Moss 2: Überrasch mich, Quill!

Moss 2: Überrasch mich, Quill!

Wie soll Moss 2 erfolgreich in die virtuellen Fußstapfen des grandiosen Vorgängers treten? Wir haben nachgefragt.

Moss ist bis heute eines der beeindruckendsten und besten VR-Spiele überhaupt und hat sich über eine Million Mal verkauft. Zu Recht: Die kleine Maus Quill in einer Diorama-Welt durch Puzzles und Kämpfe zu steuern war für mich eine der prägendsten Erfahrungen rund um Virtual Reality. Das Spiel von Entwickler Polyarc hat mich endgültig davon überzeugt, welches Potenzial VR hat – auch wenn dieses Potenzial bis heute darauf wartet, ausgeschöpft zu werden.

Moss: Book II lässt nicht mehr lange auf sich warten. Im Frühjahr 2022 kommt die Fortsetzung zuerst einmal exklusiv für die Playstation VR. Das heißt: Spielende steuern die kleine Maus Quill erneut über den DualShock-Controller der PS4, was für diese Art VR-Spiel großartig funktioniert.

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Wir haben Entwickler Polyarc gefragt, welche Neuerungen Spieler:innen erwarten dürfen und welche Herausforderungen eine solche Fortsetzung an die Entwickler:innen stellt.

Von der Aufgabe, einem Diamanten neue Facetten hinzuzufügen

Bei Polyarc arbeiten wie schon am Originaltitel rund 15 bis 20 Personen. Sie müssen sich der Herausforderung stellen, ein für viele Fans perfektes VR-Spiel fortzusetzen und den Zauber des Originals zu bewahren sowie vorsichtig zu erweitern.

Zu diesem Zweck werden in Moss 2 erstmals Perspektivenwechsel eingeführt. Während Spielende in Moss immer nur exakt einen Blickwinkel auf eine Szene hatten, wird es in Moss 2 auch innerhalb eines Raums oder Bereichs Übergänge geben. So können mehr Details und komplexere Puzzles realisiert werden.

Die kleine Maus Quill im VR-Spiel Moss 2 an einem Säulen-Puzzle mit Gegner

Puzzles sollen in Moss: Book II unter anderem durch Perspektivenwechsel und neue Fähigkeiten komplexer werden. | Bild: Polyarc

Laut Mike Felice, Engineering Director bei Polyarc, ist die Herausforderung dabei, die Übergänge natürlich wirken zu lassen und keinesfalls abrupte Szenenwechsel zu provozieren, etwa um Motion Sickness zu verhindern und die Orientierung beizubehalten. Hier setzt Polyarc auf das richtige Timing, beispielsweise wenn Quill klettert oder auch mal fällt.

Zusätzliche Perspektiven werden durch die Rückkehr an bereits besuchte Orte möglich. Quill wird zurückreisen können und dabei bekannte Räume neu erleben: Vielleicht hat sich die Umgebung verändert, Feinde tauchen auf oder Quill kann durch neue Fähigkeiten bislang unzugängliche Bereiche erschließen.

Moss 2 soll zum Experimentieren und Erkunden einladen

Sowohl Spieler:innen als auch die kleine Protagonistin erhalten neue Gegenstände und Fähigkeiten, wobei eins oft das andere bedingt. Ein Sword-Dash bracht etwa das zugehörige Schwert. Es sei dabei besonders wichtig, dass die Spielenden mit neuen Gegenständen experimentieren, um herauszufinden, wie sie weiterhelfen, erklärt Felice. So sollen verschiedene Anwendungsoptionen in unterschiedlichen Situationen möglich sein.

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Im Design dieser Spieloptionen liegt eine der grundlegendsten Herausforderungen der Entwicklung für Virtual Reality, erklärt der Engineering Director. „Spielende sind in VR näher an den Protagonist:innen und die Interaktion gestaltet sich auf einem deutlich persönlicheren Level“, sagt Felice. „Besonders wichtig ist dabei, die Möglichkeiten, die VR durch die neue Art der Interaktion sowie durch Skalierungseffekte bietet, immer im Hinterkopf zu behalten und sinnvoll zu nutzen.“

Dabei war schon bei der Entwicklung von Moss (Test) das Feedback von Spieltester:innen enorm wichtig. „Ohne dieses Feedback hätten wir Quill wahrscheinlich nicht auf dieses Level gebracht“, stellt Mike Felice fest. Besonders aufschlussreich sei es, während der iterativen Entwicklung zu beobachten, wie sich gerade neue Spieler:innen verhalten und auf bestimmte Spielelemente reagieren und das Feedback dann in sinnvolle Verbesserungen umzumünzen.

Quill: Mehr Lebendigkeit, weniger offensichtliche KI-Steuerung

Dabei stellten die Entwickler:innen etwa fest, dass jedes Mal, wenn Quill auf Spielende reagierte, diese mehr mit der Maus interagieren wollten. Das wird in Moss 2 erweitert, erklärt Felice. Die ganze Welt soll einerseits immersiver werden und auf die Handlungen von Quill und den Spielenden reagieren.

Die kleine Maus Quill im Schloss im VR-Spiel Moss 2

Die Umgebungen und Räume in Moss 2 sollen noch detaillierter und immersiver werden. | Bild: Polyarc

Andererseits ist das neue Animationssystem für Quill dazu angelegt, der Maus noch mehr eigenes Leben einhauchen. „Quill reagiert selbst deutlich mehr auf die Umgebung“, erzählt Mike Felice. „Verspürt sie etwa Unbehagen und Furcht, kann es sein, dass sie selbstständig das Schwert zieht.“ Das war früher einem Druck auf die entsprechende Controllertaste vorbehalten.

Auch der Jubel nach einem gelösten Puzzle oder einem Sieg im Kampf soll natürlicher ausfallen und weniger wie eine KI-Routine aussehen. Quill soll allgemein lebendiger wirken, weniger KI-gesteuert und den Spieler immer wieder durch neue Reaktionen und Handlungen überraschen.

Moss 2: Release im Frühjahr 2022 für PSVR

Moss: Book II soll umfangreicher sein als der erste Teil, der nach rund zwei Stunden Spielzeit vorbei ist. Leider wird es nicht möglich sein, den ersten und zweiten Teil direkt hintereinander zu spielen. Auch ist noch nicht klar, wann Moss 2 für andere VR-Brillen kommen wird.

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