Mobileye will autonomes Fahren für alle ermöglichen

Mobileye will autonomes Fahren für alle ermöglichen

Mobileye stellt auf der CES 2022 neue Produkte und Kooperationen für autonomes Fahren vor. Wann kommt das Robo-Auto für alle?

Auf der diesjährigen Elektronikfachmesse CES präsentiert Mobileye zusammen mit Mutter-Konzern Intel gleich mehrere Neuheiten rund um das autonome Fahren. Neben einem „Supercomputer“ für Robo-Autos und neuen Kooperationen mit Automobilkonzernen will das israelische Unternehmen ein autonom fahrendes Auto für Endkund:innen auf den Markt bringen.

Mobileye stellt „Supercomputer“ für autonomes Fahren vor

Mobileyes führte den EyeQ-Chip 2004 ein und lieferte vor Kurzem den 100-millionsten Chip dieser Reihe aus. Auf deren Architektur basiert auch der neueste System-on-a-Chip (SoC) EyeQ Ultra, den Mobileye als „Supercomputer für autonomes Fahren“ bezeichnet.

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Mobileyes EyeQ Ultra soll eine Leistungseffizienz von 176 TOPS erreichen.

Mobileyes EyeQ Ultra soll eine Leistungseffizienz von 176 TOPS erreichen. | Bild: Mobileye / Intel

EyeQ Ultra soll eine Leistungseffizienz von 176 Tera Operationen pro Sekunde (TOPS) erreichen und das zentrale Element in Mobileyes Zukunftsplänen werden. Denn mit EyeQ Ultra will das Unternehmen autonomes Fahren für Privatfahrzeuge ermöglichen.

EyeQ Ultra: Effizienter als der Vorgänger

EyeQ Ultra soll die Effizienz und Performance des eigenen Systems für autonomes Fahren deutlich steigern. Er sei ein „Evolutionssprung“, der die Leistung von zehn EyeQ5-Recheneinheiten in einem SoC vereine. Der EyeQ Ultra soll durch die Nutzung von Intels 5-Nanometer-Prozesstechnologie auch den Energieverbrauch senken.

Zudem würden Kosten für die bisher erforderliche Kombination mehrerer SoCs zu einem System wegfallen. Das für die Herstellung benötigte Silizium erwartet Intel Ende 2023. Die Produktion für die Automobilindustrie soll zwei Jahre später starten.

Neue Chips für fortschrittliche Fahrassistenzsysteme

Mit EyeQ6 Light stellt Mobileye zudem einen neuen Chip für fortschrittliche Fahrassistenzsysteme (ADAS) vor. Der EyeQ6 weist laut Mobileye nur 55 Prozent der Größe des Vorgänger-SoCs EyeQ4 auf und sei für Einstiegs- und Premium-Fahrerassistenzsysteme der Stufe 2 laut SAE-Norm für autonomes Fahren geeignet.

Der große Bruder EyeQ6 High ist hingegen für Premium-ADAS konzipiert und soll teilautomatisierte Fahrfunktion mit 360-Grad-Umgebungserfassung unterstützen. Künstliche Intelligenz sorge für mehr Leistung bei hoher Arbeitslast, die der Rechenleistung zweier EyeQ5-SoCs entsprechen soll.

EyeQ6 High ist für ADAS der Stufe 2 aufwärts vorgesehen und unterstütze alle relevanten Funktionen wie Multikamera-Verarbeitung einschließlich Parkkameras. EyeQ6-SoCs werden basierend auf der 7nm-Prozesstechnologie von Intel gefertigt. Die Produktion soll 2024 starten.

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Mobileye kooperiert mit Volkswagen, Ford und Geely

Mobileye-CEO Amnon Shashua gab während der digitalen CES-Show bekannt, dass die Partnerschaft mit der Volkswagen-Gruppe vertieft wurde. Der deutsche Autokonzern werde künftig Mobileyes Kartierungstechnologie REM in die Fahrassistenz-Funktionen der Marken VW, Skoda und Seat einsetzen.

Auch in Fords BlueCruise-Plattform für teilautonomes Fahren werde künftig Mobileyes REM-Technologie verwendet, teilte Shashua im Gespräch mit Ford-CEO Jim Farley mit. Aus einer Partnerschaft mit dem chinesischen Autokonzern Zhejiang Geely Holding Group entsteht sogar ein komplett neues, autonom fahrendes E-Auto.

Level-4-AV für alle geht 2024 in Produktion

Geelys E-Auto-Marke Zeekr gab erst kürzlich eine Kooperation mit Waymo für ein neues Robo-Taxi bekannt. Nun soll aus einer langfristigen Partnerschaft mit Mobileye das erste autonom fahrende Auto für Privatkund:innen entstehen.

Das mit Mobileyes Technologie ausgestattete Vehikel soll auf der SAE-Norm für autonomes Fahren Level 4 erreichen und damit unter bestimmten Umständen selbst und ohne menschliches Eingreifen fahren können. Es wäre das erste autonom fahrende Fahrzeug, das von Einzelpersonen gekauft und privat genutzt werden könnte.

Im Inneren des Robo-Autos für Konsumenten sollen sechs EyeQ5-SoCs für die nötige Rechenleistung sorgen. Die Produktion soll 2024 anlaufen. Der Marktstart ist zunächst nur in China geplant, soll später allerdings auf den weltweiten Automobilmarkt ausgeweitet werden.

Mobileye treibt autonomes Fahren in Europa voran

Die Intel-Tochter Mobileye verfolgt ehrgeizige Pläne und sorgt hauptsächlich in Europa immer mehr für Aufsehen. Nach der Vorstellung des ersten Lidar-SoCs für autonomes Fahren auf der CES 2021 folgte auf der IAA 2021 die Ankündigung von Deutschlands erstem Robo-Taxi-Dienst. In Kooperation mit der Autovermietung Sixt wird Mobileye im Laufe dieses Jahres den Robo-Ride-Hailing-Dienst MoovitAV in München starten.

In Frankreichs Hauptstadt Paris fahren Mobileyes Robo-Taxis Mitarbeiter einer Kaufhauskette zur Arbeit und wieder zurück. Zusammen mit der RATP Group, einem der weltweit größten Betreiber öffentlicher Verkehrsmittel, erprobt Mobileye damit den ersten autonomen Fahrdienst für Geschäftskunden.

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