Museum of Other Realities: Das beste Kunstmuseum der Welt?

Museum of Other Realities: Das beste Kunstmuseum der Welt?

Das Museum of Other Realities hat neu eröffnet. Besucher erwartet eine komplett neue Architektur und neue, aufregende VR-Kunst. Wer noch keine Gelegenheit hatte, das virtuelle Kunstmuseum zu besuchen, sollte dies schleunigst nachholen.

Ich stattete dem Museum of Other Realities oder kurz: MOR zum ersten Mal im vergangenen Sommer einen Besuch ab. Schon damals war ich beeindruckt von dem virtuellen Bau und seiner VR-Kunst.

Die VR-Erfahrung wurde seither weiterentwickelt und Anfang des Jahres mit Version 1.0 ein komplett neues VR-Kunstmuseum eingeweiht.

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Dieses bietet eine spektakuläre Architektur. Durch seine schiere Größe und architektonische Extravaganz ist das Museum selbst schon ein Kunstwerk und das Durchqueren und Erforschen ein wesentlicher Bestandteil des VR-Erlebnisses.

Museum of Other Realitites Architektur

Das Bauwerk ließe so manchen Stararchitekten vor Neid erblassen. Screenshot: MIXED.de

Viele Räume und Hallen wurden eigens für die VR-Kunstwerke gestaltet, die sie beherbergen. So gehen Architektur und Kunst eine Einheit ein.

Ein Beispiel ist die monumentale Farb- und Formlandschaft Devalaya Rupanam des Hollywood-Tricktechnikers Kevin Mack. Hier tritt man in einen nach oben offenen Raum, in dessen Mitte ein organisch wirkender Klumpen schwebt, der dank prozeduraler Generierung stetig seine Formen und Farben verändert.

Mack selbst nennt diese Gebilde "Blorts" und entwickelte mit Blortasia eine VR-Erfahrung, die endlose Varianten dieser hypnotisierenden Erscheinungen generiert.

Museum of Other Realitites Blort Landschaft

Kevin Macks Riesenblort fasziniert durch seine sinnliche Erscheinung und die Art, wie sie erlebt wird. Screenshot: MIXED.de

In diesem Raum kann man schwerelos durch die Luft schweben und sich das riesige, klingende Gebilde von allen Seiten und aus der Nähe ansehen - eine erhabene Erfahrung!

Auf der anderen Seite des Raums befindet sich ein zweiter Eingang, über den man seine Museumserkundung fortsetzen kann.

Die ersten Schritte im VR-Kunstmuseum

Das MOR ist ausladend groß und verwinkelt. Damit man den Überblick behält, findet man gleich im ersten Raum ein Hologramm des Museums, das den Grundriss zeigt.

Sollte man die Orientierung verlieren, kann man sich jederzeit zum Hologramm hin- und zurückteleportieren. Auf der Karte sieht man außerdem, wo sich Freunde aufhalten und man kann eine Route planen oder direkt zu einem Kunstwerk springen.

Museum of Other Realities Museumsplan

Ein 3D-Modell des Museums hilft bei der Navigation. Screenshot: MIXED.de

In der Lobby lernt man, wie man sich durch das virtuelle Museum bewegt, wie man mit anderen Museumsbesuchern und Kunst interagiert und wie man Fotos schießt.

Virtuelle Fortbewegung gibt es in zwei Varianten: Teleportation und eine Art Schwebemodus, der der natürlichen, fließenden Fortbewegung nachempfunden ist. In manchen Räumen kann man mit letzterer Fortbewegungsart schwerelos durch den Raum schweben.

Fremde Besucher erscheinen als geisterhafte Gestalt. Erst wenn man sich mit ihnen anfreundet, sie in eine Gruppe einlädt oder selbst eingeladen wird, nehmen ihre Avatare eine feste Form an und sind ansprechbar. Der eigene Avatar besteht aus abstrakten Formen und lässt sich anpassen.

Lobenswert ist, dass die Entwickler fast vollständig auf flache Benutzeroberflächen verzichtet und intuitive Arten der Interaktion gefunden haben. So interagiert man durchgehend mit räumlichen Inhalten und den eigenen Händen.

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Museum of Other Realitites Lobby

In der Lobby lernt man alles, was man über den Besuch im VR-Kunstmuseum wissen muss. Screenshot: MIXED.de

VR-Kunst par excellence

Wer im MOR einen Rembrandt oder Van Gogh zu sehen hofft, ist an der falschen Adresse. Der Großteil der Kunst im MOR wurde für und mit Virtual Reality kreiert.

Auf der offiziellen Internetseite gibt es ein Verzeichnis aller ausgestellten Künstler und Kunstwerke sowie der Werkzeuge, mit denen die digitalen Artefakte erstellt wurden. Hier ist die gesamte Palette an VR-Kreativprogrammen vertreten: von Google Blocks über Quill und Oculus Medium bis hin zu Gravity Sketch und Tilt Brush.

Die Kunstwerke wurden größtenteils händisch in 3D gezeichnet und gemalt und so sollen sie auch erleben werden: indem man sie von allen Seiten betrachtet oder sich in sie hineinteleportiert und durchquert.

Museum of Other Realitites Kugel

Viele Kunstwerke sind Portale, die in neue, frei begehbare Räume führen. Screenshot: MIXED.de

Dabei schrumpft man zuweilen auf die Größe einer Maus und steht plötzlich inmitten der handgezeichneten Miniaturwelt. Dieses Spiel mit Größenverhältnissen und Perspektiven macht VR-Kunst aus und ermöglicht ein neues Paradigma des Kunsterlebnisses.

Das Beste zweier Welten

VR-Kunst ist digitale Kunst und kann als solche Artefakte erzeugen, die in der physischen Realität nicht umsetzbar wären. Man denke an Hologramme, Partikelwolken, Blorts.

Das Besondere an VR-Kunst als einer Unterkategorie der digitalen Kunst ist, dass sie eine körperliche Erfahrung simuliert und annähernd wie das "echte Leben" anmutet: Man starrt nicht bloß auf einen Bildschirm, sondern hat dank der VR-Brille das Gefühl, an einem realen Ort zu sein. VR-Kunst schlägt eine Brücke zwischen digitaler Kunst und einem annähernd analogen Wirklichkeitserlebnis und verbindet so das Beste zweier Welten.

Genau das ist es, was das Museum of Other Realities so aufregend macht und kein anderes Kunstmuseum der Welt bietet: Man besucht einen Ort, der real wirkt, aber irreale Dinge beherbergt, Dinge, deren Sein nicht durch physikalische Gesetze eingeschränkt sind.

Museum of Other Realitites Hologramm Künstler

Der US-Künstler Isaac Cohen spricht über seine Kunst - in Form eines wunderschönen anzusehenden Punkte-Hologramms. Screenshot: MIXED.de

Fazit: Ein unvergessliches Kunsterlebnis

Das Museum of Other Realities soll eine führende Plattform für Virtual-Reality-Kunst werden, ein Forum für die VR-Kunstgemeinschaft und kunstinteressierte VR-Nutzer und VR-Künstler unterstützen. Die ausgestellten Arbeiten werden wie von einer echten Kunstgalerie beworben und die Künstler nach Möglichkeit entlohnt.

Wer ein Eintrittsticket kauft, unterstützt VR-Kunst und kann dem Museum immer wieder einen Besuch abstatten. Das soll sich lohnen, weil regelmäßig neue Kunstwerke hinzukommen und virtuelle Kunstparties veranstaltet werden, auf denen man die Künstler treffen kann.

Museum of Other Realitites Fraktale

Sean Tann entwarf einen Raum, dessen Wände mit dynamischen Fraktalen ausgekleidet sind, die auf Handbewegungen reagieren. Screenshot: MIXED.de

Mich hat der Besuch im neuen MOR noch stärker beeindruckt als beim ersten Mal. Das liegt an der Museumsarchitektur, dem gelungenen VR-Interface und der erweiterten Kunstsammlung. Die Entwickler beweisen, dass sie den nötigen Ehrgeiz haben, um eine solche Plattform voranzutreiben.

Das nächste Mal nehme ich jemanden auf meinen VR-Museumsbesuch mit, denn Kunst wird noch schöner, wenn sie gemeinsam erlebt und diskutiert wird.

Hat euch dieser Artikel neugierig gemacht? Dann werft einen Blick in unseren Artikel Virtual Reality und Kunst: Die besten Apps und Erfahrungen für Kunstliebhaber. Dort findet ihre viele weitere hervorragende Kunsterlebnisse für die VR-Brille.

The Museum of Other Realities wird euch gefallen, wenn ihr ...

  • Kunst und ungewöhnliche VR-Erfahrungen mögt,
  • wenn ihr Gleichgesinnte und VR-Künstler treffen wollt und
  • ihr VR-Kunst unterstützen möchtet.

The Museum of Other Realities wird euch nicht gefallen, wenn ihr ...

  • mit Kunst nie etwas anfangen konntet,
  • ein Spiel oder dergleichen erwartet und
  • auf viele Stunden Unterhaltung für euer Geld hofft.

Museum of Other Realities könnt ihr hier kaufen:

Unterstützte Geräte Plattform Preis
Oculus Rift (S) Rift Store 19,99 Euro
Valve Index, HTC Vive (Pro, Cosmos), Oculus Rift (S), Windows MR Steam 16,79 Euro
Valve Index, HTC Vive (Pro, Cosmos), Oculus Rift (S), Windows MR Viveport (Infinity: Ja) 16,79 Euro

Letzte Aktualisierung am 28.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Preis inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten

Titelbild: MOR Museum

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