Oculus-Gründer: Zuckerberg-Abgang wäre "katastrophaler Schaden" für VR

Oculus-Gründer: Zuckerberg-Abgang wäre

Eine Aussage von Oculus-Gründer Palmer Luckey macht deutlich, wie sehr die VR-Branche am Tropf von Facebook hängt.

Im Frühjahr 2014 kaufte Facebook-Chef Mark Zuckerberg für circa drei Milliarden US-Dollar das VR-Startup Oculus. Das war nur der Anfang der Übernahme, die sich in den Folgejahren schrittweise vollzog, beinahe unbemerkt: Fast alle Entscheider des damaligen Startups sind nicht mehr im Unternehmen oder in neuer Position. Facebook ist Oculus ist Facebook.

Der spektakulärste Fall, im doppeldeutigen Sinn, war der des Oculus-Gründers Palmer Luckey, der im März 2017 von Facebook-Chef Mark Zuckerberg aus dem Unternehmen geworfen wurde - aus Luckeys Sicht grundlos.

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Wahrscheinlich musste Luckey wegen einer Politaffäre gehen: Er agierte Pro-Trump, was dem Clinton-Unterstützer Zuckerberg nicht gepasst haben dürfte. Zuckerberg leugnete politische Motive.

Was ist VR ohne Zuckerberg?

Luckey macht zwar mittlerweile erfolgreich in Rüstungstechnologie. Seine alte Liebe hat er deshalb aber nicht vergessen: Trotz des bösen Bluts mit Zuckerberg erkennt er dessen enorme Bedeutung für die VR-Branche an.

Mark Zuckerberg sei der "VR-Boy Nummer 1", schreibt Luckey jetzt bei Twitter. Zuckerbergs Rauswurf bei Facebook oder eine Zerschlagung des Konzerns könne für VR "katastrophalen Schaden" bedeuten. Die ganze Branche könne um Jahre oder sogar um Jahrzehnte zurückgeworfen werden. Kürzlich stellte Luckey fest, dass aktuelle VR-Hardware "selbst geschenkt noch zu teuer" sei.

Auf der Suche nach der nächsten Computerplattform

In der Tat versenkt Zuckerberg seit Jahren Milliarden US-Dollar in VR-Technologie, ohne Aussicht auf kurz- oder mittelfristigen Rückfluss, allein getrieben durch die Überzeugung, dass sich irgendwo in der Technologie oder in ihrem Umfeld die nächste Computerplattform zeigt.

Dafür füllt der Facebook-Chef permanent Geld nach ins große VR-Geldloch, das sich noch immer als bodenlos erweisen könnte. Hinter allem steht Zuckerbergs große Sorge, dass Facebook erneut wie beim Start des Smartphones den rechtzeitigen Einstieg in ein neues Technologiezeitalter verpasst.

"Wir wollen in der nächsten Computergeneration eine stärkere strategische Position", schrieb Zuckerberg vor einigen Jahren in einer internen E-Mail. "Das erreichen wir nur, wenn wir eine eigene Plattform bauen mit Schlüsselanwendungen."

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