Oculus Go: VR-Meisterwerk "Dear Angelica" in 5K-Auflösung erschienen

Oculus Go: VR-Meisterwerk

Kurz vor Weihnachten macht John Carmack Oculus-Go-Nutzern ein kleines Geschenk: Mit "Dear Angelica" erscheint der beste Oculus-Film in 5K-Auflösung für die autarke VR-Brille. Was sind die Unterschiede zur Oculus-Rift-Version?

Dear Angelica erzählt von einer jungen Frau, die einen Brief an ihre verstorbene Mutter schreibt. Als Zuschauer tauchen wir in ihre Erinnerungen ein und erleben Szenen aus ihrer gemeinsamen Vergangenheit.

Der VR-Film erschien vor knapp zwei Jahren für Oculus Rift und setzte auf ästhetischer und erzählerischer Ebene neue Maßstäbe. Das brachte ihm eine Emmy-Nominierung ein.

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Doch Dear Angelica ist auch aus einem anderen Grund besonders: Es ist der erste VR-Film, der komplett von Hand in Virtual Reality gezeichnet wurde. Bis zu fünf Stunden am Tag arbeitete die Künstlerin Wesley Allsbrook in der Virtual Reality an den begehbaren Filmszenen. Als technische Grundlage diente Oculus' 3D-Malprogamm Quill.

Sowohl Quill als auch Dear Angelica gingen aus dem Oculus Story Studio hervor, Facebooks eigener VR-Filmwerkstatt. Das Unternehmen schloss das Studio im Mai 2017.

Optisch gibt es kaum Unterschiede, dafür einen technischen Makel

Oculus' Technikchef John Carmack hat Dear Angelica nun für Oculus Go portiert. Da das autarke Gerät anders als Oculus Rift keine Bewegungen in die Tiefes des Raums erfasst und auf weitaus weniger Rechenleistung als die PC-Brille zurückgreift, hat Carmack aus dem VR-Film ein vorgerendertes 360-Grad-Video gemacht.

Das liegt jedoch in sehr hoher Auflösung vor: Carmack nutzte das selbst entwickelte 5K-Abspielformat, das bereits bei VR-Filmen wie Henry und Jurassic World: Blue beeindruckende Ergebnisse lieferte.

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Ich habe die Go- und Rift-Version von Dear Angelica verglichen. Visuell sind fast keine Unterschiede zu erkennen, nur in manchen Szenen wirken die Pinselstriche etwas weniger detailliert.

Die Go-Version hat dafür einen anderen, schwerwiegenderen Makel: Der obere und untere Rand des Sichtfelds liegt unter einem Unschärfefilter, der einen beträchtlichen Bereich des Bildes überdeckt. Einem Tweet zufolge wollte Carmack damit die niedrigere Auflösung des peripheren Bildbereichs kaschieren.

Fazit: Auch mit Oculus Go ein VR-Film, den jeder gesehen haben sollte

Ein weiterer, technisch bedingter Nachteil der Go-Version: Man kann die Filmszenen nicht begehen. Mit der autarken VR-Brille ist man perspektivisch an einen Punkt im Raum gebunden.

Das schlägt sich mitunter auf das Filmerlebnis nieder. Die besonders eindringliche Krankenhausszene lebt davon, dass man sich in die Szene hineinbeugen kann. Mit Oculus Go ist das nicht möglich.

Die gute Nachricht ist, dass Dear Angelica seine visuelle und erzählerische Brillanz trotz dieser Einschränkungen bewahrt. Dank Oculus Go dürfte der VR-Film zudem mehr Leute erreichen, da man ihn mit der mobilen VR-Brille leichter anderen Menschen zeigen kann.

Man darf gespannt sein, ob und wie Oculus den VR-Film für die im Frühjahr erscheinende Oculus Quest umsetzt. Die kommende Facebook-Brille ist tragbar wie Oculus Go, aber bietet die volle Bewegungsfreiheit der Oculus Rift.

Dear Angelica ist für Oculus Go und Oculus Rift kostenlos im Oculus Store erhältlich.

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Titelbild: Oculus