Creal VR-Brille: Video zeigt Lichtfeld-Display im Einsatz

Creal VR-Brille: Video zeigt Lichtfeld-Display im Einsatz

Das Start-up Creal aus der Schweiz will mit Lichtfeldtechnologie den XR-Displaymarkt aufmischen. Jetzt zeigt es ein neues Video.

Das Lichtfelddisplay von Creal soll unterschiedliche Fokusebenen bieten: Während man bei gängigen VR-Brillen fix auf eine Distanz bei circa 1,5 Meter fokussiert wird, weil die Linsen bei dieser Distanz auf den Bildschirm scharfgestellt sind, soll das Auge bei Creals Lichtfelddisplay zwischen verschiedenen Fokusebenen schweifen können - ähnlich wie in der Realität.

In einem neuen Video zeigt Creal jetzt die Lichtfeldtechnik verbaut in einer VR-Brille. Das Video wurde laut Creal direkt durch die Linsen der Brille gefilmt. Die Veränderung des Fokus im Video soll allein durch die Kamera ausgelöst werden, also vergleichbar mit dem menschlichen Auge, und nicht etwa durch einen Rendertrick innerhalb der Software passieren. Eye-Tracking wird für den Fokuswechsel laut Creal nicht benötigt, auch wenn der Prototyp ein Augenerfassungssystem verbaut hat.

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Das Lichtfeld deckt laut Creal etwa 30 Grad des mittigen Sichtfelds ab und wird durch zwei hochauflösende, sich überlappende Displays mit einer Auflösung von 1.000 x 1.000 Pixel bei 240 Hz generiert. Die Peripherie im Sichtfeld wird durch ein herkömmliches Display mit einer Auflösung von 1.600 x 1.400 Pixel abgedeckt. Die Sichtfeldweite insgesamt liegt bei rund 100 Grad.

Kommt der Lichtfelddurchbruch doch noch?

Creal will die Lichtfeldtechnologie weitere verkleinern und den aktuell noch klobigen Prototyp (siehe Titelbild) auf ein Formfaktor-Niveau bringen vergleichbar mit derzeit gängigen VR-Brillen. Auch die benötigte Rechenleistung für das Lichtfelddisplay soll sich der einer herkömmlichen VR-Brille annähern. Creal entwickelt das Lichtfelddisplay auch für AR-Brillen weiter.

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2018 war Creals Lichtfeld-Prototyp noch zu klobig für eine Tech-Brille. Mittlerweile passt die Technik zumindest in eine größere VR-Brille. Bild: Creal

2018 war Creals Lichtfeld-Prototyp noch zu klobig für eine Tech-Brille. Mittlerweile passt die Technik zumindest in eine größere VR-Brille. Bild: Creal

Einfach ist die Aufgabe von Creal nicht: Vor einigen Jahren biss sich Magic Leap an der Verkleinerung der Lichtfeldtechnologie die Zähne aus. Mit Demonstrationen der großen Variante, die nicht in eine Brille passte, und gutem Marketing, konnte Magic Leap hunderte Millionen US-Dollar von Investoren einsammeln - und entging nur knapp der Pleite. Im März 2018 musste das Lichtfeldunternehmen Lytro aufgeben.

Auch das US-Unternehmen Avegant arbeitet seit Jahren an einem Lichtfeld-Prototyp (Test). Seit Mitte 2018 wurde es nach zahlreichen Entlassungen still um das Unternehmen. Die Forschung dauert jedoch an: Im Sommer 2018 erhielt Avegant zwölf Millionen US-Dollar von Investoren.

Creal erhielt zuletzt Ende 2020 sechs Millionen US-Dollar für die Weiterentwicklung des eigenen Lichtfelddisplays. Bis Ende 2022 will Creal die Lichtfeldtechnik so verkleinert haben, dass sie in einer kommerziellen VR- oder AR-Brille verbaut werden könnte. Dafür sucht Creal Produktionspartner.

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