Orders of Magnitude VR: Der kosmische Zoom im Test

Orders of Magnitude VR: Der kosmische Zoom im Test

Orders of Magnitude VR zeigt euch die Wunder des Weltalls in verschiedenen Maßstäben. Wir haben die Early-Access-Version des VR-Lern-Trips für euch getestet.

Wolltet ihr schon immer mal durch unser Sonnensystem gleiten und gleich danach im neuronalen Netz eures Gehirns versinken? Entwickler Filip Vesely bringt euch dieser Erfahrung mit „Orders of Magnitude VR“ ein ganzes Stück näher.

Als Ein-Mann-Entwicklerstudio Ouroboro Soft kreierte er eine kosmische VR-Lern-App, die euch quer durch das Universum schickt.

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Nach dreijähriger Entwicklungszeit startete „Orders of Magnitude VR“ im Januar als Early-Access-Version im Oculus-Store und wir haben es ausprobiert.

Was ist Orders of Magnitude VR?

„Orders of Magnitude VR“ ist im Kern ein gigantischer Zoom, ähnlich Google Earth. Nur sind hier die Maßstäbe extremer. In der Early-Access-Version bewegt ihr euch auf einem einzigen Zoom-Pfad. Der reicht vom kleinsten bekannten Baustoff des menschlichen Gehirns, bis zum Rand des Universums.

Ihr zoomt euch durch das Weltall und öffnet Infotafeln zu interessanten Planeten oder Galaxien. Zudem dürft ihr einen Blick in das menschliche Gehirn werfen und bis tief in unsere DNA hineinblicken.

Die informative VR-App lässt sich im Stehen oder im Sitzen erleben und erfordert wenig Bewegung. Ihr aktiviert lediglich Informationspunkte oder verändert Blickwinkel und Zoom-Geschwindigkeit.

Das Konzept dieser Lern-Erfahrung basiert auf „The Powers of Ten“. Der 1977 erschienene Kurzfilm behandelt die relative Größe von Dingen im Universum. Darin zoomt eine Kamera von der Hand eines Mannes bis weit in das Weltall hinaus.

Alle zehn Sekunden legt das Bild eine Zehnerpotenz an Metern zurück. Schließlich zoomt die Kamera wieder zurück, dringt in die Hand des Mannes ein und zeigt euch die kleinsten Baustoffe des Menschen.

Wie funktioniert der Zoom durch das virtuelle Weltall?

In Orders of Magnitude VR finde ich mich nach einem kurzen Intro im Universum wieder, mit Blick auf die Erde. Ich kann zwischen den Modi „Quick-Tutorial“, „Free Exploration“ oder „Flythrough“ wählen. Letzteres lässt mich den kompletten Umfang der Erfahrung in einem einzigen durchgehenden Zoom hin und zurück erleben.

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In Orders of Magnitude findet ihr interessante Infos zu den Planeten unseres Sonnensystems. BILD: Ouroboro Soft

In der freien Erkundung kann die Geschwindigkeit der Reise selbst bestimmt werden. Auf Wunsch bleibe ich stehen und rotiere um das entsprechende Objekt, um es genauer zu betrachten. Der Zoom und sämtliche Bewegungen verlaufen flüssig und ohne Stottern.

Objekte, zu denen es einen Infokasten gibt, leuchten blau. Dieser erscheint zusammen mit einem animierten Miniaturmodell des Objekts in meiner Hand und erklärt in einfachen Worten, was ich da gerade unter die Lupe nehme. Insgesamt gibt es 67 Infopunkte zu erkunden. Die dazugehörigen Modelle der Planeten, Galaxien oder Atome können frei von allen Seiten begutachtet werden.

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Wollt ihr einfach nur entspannt durch das Weltall gleiten, könnt ihr auch sämtliche Anzeigen im Optionsmenü deaktivieren.

Reise vom Gehirn bis zum Ende des bekannten Universums

Mit der Maßstabsanzeige sehe ich jederzeit, wie weit ich vom Ausgangspunkt entfernt seid. Beim Start sind das 10.000 Kilometer - allerdings nicht bis zur Erde, sondern bis zu einem Astronauten. Der befindet sich im Außenbereich der internationalen Raumstation ISS und seine Stirn markiert den Eingang zu einem weiteren komplexen Universum: dem menschlichen Gehirn.

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Zoomt ihr euch in den Kopf des Astronauten, dringt ihr bis tief die kleinsten Teilchen vor. BILD: Ouroboro Soft

Mit dem Zoom in den Kopf des Astronauten dringe ich in die kleinsten Baustoffe des Zerebrums vor. Von neuronalen Nervenzellen geht es weiter durch subatomare Partikel, bis ich schließlich eine Calabi-Yau-Mannigfaltigkeit erreiche. Zwischen all den bunten Elektronen in einem blitzenden Atom-Nukleus fühlt es sich beinahe an, als wäre ich auf einer spirituellen Reise in mein Selbst.

Entferne ich mich stattdessen vom Astronauten, dringe ich immer tiefer ins Universum vor, durchquere die Milchstraße, sehe Alpha Centauri und finde sogar ein Modell des Urknalls. Sämtliche Planeten und Galaxien bewegen sich gemäß ihren realen Vorbildern.

Entwickler Filip Vesely nahm sich geringfügige künstlerische Freiheiten für eine bessere Visualisierung – beispielsweise beim Färben von Elektronen oder dem Blick auf das Universum im größten Maßstab. Ansonsten blieb er möglichst nahe an der Realität.

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Auch DNA-Stränge könnt ihr in Orders of Magnitude VR beobachten. BILD: Ouroboro Soft

Um diese Realitätsnähe zu erreichen, hielt sich Vesley an Sternenkataloge und wissenschaftliche Datenbanken, etwa die 2MASS Redshift Survey, den Hipparcos Catalogue oder das Human Connectome Project. „Orders of Magnitude“ beinhaltet unter anderem die maßstabsgetreuen Positionierungen von 40.000 Galaxien und 100.000 Sternen.

Auf diesen VR-Brillen könnt ihr Orders of Magnitude VR erleben

Derzeit unterstützt das Spiel die VR-Brillen Oculus Rift und Oculus Rift (S). Für meinen Test habe ich eine Oculus Quest (Test) mit inoffiziellem Kabel am PC angeschlossen. Die Verbindung über Oculus Link lief reibungslos und es gab keine Aussetzer oder andere Probleme. Wie ihr die autarke VR-Brille mit dem PC verbindet und welche USB-Kabel ihr verwenden könnt, lest ihr in unserem Oculus-Link-Guide.

Am 23. März erscheint Orders of Magnitude auch auf Steam. Wann die VR-Lernapp die Early-Access-Phase verlässt, steht aber noch in den Sternen. Bis dahin will Ouroboro Soft weitere Features wie detailliertere Modelle, Sprachausgabe und zusätzliche Zoom-Pfade einfügen.

Test-Fazit zu Orders of Magnitude VR (Early-Access):

„Orders of Magnitude VR“ gleicht in großen Teilen einem Gang auf dem Planetenweg. In Virtual Reality ist diese Reise natürlich um einiges spannender und beeindruckender – schließlich befindet ihr euch direkt im virtuellen Universum und nicht in einem Stadtpark mit Schautafeln. Deaktiviert ihr die Anzeigen, sorgt der meditative Soundtrack für Entspannungsmomente zwischen den Sternen. Vor allem der Zoom durch das menschliche Gehirn wirkt wie ein Trip durch ein dreidimensionales Mandala, also ein geometrisches Schaubild.

Bisher schnürt Ouroboro Soft noch kein besonders umfangreiches Paket. Die 67 Infopunkte habe ich in etwa 30 bis 40 Minuten erkundet. Danach fehlt es, abgesehen von kurzen Entspannungstrips, an Wiederspielwert. Für weltraumaffine VR-Einsteiger ist „Orders of Magnitude“ aber allemal einen Blick wert.

Orders of Magnitude VR wird euch gefallen, wenn ihr ...

  • gerne in entspannende oder lehrreiche VR-Erfahrungen eintaucht,
  • euer Grundwissen in Sachen Weltraum und Gehirn auffrischen wollt
  • und keine Probleme mit (Englisch-)Lesen in VR habt

Orders of Magnitude VR wird euch nicht gefallen, wenn ihr ...

  • euch weder für das Weltall, noch das menschliche Gehirn interessiert,
  • in VR mehr braucht, als einen kosmischen Zoom und
  • keine 8,99 € für eine 40-minütige Early-Access-Erfahrung bezahlen wollt

Orders of Magnitude VR könnt ihr hier kaufen:

Unterstützte Geräte Plattform Preis
Oculus Quest (via Oculus Link), Oculus Rift (S) Rift Store 8,99 Euro
HTC Vive (Pro) Steam voraussichtlich 8,99 Euro

Letzte Aktualisierung am 28.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Preis inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten

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