US-Militär: Mit VR gegen Selbstmord und sexuelle Übergriffe

Das amerikanische Militär kämpft nun mit VR-Training statt Powerpoint gegen steigende Selbstmordraten bei Soldaten.
von Nicklaas F. Falb
Wenn der militärische Einsatz von AR und VR bislang an Deals wie den von Microsoft und Hololens denken lässt, so soll in Zukunft die VR-Brille auch erklären, wie mit selbstmordgefährdeten Kameraden umzugehen ist.
Hohe Anzahl an Selbstmorden innerhalb des US-Militärs
Leben retten mit VR
Das 30 Minuten lange VR-Training beginnt mit einem kurzen, allgemeinen Gespräch über Selbstmord mit einem virtuellen Air Force-Mitarbeiter. Danach tritt Tony Dungy auf, ein Vater, der seinen Sohn durch Selbstmord verloren hat. Er erklärt den üblichen Umgang innerhalb der Armee mit gefährdeten Personen.
Danach startet die eigentliche Simulation mit einem computergesteuerten Soldaten als Gegenüber, der sich als suizidgefährdet herausstellt. Der Ablauf ähnelt dabei einem klassischen Adventure-Game: Mittels Multiple-Choice-Verfahren wird der weitere Verlauf des interaktiven Gespräches bestimmt.
Die Auswahl der Dialoge erfolgt mittels Sprachsteuerung. Die Soldaten müssen jeweils einen der drei vorgegebenen Texte laut vorlesen, um die Schulung fortzusetzen. Zum einen soll durch das aktive, laute Aussprechen die Hemmschwelle aufgebrochen werden, die mit solchen Tabuthemen verbunden ist. Zum anderen sollen sich die empfohlenen Dialoge besser einprägen. Von den bisherigen Teilnehmern wird das Programm bislang positiv bewertet.
Weitere VR-Schulungseinheiten sind in Planung und sollen in Zukunft für das Thema „sexuelle Übergriffe“ sensibilisieren. Bislang ist nur bekannt, dass es sich dabei um ein Szenario in einer Bar handeln wird. Das neue Modul geht im Juli an den Start. Die US-Army verwendet Oculus Quest 2 (Test) als VR-Trainingsbrille.
Titelbild & Quelle: Defense.gov, U.S. Air Force, Foto von Nicholas Pilch / New York Times
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