Ein Raum, tausend Geschichten - VR-Film "Here" angeschaut

Ein Raum, tausend Geschichten - VR-Film

Stellt euch vor, ihr steht in einem Raum und seht durch Zeitportale, was sich über Jahrzehnte und Jahrhunderte darin ereignete. Der VR-Film "Here" gibt euch eine Vorstellung davon, wie das wäre.

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Wir schreiben das Jahr 2020. Ich stehe im Wohnzimmer eines alten, verlassenen Hauses. Vor mir öffnet sich ein Fenster in eine vergangene Zeit. Durch es hindurchblickend schaue ich in die gleiche Wohnzimmerecke, aber so, wie sie vor hundert Jahren aussah und sehe ein Klavier da stehen.

Bald öffnen sich um mich herum weitere Fenster und ich sehe durch sie hindurch in verschiedenste Zeiten. Die Tapeten und Möbel ändern sich, die Bewohner, Kleidung und Moden und man sieht, wie all diese Generationen von Menschen in dem Haus lebten.

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Ich reise Jahrzehnte, Jahrhunderte, Jahrtausende zurück. Sehe das Haus, während es gebaut wurde, sehe ein Indianerpaar, das sich Geschichten erzählt und sehe den Ort, wie er 80.000 Jahre vor Christus aussah: Wo vor kurzem noch ein Zimmer stand, fließt ein Fluss, umgeben von üppiger Natur.

Ein Ort, zwei Zeiten. | Bild: 59 Productions

Begehbare Zeitebenen

Here ist von Richard McGuires gleichnamiger Graphic Novel inspiriert und war einer der außergewöhnlichsten VR-Filme, die Anfang September auf der Venice VR Expanded zu sehen waren.

Gedreht wurde Here in den Intel Studios. Das größte volumetrische Studio der Welt ist ein riesiger, halbkugelförmiger Bau, in dem 96 5K-Kameras ganze Kulissen räumlich aufnehmen und in ein begehbares digitales Hologramm verwandeln können. Hier wurden die verschiedenen Filmszenen gedreht und später im Computer übereinandergelegt.

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Here ist kein 360-Grad-Film mit fixer Perspektive: Der Raum und dessen Zeitebenen werden in Echtzeit berechnet. Wer genug Platz hat, kann sich frei innerhalb des Wohnzimmers bewegen und aus verschiedenen Winkeln durch die Zeitfenster blicken.

Noch schöner wäre es, wenn man wählen könnte, wann man an welchem Ort des Hauses in welche Zeit blickt und die Zeitebenen narrativ ausgearbeitet wären. Über zeitliche Bezüge ergäben sich so spannende Erzählmöglichkeiten.

Sollte Here offiziell für VR-Plattformen erscheinen, werde ich diesen Artikel aktualisieren.

Titelbild: Intel Studios / Fifty Nine Productions