den bislang getesteten Spielen zeigt sich das bekannte Bild: AMDs Spitzenkarte fällt bei aktivem Ray-Tracing selbst hinter Nvidias günstigere Karten zurück, rendert nur in niedrigen Auflösungen spielbare Bildraten und Nvidias KI-Technik DLSS ist weiter konkurrenzlos. Wer Ray-Tracing-Effekte aktivieren möchte, kann aktuell nur zu Nvidias Karten greifen.

Die auf Gamer spezialisierte RX 6900 XT zeigt außerdem erneut, dass sich AMDs RDNA-2-Architektur nicht sonderlich gut für professionelle Anwender eignet. In Anwendungen wie Blender oder Vray hat Nvidia die Nase klar vorne.

Für wen lohnt sich die RX 6900 XT?

AMDs Karte nähert sich der Leistung der RTX 3090 an, kostet 500 US-Dollar weniger und ist dank der 7nm-Architektur vergleichsweise stromsparend – auch wenn etwa Linus Tech Tips Spitzen von bis zu 460 Watt misst.

Angesichts des geringen Vorsprungs vor den günstigeren Alternativkarten RX 6800 XT und RTX 3080 bei der Rasterisierung und des eklatanten Leistungsabfalls bei aktivem Ray-Tracing sowie dem fehlenden KI-Upscaling ergibt die RX 6900 XT wenig Sinn.

Gamer können auf die Karte verzichten und greifen stattdessen zu einem günstigeren Modell mit besserem Preis-Leistungs-Verhältnis - sofern sich Preise und Verfügbarkeit am GPU-Markt bald wieder normalisieren. Professionelle Anwender bekommen ebenfalls mehr Leistung bei den günstigeren Nvidia-Karten oder greifen bei hohem Speicherbedarf direkt zur RTX 3090.

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