Snap: Augmented Reality im Online-Shopping schlägt Influencer-Meinung
Im Smartphone oder mit der AR-Brille: Snap wettet auf Augmented Reality. Beim Online-Shopping können die visuellen Effekte und digitalen Informationen unmittelbar an Umsatzströme gekoppelt werden.
Snap setzt groß auf Augmented Reality: Das selbsterklärte „Kameraunternehmen“ hat derzeit laut eigenen Angaben rund 200 Millionen täglich aktive AR-Nutzer:innen. Besonders hoch soll die Zufriedenheitsquote beim Online-Shopping sein: Rund 94 Prozent der Personen, die AR im Kontext eines digitalen Einkaufs benutzt haben, würden es laut Snap wieder tun.
Beispiele für AR im Online-Shopping sind etwa 3D-Modelle von Produkten wie Schuhen, die man sich in Originalgröße in den Raum oder an den Fuß projizieren kann. Bei Schminke, Brillen, Ohrringen und ähnlichen Accessoires können entsprechende AR-Filter das Produkt realistisch direkt im eigenen Gesicht darstellen. Das soll die Kaufentscheidung erleichtern.
___STEADY_PAYWALL___AR-Anprobieren mit Freunden schlägt Influencer-Meinung
Geht es nach Jacqueline Rutgers, Snaps Marketing-Chefin in Nordeuropa, wird Augmented Reality-Shopping zum neuen Standard. "Führende Marken nutzen bereits AR, um ihre Markenbekanntheit zu steigern und ihren Kunden neue Produkte vorzustellen, egal wo sie sich befinden, und zwar in großem Umfang und mit messbaren Ergebnissen", sagt Rutgers.
Dass man sich Produkte im eigenen Raum oder an sich selbst gemeinsam mit Freunden ansehen und besprechen kann, hat laut Rutgers einen um den Faktor sieben stärkeren Einfluss auf die Kaufentscheidung als die Meinung eines Influencers. Außerdem könne AR dafür sorgen, dass sich Nutzer:innen bewusst auf Werbung einlassen, anstatt sie wegzuklicken.
AR-Shopping: Bald Standard bei Marken?
Eine von Snap initiierte Studie zu AR im Online-Shopping unterstützt Rutgers Annahme, dass Augmented Reality speziell in diesem Segment erfolgreich sein könnte.
Laut der Studie sollen bis 2025 36 Prozent aller Gen-Z-Kund:innen AR verwenden, bevor sie ein Produkt kaufen. Mehr als die Hälfte aller Verbraucher:innen gaben bei der Studie an, dass AR-Technologie sie zu einem Kauf ermutigt habe. Laut einer Studie von Home Depot, der größten Baumarktkette in den USA, verbessert Augmented Reality die Konversionsrate beim Online-Shopping.
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Snap kaufte kürzlich das auf E-Commerce spezialisierte Start-up Vertebrae, das sich auf die automatische Generierung digitaler 3D-Modelle von Produkten spezialisiert hat. Snap bastelt außerdem an einer neuen AR-Brille – ausgewählte Entwickler:innen testen derzeit den Prototyp.
3D-Darstellungsstandard für E-Commerce
Schwergewichte der Tech-Branche wie Amazon, Apple und Google investieren ebenfalls in Augmented Reality E-Commerce und machen Snap Konkurrenz. Im Juni 2021 stellte die Khronos-Gruppe, die sich für offene Tech-Standards einsetzt, daher ein Zertifizierungsprogramm für einen 3D-Standard für E-Commerce vor. Das Motto: "Alles überall rendern."
Ziel ist eine einheitliche Darstellung von 3D-Modellen über viele Anzeigenformate und Geräte hinweg. Anbieter können ihre Software-Engine oder „3D Viewer“ auf Konformität prüfen lassen und erhalten dafür ein Zertifikat.
Unterstützt wird das Zertifizierungsprogramm von Amazon, Facebook, Google, Microsoft, Sony, Samsung, Nvidia, AMD, Epic, Unity und Sketchfab. Apple setzt derzeit noch auf die eigene Quick Look-Schnittstelle.
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