Pokémon Go: Niantic-Chef spricht über AR-Brille
Niantics CEO spricht in einem Interview über den Entwicklungsstand der eigenen AR-Brille.
Im Frühjahr teaserte Niantic-Chef John Hanke eine schlanke AR-Brille: Ein auf Twitter veröffentlichtes Bild zeigte Teile des Bügels, Rahmens und Brillenglases, das den Eindruck eines fertigen Produkts machte und Hoffnungen auf einen baldigen Launch schürte.
Nun dämpft der CEO die Erwartungen. In einem Interview mit CNET sagt Hanke, dass der Prototyp einer firmeneigenen AR-Brille bereits existiert, aber dass die finalen Versionen noch nicht bereit seien. "Für interne Forschung und Entwicklung haben wir bereits erste Hardware-Versionen, dennoch stehen wir erst am Anfang dieser Arbeit, die sich voraussichtlich über viele Jahre erstrecken wird."
___STEADY_PAYWALL___Gute AR-Brillen: Eine Herkulesaufgabe
Völlig überraschend sind Hankes Äußerungen allerdings nicht. Wenn Konzerne wie Facebook und Apple, die seit vielen Jahren massiv in AR-Technologie investieren und in alle Richtungen Grundlagenforschung betreiben, keine massentaugliche AR-Brille bauen können und die eigenen Prognosen für marktreife Produkte immer weiter nach hinten schieben, wieso sollte gerade Niantic das technische Wunder glücken?
Facebook will dieses Jahr immerhin eine erste Datenbrille auf den Markt bringen. Dass das Unternehmen dafür auf die wichtigste Komponente, das Display, verzichtet, ist bezeichnend für die enormen technischen Herausforderungen, denen die Ingenieure gegenüberstehen: Sie müssen einen Computer sowie optischen Apparat erfinden, der komplexe Grafiken ins Auge projiziert und zugleich in ein herkömmliches Brillengestell passt. Eine Herkulesaufgabe, bei der es offen ist, ob sie jemals bewältigt wird.
Niantic kauft Start-up für 3D-Scanning
Dennoch investiert die Branche und Niantic weiter, in der Hoffnung auf einen Eureka-Moment, einen technischen Durchbruch, der doch noch fortschrittliche AR-Brillen ermöglicht. Und feilt in der Zwischenzeit auf einer weithin verfügbaren AR-Hardware, dem Smartphone, an der zugrundeliegenden Software.
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Seit Jahren baut Niantic an der eigenen AR-Vision und setzt Puzzlestück für Puzzlestück zusammen. Das neueste Puzzlestück heißt Scaniverse. Der Pokémon Go-Entwickler gibt heute die Übernahme des gleichnamigen Start-ups bekannt, das eine 3D-Scanning-App für iPhones und iPads mit Lidar-Scanner entwickelt.
Die Technologie wird in Niantics AR-Entwicklungsplattform Niantic Lightship integriert und soll es AR-Spielern mit entsprechender Apple-Hardware erlauben, ihre physische Umgebung noch schneller und genauer einzuscannen als bisher.
Die Raumdaten wiederum sollen in eine weltumspannende 3D-Karte fließen, Niantics AR-Cloud, die eines Tages die Grundlage für fortschrittliche Augmented Reality legen könnte. Fehlen nur noch die AR-Brillen, die diese Technologie erst richtig interessant und nützlich machen würden.
Quellen: CNET, Niantic Blog, Titelbild: Niantic
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