Marktforscher: Metas VR-Strategie nicht nachhaltig - Apple im Rampenlicht
Marktforscher drücken bei Apples VR-Brille auf die Euphoriebremse, während Metas Strategie als langfristig nicht tragbar angesehen wird. Wie entwickelt sich die VR-Branche in den nächsten Jahren?
Das Marktforschungsunternehmen IDC veröffentlicht in einem Bericht aktuelle Zahlen zu den weltweiten Verkäufen von VR-Brillen. Die Branche wächst und Meta grüßt von der Spitze. 2023 könnte sich das aufgrund der zunehmenden Konkurrenz rund um Apple und Sony ändern. Meta hat allerdings einen Vorteil.
Meta: Subventionierung der Quest 2 führt zu 90 Prozent Marktanteil
Laut der Marktforscher stiegen die weltweiten Verkäufe von VR-Brillen im ersten Quartal 2022 verglichen mit dem Vorjahr um 241,6 Prozent. Zu beachten sei allerdings, dass im gleichen Zeitraum 2021 aufgrund der pandemischen Lage Versorgungsprobleme auftraten.
___STEADY_PAYWALL___Meta habe seinen Marktanteil bis auf 90 Prozent ausbauen können. Laut IDC sei dies primär durch die nach wie vor sehr beliebte Meta Quest 2 und deren exklusive Inhalte möglich gewesen. Ein weiterer wichtiger Faktor sei, dass Meta die autarke VR-Brille subventioniere.
Die Meta Quest 2 ist für Meta noch immer eine Investition in die Zukunft. Mit dem Verkauf der Hardware erzielt der Konzern keinen Gewinn, sondern versucht durch einen günstigen Preis möglichst viele Kund:innen zu erreichen. Metas VR-Strategie scheint aufzugehen. Die selbst gesetzte Zielmarke von zehn Millionen Nutzer:innen im Oculus-Ökosystem könnte Meta bereits erreicht haben.
IDC: Metas Strategie langfristig nicht tragbar
Jitesh Urani, Research Manager bei IDC hält Metas Subventionierungsstrategie allerdings nicht für nachhaltig: „Meta investiert weiterhin viel Geld in die Entwicklung des Metaversums, aber die Strategie, kostengünstige Hardware auf Kosten der Rentabilität zu fördern, ist auf lange Sicht nicht tragbar.“
Positiv sieht Urani den Kurswechsel mit der bereits angekündigten High-End-VR-Brille Project Cambria. Das kommende produktivitätsorientierte Headset von Meta könne als Ausgangspunkt für den Schwenk des Unternehmens hin zu Hardware mit höheren Einnahmen dienen.
Außerdem werde es dazu beitragen, die Endverbraucherpreise für die gesamte Branche anzuheben, da die durchschnittlichen Verkaufspreise steigen und sich die Technik deutlich verbessere.
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VR-Brillen-Markt: 2023 wird entscheidendes Jahr
Für das Jahr 2022 prognostiziert IDC weiteres Wachstum und rechnet mit einem Anstieg von 26,6 Prozent auf insgesamt 13,9 Millionen verkaufte Einheiten. 2023 könne zudem ein entscheidendes Jahr für die gesamte Virtual Reality- und Augmented Reality-Branche werden.
Im Mittelpunkt stehe die nächste Hardware-Generation mit den geplanten oder vermuteten Veröffentlichungen von Pico, Metas Cambria und Meta Quest 3, Sonys Playstation VR 2 und der Apple-Brille.
Erwartungen an Apples VR-Brille sollten gemäßigt werden – Meta im Vorteil
Uranis Kollege Ramon Llamas sieht dabei primär Apple im Rampenlicht, mahnt allerdings zur Mäßigung hinsichtlich der Erwartungen. Es sei verlockend, sich vorzustellen, dass das Unternehmen hohe Stückzahlen ausliefere.
Dabei sollte aber nicht vergessen werden, dass es sich um Apples erstes Headset handle, das in erster Linie ein kleines Publikum von frühen Käufer:innen und Apple-Fans ansprechen werde, so Llamas.
„Weitere Iterationen werden wahrscheinlich eine Entwicklung zeigen, die sprunghaft ansteigen wird. In der Zwischenzeit haben Unternehmen wie Meta und Sony bereits eine starke installierte Basis und einen Nachholbedarf, den sie nutzen können. Alles in allem ist dies ein starker Antrieb, um den Markt voranzutreiben.“
Ältere Gerüchte zur Apple-Brille bestätigen diese These: Apple soll wegen der Nischenanwendung und des hohen Preises nur von wenigen Hunderttausend verkauften Geräten im ersten Jahr ausgehen.
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