Oculus Quest vs. Oculus Rift: Wie geht es weiter mit Facebooks VR-Spieleförderpolitik?

Oculus Quest vs. Oculus Rift: Wie geht es weiter mit Facebooks VR-Spieleförderpolitik?

Facebook hat dreistellige Millionenbeträge in die Entwicklung exklusiver PC-VR-Spiele gesteckt. Mit dem Erscheinen der autarken VR-Brille Oculus Quest verschiebt sich Facebooks Förderpolitik in Richtung einer Crossplattform-Strategie.

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Die PC-VR-Brille Oculus Rift und der Nachfolger Oculus Rift S sind spätestens seit Mai nicht mehr die wichtigste VR-Geräteklasse in Facebooks VR-Produktportfolio.

Facebook und so ziemlich jedem Branchenkenner ist klar: Wenn ein Gerät das Potenzial hat, den Markt über die Enthusiastennische hinaus zu erweitern, dann ist es Oculus Quest (Test). Die VR-Brille bedarf keines Zuspielers, keiner externen Sensoren, keiner Kabel und lässt sich binnen Sekunden aufsetzen und nutzen. Diese Einfachheit soll den Weg in den Massenmarkt ebnen.

Crossplattform-Titel als Ziel

Diese Fokusverschiebung hat Folgen für Facebooks VR-Spieleförderpolitik. Zwar sind noch immer große Rift-Exklusivtitel wie Asgard's Wrath und Stormland in Entwicklung. Doch dass Facebook weiterhin Millionen US-Dollar in reine Rift-Spiele steckt, ist unwahrscheinlich.

Die Zielrichtung ist klar: Von Facebook geförderte und entwickelte Spiele erscheinen optimalerweise für beide Plattformen - Oculus Rift und Oculus Quest. Typischerweise dürfte es sich um Apps handeln, die für Oculus Quest optimiert sind und grafisch leicht aufpoliert für Oculus Rift erscheinen, denn dieser Weg ist viel einfacher als der umgekehrte.

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SuperhotVR-Superhot_Team-Oculus_Quest_Verkaufszahlen

Die Entwickler von Superhot VR arbeiteten fast ein Jahr an der Portierung vom PC auf Quest - das ist viel Zeit und die ist teuer. Bild: Superhot Team

PC-VR hat keinen Vorrang mehr

Laut Facebooks XR-Gamingchef Jason Rubin wird das Rift- und Quest-Ökosystem mittelfristig zusammenwachsen - ökonomisch und sozial. In Zukunft solle es keine Rolle mehr spielen, ob man Rift- oder Quest-Nutzer ist. "Das ist für uns das nächste große Ding", sagte uns Rubin vor dem Marktstart von Quest und Rift S. Reine PC-VR-Titel hätten nach dieser Logik keine Priorität mehr.

"Wenn ein Studio kommt und sagt, es wolle nicht für Quest entwickeln, weil es die beste Grafik anstrebt und das Spiel nicht für Quest herunterskalieren will: Das ist wahrscheinlich kein Titel, den wir finanziell unterstützen würden", sagte Rubin in einem weiteren Interview. Nur wenn es das "richtige Projekt" sei und etwas Wichtiges beweise, nur dann erwäge Facebook noch die Finanzierung eines reinen PC-VR-Projekts.

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Technisch enorm aufwendige VR-Spiele wie Asgard's Wrath funktionieren nur mit dem PC. Bild: Oculus

Weder Fisch noch Fleisch?

Bei einem solchen Crossplattform-Fokus hätten Rift-Nutzer das Nachsehen, da Oculus Quest die Zielplattform wäre, für die Studios entwickeln. Ihre PC-VR-Brille könnte aber technisch mehr leisten.

Aber auch die Quest-Plattform könnte indirekt benachteiligt werden, falls Facebook gezielt für beide Plattformen entwickeln lässt, denn Entwickler müssten die kabelgebundene PC-VR-Brille im Hinterkopf behalten. Das Endresultat wäre im schlimmsten Fall weder Fisch noch Fleisch: Es würde weder die Leistung der PC-Plattform noch die Bewegungsfreiheit der Quest voll zur Geltung bringen.

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Es bleibt zu hoffen, dass Facebook weiterhin Spiele entwickeln lässt, die gezielt die Stärken der jeweiligen Plattform ausreizen, sei es mobil oder PC-gebunden. Denn nur so erweitert man die Grenzen dessen, was mit VR möglich ist.

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Längst nicht alle Spiele können so schnell und gut zwischen PC und Quest portiert werden wie zum Beispiel Job Simulator (im Bild) oder Beat Saber. Bild: Google

Titelbild: Oculus

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