Vacation Simulator mit Handtracking: Wie gut ist es?

Vacation Simulator mit Handtracking: Wie gut ist es?

Vacation Simulator ist das bislang umfangreichste VR-Spiel, das vollständige Handtracking-Unterstützung erhält. Doch wie gut lässt es sich mit den eigenen Händen spielen?

In Vacation Simulator und dessen Vorgänger Job Simulator dreht sich alles um Handinteraktionen. Da Owlchemy Labs für hervorragendes Interaktionsdesign bekannt ist, war ich gespannt, wie die Entwickler das Handtracking hinbekommen haben.

Im firmeneigenen Blog schreibt Owlchemy Labs, dass das Vorhaben als Forschungsprojekt begann, lange in Entwicklung war und eine Überarbeitung der meisten Interaktionssysteme erforderte. Dafür kann man Vacation Simulator jetzt komplett mit Handtracking durchspielen. Ich habe mich in die Strandwelt begeben, um das Handtracking zu testen.

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Viel Licht und Schatten

Mein Eindruck fällt gemischt aus. Wie verlässlich das Handtracking funktioniert und wie gut es sich anfühlt, hängt stark davon ab, was man im Spiel macht.

Einfache Interaktionen wie das Greifen, Ziehen und Platzieren von Objekten funktionieren schon recht gut und wenn man Robotern zuwinkt, kann sich das nicht mehr natürlicher anfühlen als mit Handtracking.

Eher schlecht funktionieren komplexere Aktivitäten wie die Yoga-Übung. Wenn man die Hanteln durch die Luft bewegt, hätte man lieber einen Controller statt Luft in der Hand und wenn sich die Hände zu weit auseinander bewegen, geraten sie mitunter aus dem Sichtfeld der Kameras, mit dem ärgerlichen Resultat, dass die Hanteln auf den virtuellen Sandboden plumpsen.

An der Grenze der Spielbarkeit bewegen sich schnelle Aktivitäten wie Beach Ball, bei dem man mit den Händen einen Ball zurückschlagen muss. Hier kommt das Handtracking nicht nach, sodass der Ball meist im Wasser landet.

Erfreulich ist, dass die Teleportation per Geste verlässlich funktioniert. Und ja, man kann jetzt mit den eigenen Händen virtuelle Mahlzeiten in sich stopfen.

"Nicht perfekt, aber wichtig"

Auf Twitter schildert Studiochef Devin Reimer, wie er die Entwicklung des Handtracking-Modus erlebte und was er vom gegenwärtigen Stand der Technik hält.

Das Studio sieht das Handtracking-Projekt als frühen Machbarkeitsnachweis: "Nach vielen Monaten erkannten wir, dass wir das hinkriegen könnten. Wir mussten nicht auf eine Zukunft warten, in der die Technik besser wäre. Würde das Ergebnis perfekt sein? Definitiv nicht, aber es wäre einzigartig, unterhaltsam und wichtig", sagt Reimer.

Nach The Curious Tale of the Stolen Pets (Test) und Waltz of the Wizard (Test) bietet Vacation Simulator zweifellos die bislang beste Handtracking-Unterstützung.

Eine vollwertige Alternative zur klassischen, mit Controllern gesteuerten Version bietet das Handtracking nicht und wäre ohne erstere auch nicht reif zur Veröffentlichung, nimmt man Owlchemy Labs' Entwicklungsstandards als Kriterium.

Die Technik ist schuld

Die Handtracking-Probleme sind technischen Beschränkungen und nicht den Entwicklern anzulasten. Viel besser als in Vacation Simulator wird das Quest-Handtracking wahrscheinlich nicht, zumindest mit der aktuellen Hardware-Generation. Es sei denn, Facebook kann auf Seiten der Software Wunder bewirken.

"Um mich klar auszudrücken, ich mag den Status Quo von Handtracking nicht. Er besteht aus komplizierten Gesten, unbequemen Posen und unintuitivem Design. Daran schuld sind große Einschränkungen bei Hard- und Software sowie der Mangel an hochwertigen Spielen", meint Reimer.

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Tatsächlich fühlt sich das Spielen mit Handtracking derzeit so an, als müsse man der Technik ständig entgegenkommen: Die Hände müssen im Sichtfeld der Kameras bleiben, dürfen sich nicht überkreuzen und zu schnell bewegen. So bleibt die Technik stets präsent. Erst wenn sie in den Hintergrund rückt und nicht mehr bewusst wahrnehmbar ist, hat Handtracking Reifestatus erreicht. Bis dahin bleibt es eher Gimmick als echte Bereicherung.

Ein Blick in die Zukunft

Ich erwarte, dass Handtracking-Spiele der Zukunft selbst mit ausgereifter Hard- und Software stark auf diesen Eingabemodus abgestimmt sein werden und Handtracking kein Allzweckinput werden wird.

Reimer dazu: "Wird Handtracking Controller ersetzen? Definitiv nicht. Controller, Knöpfe, Haptik und Präzision sind toll. Aber für gewisse Spiele und Inhalte wird Handtracking ein andere und in bestimmten Fällen bessere Erfahrung bieten."

Mein Fazit: Das Handtracking in Vacation Simulator sollte jeder Quest-Besitzer einmal ausprobiert haben, auch wenn es längst nicht perfekt ist.

"Meine größte Hoffnung für dieses Projekt ist, dass Nutzer die Einschränkungen von Handtracking erleben, aber noch wichtiger, dass Handtracking nicht nur Laserpointer und intuitive Gesten ist. Es kann und muss so viel mehr sein."

Vacation Simulator ist im Oculus Store für Oculus Quest und Oculus Quest 2 (Test) erhältlich. Mehr über das Quest-Handtracking und weitere Handtracking-Apps findet ihr im verlinkten Artikel.

Quellen: Devin Reimer @ Twitter, Owlchemy Labs Blog, Titelbild: Owlchemy Labs

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