HTC Vive: Blortasia ist ein lebendes, unberechenbares Kunstwerk

HTC Vive: Blortasia ist ein lebendes, unberechenbares Kunstwerk

Kevin Mack ist seit dreißig Jahren als künstlerischer Gestalter in der Filmbranche tätig und gewann für den Film "Hinter dem Horizont" einen Oscar für die besten Spezialeffekte. Nun arbeitet Mack mit "Blortasia" an einer psychedelischen VR-Erfahrung für HTC Vive.

Kevin Mack stammt aus einer Künstlerfamilie. Seine Eltern arbeiteten bei Disney und seine Geschwister sind ebenfalls in künstlerischen Feldern tätig. Mack durchlief eine klassische Künstlerausbildung und arbeitete danach in der Filmindustrie, wo er unter anderem Storyboards und Konzeptzeichnungen anfertigte.

Mitte der 80er-Jahre begann Mack mit Computern zu experimentieren. Er erkannte sehr früh das Potenzial der Technologie und setzte computergenerierte Grafik für Spezialeffekte ein. Auf diese Weise wurde er einer der führenden Köpfe in der digitalen Tricktechnik.

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Macks Projekte beflügeln wissenschaftliche Forschung

Den Höhepunkt seiner Karriere hatte Mack 1999 als er einen Oscar für die besten Spezialeffekte gewann. Seine späteren Arbeiten im Bereich des Künstlichen Lebens wurden genutzt, um in "Fight Club" das Innere eines Hirns zu visualisieren und inspirierten Zellforscher zur Entwicklung einer Gewebesimulation.

2012 arbeitete Mack am CERN mit Physikern an der Visualisierung neuster Entdeckungen in der Partikelphysik. Mit der Wiederbelebung der Virtual Reality ging für den Künstler ein alter Traum in Erfüllung. Auf seiner Internetseite ShapeSpaceVR gibt er Einsicht in die VR-Projekte, an denen er seit zwei Jahren arbeitet.

Ein psychedelischer Tummelplatz

Im April erschien "Zen Parade" für Samsung Gear VR, Macks erste Arbeit für das neue Medium. Die Anwendung ist eine fünfminütige, 3D-animierte Reise durch eine Landschaft abstrakter Skulpuren, die aus sich selbst heraus entstehen. Zen Parade wurde für einen Proto Award in der Kategorie "Best Independent Experience" nominiert. Die meditative VR-Erfahrung ist bekannt dafür, dass sie den Stresslevel und den Blutdruck der Anwender senkt, sodass deren Auswirkungen derzeit von Hirnforschern untersucht wird.

"Ein psychedelischer Tummelplatz", "ein abstrakter Skulpturenirrgarten", "eine kosmische Bewusstseinskalibrierung": Mit solchen Worten umschreibt Kevin Mack sein neustes Projekt Blortasia, das für HTC Vive entwickelt wird und auf Zen Parade aufbaut. In Blortasia schwebt man durch ein unendlich dehnbares Skulpturengewölbe.

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Algorithmen und die Gesetze der Wahrnehmung schaffen einzigartige Erlebnisse

Die abstrakten Formen, die sich in unendlichen Variationen aus sich selbst heraus entfalten, entstehen durch prozedurale Generierung. Dadurch wird jeder Trip nach Blortasia einzigartig und unvorhersehbar. Sowohl die Algorithmen als auch die Gesetze der Wahrnehmung sorgen für diese Einzigartigkeit.

Denn Macks VR-Erfahrung macht sich das Phänomen der Pareidolie zunutze. "Wenn du Gesichter in den Wolken siehst oder Tiere in einem Regenmuster, das ist Pareidolie. Unser Hirn versucht Dinge wiederzuerkennen, wohin wir auch blicken", erklärt Mack in einem Interview mit Versions.

Macks große Inspirationsquelle ist der Schnittbereich von Natur und Technologie: "Ich bin fasziniert von der Natur und der Physik und natürlichen Systemen. Wenn ich eine Welt schaffe, dann konzipiere ich sie als ein natürliches System, dessen Gesetze ich selbst festlege." Hierfür greift Mack auf Technologien zurück, die er in den letzten dreißig Jahren selbst entwickelt hat.

Diese Technologien hätten es ihm ermöglicht, Dinge zu schaffen, von denen er früher nicht einmal zu träumen gewagt hätte. "Die Menschen sagen oft: 'Oh, mit dieser neuen Technologie ist es nur noch unsere Vorstellungskraft, die uns Grenzen vorgibt.' Ich finde, das stimmt nicht mehr. Durch die Technologie und die Werkzeuge, auf die wir Zugriff haben, entdecken wir Dinge, die wir uns vorher niemals hätten vorstellen können."

Ein Veröffentlichungsdatum für Blortasia steht noch nicht fest. Wer einen Vorgeschmack haben möchte, kann Zen Parade für Samsung Gear VR ausprobieren. Der Preis liegt bei 2,99 Euro.

| Featured Image: ShapeSpaceVR