"Fix Me": Gesichtsfilter für Schönheits-OP macht Instagram Ärger

Titelbild: Daniel Mooney, Screenshot MIXED

Immer realistischere Augmented-Reality-Filter im Smartphone, und irgendwann vielleicht mit der AR-Brille, verändern, wie wir die Welt sehen - und uns selbst. Das wirft neue Fragen auf.

Volle Lippen, große Augen, hohe Wangenknochen: Im Smartphone-Spiegel kann man sich so betrachten, wie man glaubt, dass man gerne aussehen würde - oder gar müsste. Mit immer fortschrittlicherer AR-Technik steigt der Realitätsgrad dieser digitalen Schönheitseingriffe.

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Nun sorgt ausgerechnet ein AR-Filter für eine Kontroverse, der eher als Kritik dieser Entwicklung durchgehen könnte: Seit Anfang Mai lässt Facebook bei Instagram von Nutzern entwickelte Augmented-Reality-Filter zu. Der Service wird rege genutzt, man findet mittlerweile hunderte Effekte in der Nutzer-Bibliothek.

Ende Mai lud der Instagram-Nutzer "Daniel Mooney" den AR-Filter "Fix Me" bei Instagram hoch: Er legt digital Notizen auf das Gesicht, wie sie ein Chirurg vor der Schönheits-OP einzeichnen würde, um die zu operierenden Stellen zu markieren. Ein weiterer Effekt simuliert die Prellungen und Beulen nach der OP (siehe Titelbild).

Schon Ende Mai veröffentlichte der Instagram-Nutzer Daniel Mooney seinen Schönheits-OP-Filter. Jetzt fliegt Facebook das Thema um die Ohren. Bild: Screenshot MIXED / Daniel Mooney

Schon Ende Mai veröffentlichte der Instagram-Nutzer Daniel Mooney seinen Schönheits-OP-Filter "Fix me". Jetzt fliegt Facebook der Effekt um die Ohren. Bild: Screenshot MIXED / Daniel Mooney

Als Aufforderung zur Schönheits-OP ist der AR-Filter wohl nicht zu verstehen. Eher geht er als Warnung oder künstlerischer Kommentar auf tatsächliche AR-Schönheitsfilter durch, die das menschliche Gesicht in seiner vermeintlichen Idealform darstellen sollen.

Facebook löscht Schönheits-OP-Filter

Sei es drum: Eine Redakteurin der britischen Boulevardzeitung "The Mirror" entdeckte den Filter und veröffentlichte einen Artikel.

In diesem zitiert sie reichlich grundlegende Kritik von Nutzern sowie Experten, die vor entsprechenden AR-Filtern warnen: Gerade junge Menschen müssten vor einem idealisierten Schönheitsbild beschützt werden, das letztlich Werbung mache für kosmetische Eingriffe, so der Tenor des Artikels.

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Facebook reagierte schnell und löschte den Fix-Me-Filter von Daniel Mooney: Der Effekt ist in seiner Instagram-Story zwar noch sichtbar, aber er kann nicht mehr heruntergeladen werden.

Ein Facebook-Sprecher begründet die Löschung gegenüber "The Sun": Die Rahmenbedingungen für AR-Filter würden neu bewertet, die Filter sollten Nutzern eine "positive Erfahrung" bieten.

Bis dahin würden alle AR-Filter, die mit Schönheitsoperationen assoziiert sind, gelöscht, neue AR-Filter in diesem Stil würden nicht mehr freigegeben und schon veröffentlichte Filter würden bei Beschwerde entfernt.

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