Das Wireless-Kit "Mach-2K" soll drahtlose Virtual Reality in 4K ermöglichen *Update*

Update vom 9. Januar 2017:
Heise konnte das Wireless-Kit von Immersive Robotics auf der CES 2017 ausprobieren. Beim "Mach-2K" genannten Gerät sei keine zusätzliche Latenz spürbar, schreibt Jan-Keno Janssen, allerdings hinterlasse das Kompressionsverfahren deutliche Spuren: Bei der Demonstration von "The Blu: Whale Encounter" seien Abstufungen bei Farbverläufen zu sehen, die bei der kabelgebundenen Version nicht zu erkennen sind. Bei TPCast sei das nicht der Fall.
Ursprünglicher Artikel vom 24. Dezember 2016:
Minimale Latenz dank eines effizienten Algorithmus
Die Technologie wird vorerst an Spielhallenbetreiber verkauft
Das Unternehmen wird sein Produkt erstmals auf der CES vorführen, die vom 5. bis 8. Januar in Las Vegas stattfindet. Spätestens dann dürfen erste Berichte zeigen, ob die Technologie halten kann, was sie verspricht. Weitere Informationen, darunter ein Bildvergleich zur Datenkomprimierung, sind in dem Artikel des US-Blogs Road to VR zu finden.
Tpcast und Rivvr bringen Produkte für Endkunden auf den Markt
IMR ist nicht das einzige Unternehmen, das an drahtloser Datenübertragung für VR-Brillen arbeitet. Im November kündigte Tpcast ein Wireless-Modul für HTC Vive an. Das Unternehmen wurde von HTC im Rahmen des hauseigenen Förderprogramms Vive X unterstützt. Chinesische Kunden konnten das Gerät in geringer Zahl bereits vorbestellen.
Einem ersten Hands-on zufolge, soll die Datenübertragung gut funktionieren. Der Hersteller gibt an, dass die zusätzliche Latenz weniger als 2 Millisekunden betrage. Das Modul kostet umgerechnet rund 220 US-Dollar, die Auslieferung erfolgt im ersten Quartal 2017.
Ebenfalls im Frühling will Rivvr seinen Wireless-Adapter für HTC Vive und Oculus Rift auf den Markt bringen. Er soll 200 bis 300 US-Dollar kosten. Der Redakteur Lucas Matney von Techcrunch hatte Gelegenheit, die kabellose Übertragung auszuprobieren. Laut Matney benutzt Rivvr ein selbstentwickeltes Kompressionsverfahren, um die Übertragung des HDMI-Signals auf circa 40 bis 80 MB/s zu reduzieren. Das Gewicht soll circa 300 Gramm betragen. Die Latenz des Wifi-Adapters soll nach Herstellerangabe bei 11 ms liegen.
Kabellose Virtual Reality ist die Zukunft
Laut John Carmack ist drahtlose, mobile VR die Zukunft der Industrie. Bisher waren damit vor allem Handy-Halterungen wie Samsung Gear VR und Daydream View gemeint, bei denen das Smartphone als Zuspielgerät dient. Die großen Chiphersteller haben 2016 zudem autarke VR-Brillen vorgestellt, welche die hierfür notwendige Hardware bereits verbaut haben.
So arbeitet Intel mit Alloy, Qualcomm mit Snapdragon VR820 und AMD mit Sulon Q an entsprechenden Lösungen. Aber auch Oculus hat auf der hauseigenen Konferenz mit Santa Cruz den Prototypen eines Standalone-Headsets vorgestellt. Der Vorteil dieser autarken VR-Brille gegenüber den Handyhalterungen von Samsung und Google ist die verbaute Inside-Out-Trackingtechnologie, welche die eigene Positionierung im Raum präzise erkennt und in die virtuelle Realität überträgt.
Der Nachteil all dieser Systeme ist, dass sie nicht so leistungsfähig sind wie die stationären VR-Brillen, die per Kabel an einen PC angeschlossen werden. Wi-Fi-Technologien könnten dieses Problem mittel- bis langfristig lösen. VR-Anwendungen könnten künftig in der Cloud berechnet und direkt in die VR-Brille gestreamt werden.
Hinweis: Links auf Online-Shops in Artikeln können sogenannte Affiliate-Links sein. Wenn ihr über diesen Link einkauft, erhält MIXED.de vom Anbieter eine Provision. Für euch verändert sich der Preis nicht.