Die FTC behauptet, dass Meta durch diese Übernahmen den Markt für VR-Fitness monopolisieren möchte. „Anstatt sich im Wettbewerb zu behaupten, versucht Meta, sich den Weg an die Spitze zu erkaufen“, sagte der stellvertretende Direktor des Büros für Wettbewerb John Newman diesen Sommer. Die FTC werde „alle geeigneten Maßnahmen“ ergreifen, um die „illegale Übernahme“ zu verhindern und reichte eine Klage ein.
Meta gesteht App-Misserfolg ein
In Metas Verteidigungsschrift, die frei im Netz verfügbar ist, legen die Anwälte die Gründe für Metas Within-Übernahme dar. In den Gerichtsunterlagen heißt es unter anderem, dass das Unternehmen keinerlei Erfahrung mit Fitness habe, über begrenzte und nicht ersetzbare Ressourcen an VR-Entwickler:innen verfüge und außerdem niemals erfolgreich eine VR-App von Grund auf selbst entwickelte. Weshalb sich Meta auch gar nicht erst an einer eigenen VR-Fitness-App versuchte oder versuchen würde.
Brutal. 👀 This is Meta arguing that „Meta has […] no history of successfully building VR apps from scratch.“; from its response brief in the Within case.
Hatte Meta mit VR-Apps Erfolg, so waren diese oder deren Entwickler:innen stets eingekauft. Das Unternehmen hat seit Ende 2019 neun VR-Studios übernommen, einschließlich Within, deren Akquise derzeit pausiert ist.
FTC will folgenreichen Fehler nicht wiederholen
Metas Argument ist zweischneidig, denn es könnte ebenso zugunsten des FTC ausgelegt werden. Schließlich hätte Meta, anders als behauptet, sicherlich die Mittel dafür, ein Entwicklerteam aufzubauen – auch wenn die Akquisition ein um vielfach leichterer Weg an die Spitze des VR-Fitness-Markts ist.
Meta ist nicht für Innovation bekannt. Eher dafür, vielversprechende Start-ups früh aufzukaufen und Ideen der Konkurrenz schamlos zu kopieren. Die Übernahme von Instagram und Whatsapp ebnete den Weg für Mark Zuckerbergs Social-Media-Imperium. Das FTC schritt damals nicht ein und will den gleichen Fehler nicht wiederholen, sollte das Metaverse wirklich zum Nachfolger des Internets und der nächsten Welle sozialer Technologie werden.
Metas Allmacht bröckelt allerdings: Die Nutzerzahlen von Facebook und Co. wachsen nicht mehr so stark wie einst und verschieben sich in Richtung TikTok. Diese und andere Schwierigkeiten machen Meta derzeit stark zu schaffen und ließen die Aktie des Konzerns im letzten Jahr ins Bodenlose fallen. Gut möglich, dass das Gericht diese Umstände mit berücksichtigt.
Quellen: Metas Verteidigungsschrift bei Netchoice.org.
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