AR in der Oper: Pilotprojekt der Deutschen Oper am Rhein feiert Premiere

AR in der Oper: Pilotprojekt der Deutschen Oper am Rhein feiert Premiere

Eine AR-Brille als digitales Opernglas gibt in der Deutschen Oper am Rhein bald sein Debüt. Das erwartet Besucher:innen.

Die Nutzungsszenarien für AR und VR sind vielfältig. Aber auch für den Einsatz in der Kultur entwickeln kreative Köpfe immer neue Anwendungsmöglichkeiten. Die Deutsche Oper am Rhein versucht sich in Zusammenarbeit mit Vodafone an einem Pilotprojekt: einer Opernaufführung, die durch Augmented Reality erweitert wird.

In der Neuproduktion „Die tote Stadt“ von Erich Wolfgang Korngold erleben 30 Zuschauer:innen die Aufführung mit einer AR-Brille. Die von der Intendanz als digitales Opernglas bezeichnete Sehhilfe blendet während der Aufführung digitale Zusatzinformationen ein.

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Dazu gehören etwa Hintergrundinformationen zum Werk oder zweisprachige Übertitel, wie das Haus auf seiner Website mitteilt. Auch verschiedene Kameraperspektiven, etwa in den Orchestergraben, seien möglich. Da der Datenfluss über das 5G-Netz erfolgt, würden die Informationen augenblicklich angezeigt.

Oper möchte neue Zielgruppen mit AR erschließen

Wie Prof. Christoph Meyer, Generalintendant der Deutschen Oper am Rhein erklärt, stehe der Vermittlungsgedanke im Vordergrund:

„Unser digitales Opernglas verknüpft Live-Erlebnis und immersive Technologie miteinander, um so einen neuen, niedrigschwelligen Zugang zur analogen Welt des Musiktheaters zu ermöglichen. Die Arbeit an dem Prototyp ist Teil unserer Strategie, durch digitale Angebote den Zugang zu Oper und Ballett zu erleichtern. Und sie soll gleichzeitig einen Impuls geben für die allgemeine Debatte über Formen der Ansprache eines neuen Publikums im digitalen Zeitalter.“

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Die Premiere von „Die tote Stadt“ findet am 16. April statt. Insgesamt sind sechs Aufführungen geplant. Der Vorverkauf für die AR-Plätze beginnt am 10. März. Ein Zuschlag wird nicht erhoben. Brillenträger:innen bittet das Opernhaus, Kontaktlinsen zu tragen. Sollte dies nicht möglich sein, wird von der Nutzung abgeraten, da die AR-Brillen noch nicht auf verschiedene Sehstärken eingestellt werden können.

AR im Theater ist noch technisches Neuland

Theateraufführungen in Virtual Reality gibt es bereits seit einigen Jahren. Insbesondere die Corona-Pandemie hat die Umsetzung verschiedener Theaterstücke in die virtuelle Realität vorangetrieben. Das Staatstheater Augsburg hat etwa mittlerweile ein richtiges VR-Programm und einige hervorragende VR-Stücke umgesetzt. Dazu gehört etwa das VR-Ballett „kinesphere“ oder der VR-Krimi zum Mitspielen, „Solo“.

Projekte, in denen AR eingesetzt wird, sind hingegen bisher eher selten. Der Shakespeare-Monolog „The Seven Ages of Man“ wurde von Magic Leap zusammen mit der Royal Shakespeare Company als “Tischplatten-Theater“ umgesetzt.

Die Deutsche Oper am Rhein nimmt mit ihrem AR-Projekt eine Vorreiterrolle ein. Man darf gespannt sein, ob Opernhäuser und Theater generell häufiger beginnen, mit AR zu experimentieren und wie das beim Publikum ankommt.

Quellen: RP Online