Headset-Kriege: Weshalb Meta Vision Pro freudig entgegenfiebert

Headset-Kriege: Weshalb Meta Vision Pro freudig entgegenfiebert

Meta freut sich auf Vision Pro, denn es wird gleich in mehrerer Hinsicht von Apples Markteintritt profitieren.

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Am Freitag erscheint Apple Vision Pro in den USA. Der Markteintritt Apples ist das bedeutendste Ereignis der VR-Industrie der vergangenen zehn Jahre, vergleichbar nur mit Facebooks Oculus-Übernahme im Jahr 2014, wie ich in einem Kommentar zur Vision Pro kurz nach dessen Ankündigung schrieb.

Niemand hat so stark an das Zukunftspotenzial der Technologie geglaubt und so viel in sie investiert, wie Meta. Mindestens 50 Milliarden US-Dollar sind bereits in Forschung und Entwicklung geflossen und Mark Zuckerberg will weiterhin 15 Milliarden US-Dollar pro Jahr in diesen Bereich investieren, wie er kürzlich in einem Interview bestätigte.

Mit diesen Größenordnungen wollte und konnte bislang niemand mithalten und so dominiert Meta, Stand heute, den VR-Markt. Das Unternehmen hat mehr als 20 Millionen Quest-Headsets verkauft und das mit Abstand profitabelste VR-Ökosystem für Entwickler:innen geschaffen. Die Konkurrenz wich aus: HTC konzentriert sich vornehmlich auf Unternehmenskunden, Sony scheut sich vor größeren Investitionen und Bytedance wickelte sein VR-Geschäft mehr oder weniger ab.

Zuckerberg sieht sich in seiner Metaverse-Wette bestärkt

Apple könnte der erste große Konkurrenz für Meta werden. Vision Pro ist kein eilig auf den Markt geworfenes Produkt, wie man es von vielen anderen Herstellern kennt, die sich über die Jahre hinweg an VR versuchten. Das Gerät war mindestens sieben Jahre in Entwicklung, verschlang Milliarden und stellt technisch fast alle bislang verfügbaren Headsets in den Schatten. Außerdem soll Apple bereits mit einem erschwinglicheren Gerät der zweiten Generation planen. Es sieht demnach so aus, als wäre es Apple ernst mit der neuen Hardware-Kategorie.

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Ob Meta sich vor Apple fürchten muss, wird sich in den kommenden Jahren zeigen. Aktuell sind Vision Pro und Meta Quest in preislicher und funktioneller Hinsicht sehr unterschiedliche Produkte.

Fürs Erste hat Apples Markteintritt nur positive Folgen für Meta. Dessen Führungskräfte sind optimistisch, dass Apple Vision Pro Mark Zuckerbergs große Metaverse-Wette validieren und mehr Verbraucher:innen anlocken wird, schreibt das Wall Street Journal in Berufung auf Personen, die mit dem Denken der Führungsriege vertraut sind. Mark Zuckerberg und Technikchef Andrew Bosworth würden seit Jahren sagen, dass mindestens ein starker Konkurrent dem Markt einen enormen Auftrieb geben könnte, heißt es.

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Meta Quest könnte das Android der Headset-Kriege werden

Meta-Angestellte sähen in Quest und dessen Software-Ökosystem eine Alternative zu Apple, die zum Android-Gegenstück der kommenden Headset-Kriege werden könnte, sagen die Quellen. Google dürfte in diesem freilich mitreden wollen, denn es arbeitet mit Samsung an einem eigenen Vision-Pro-Konkurrenten, dem es, anders als Meta, einen Zugang zum Google-Play-Store gewähren könnte.

Tatsache ist, dass Meta das niedrige Preissegment bedient, während Apple ein hochpreisiges Premium-Produkt verkauft. Die Preisspanne ist riesig und viele, die im Zuge der Vision Pro zum ersten Mal mit der Anschaffung eines Headsets liebäugeln, dürften aus monetären Gründen eher zu einer Quest 2 oder Quest 3 greifen. Das kommt also Meta zugute, nicht Apple.

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Doch Meta profitiert auch noch in einer anderen, wichtigen Hinsicht vom neuen Konkurrenten: Apples UX-Design könnte eine Blaupause für Metas Software abgeben, die in diesem Bereich seit jeher schwächelt und auch in anderer Hinsicht den Takt vorgeben. Die Quellen des Wall Street Journal sagen, dass die Gerüchte um Vision Pro Metas Herangehensweise an die Technologie sowie das Marketing beeinflusst hat. Tatsächlich hat das Unternehmen vom Metaverse-Konzept auf Mixed Reality umgeschwenkt und Quest Pro sowie Quest 3 könnten als Indikatoren dieses Umdenkens gedeutet werden.

Aus all dem kann man folgern, dass Apples Markteintritt dem bisherigen Monopolisten Meta und der gesamten Industrie guttun wird: durch den Zustrom neuer Ideen, Verbraucherschichten, Entwickler:innen und Investoren. Meta muss die Bemühungen in diesem Bereich nicht mehr im Alleingang schultern, und ein Aufatmen dürfte einstweilen das vorherrschende Gefühl bei Meta sein.

Quellen: Wall Street Journal