37 Gründe, warum VR auch abseits von Gaming großartig ist
05.11.2023
- Brink Traveller hinzugefügt
VR ist nur eine Spielart des Gamings? Weit gefehlt! Wir zeigen euch, warum VR auch abseits von VR-Spielen Zukunft hat.
„Wofür ist VR gut?“ Wenn ich Freunden auf diese Frage eine Antwort geben soll, betone ich meistens, dass VR eben nicht nur für Zocker gedacht ist. Klar eröffnet die virtuelle Welt komplett neue Spielideen. Aber für mich ist Virtual Reality vor allem da faszinierend, wo sie mich in eine Welt verfrachtet, die ich sonst nicht besuchen könnte – sei es weit in der Vergangenheit oder weit entfernt auf dem Globus. Und wissenschaftliche Zusammenhänge kann VR meiner Meinung nach oft besser erklären als jedes Chemie- oder Biologiebuch. Daher besteht meine Antwort auf die eingangs gestellte Frage meist in einer Auflistung von konkreten Beispiel-Anwendungen.
Sagen wir es wie in der Musikwissenschaft: Da unterscheidet man zwischen Unterhaltungsmusik (U-Musik) und Ernster Musik (E-Musik). Ich spiele gerne mal VR-Spiele, aber wenn mich eine VR-App ins alte Rom, auf die Titanic oder ins Innere eines Moleküls verfrachtet, bin ich noch ein wenig mehr begeistert. Weil ich etwas Echtes sehen kann, was ich bisher nicht sehen konnte und weil ich dabei etwas lerne.
Hier kommt eine Highlight-Liste als Antwort auf die Frage, wozu VR – außer für Spiele – noch gut ist. Leider sind nicht alle Apps für aktuelle VR-Brillen verfügbar.
Inhalt
Geschichte
Anne Frank Haus
Plattform: Quest (2, Pro), Rift
An erster Stelle muss diese App stehen. Ich benutze sie häufig, um VR-Neulingen die Stärke der Technologie zu demonstrieren. Die Kinnladen klappen zuverlässig herunter. Ich besuche das berühmte „Hinterhaus“ in Amsterdam, in dem sich Anne Frank und ihre Familie fast drei Jahre lang versteckt haben.
Für jeden, der noch nicht selbst in Amsterdam angestanden hat, um das Original zu sehen, ist das fast ein ebenbürtiger Ersatz. Warum? Weil ich hier in aller Ruhe die Räume erkunden kann, die so aussehen, als wäre Anne soeben hinausgegangen, und weil Audio- und Text-Erklärungen alles in einen sinnvollen Kontext bringen.
Umringt von vielen anderen Tourist:innen habe ich längst nicht die Ruhe, mich wirklich auf das beängstigende Gefühl einzulassen, das dieses Versteck ausgeübt haben muss.
Webseite | Quest Store | Preis: kostenlos
Historium VR - Relive the history of Bruges
Plattform: SteamVR
Ein unglaublich reales Erlebnis bietet diese App, die mich in die belgische Stadt Brügge zur Zeit des 15. Jahrhunderts versetzt. Zunächst komme ich mit einem großen Segelschiff in den Hafen dieser Handelsstadt und dann geht es mit einem Ruderboot weiter in die Innenstadt. Dort kann ich mir den Marktplatz und das Rathaus genauer ansehen. Eine tolle virtuelle Zeitreise.
Steam | Preis: 7,99 Euro
Britannic
Plattform: SteamVR
Die Britannic war das fast baugleiche Schwesterschiff der Titanic. Ich kann mich auf dem Schiff frei bewegen und natürlich komme ich nicht umhin, ständig an die bekanntere Titanic zu denken. Ob im prunkvollen Treppenhaus, in den Schlafkabinen oder im Schwimmbad: Ich habe immer das Gefühl, die Gäste könnten jeden Moment zurückkommen.
Höhepunkt ist der spektakuläre Untergang des riesigen Schiffes, den ich an Deck nacherleben kann. Denn die Britannic diente in der Ägäis als Hospitalschiff, wo sie 1916 mit einer deutschen Seemine Bekanntschaft machte.
Steam | Preis: 12,49 Euro
Titanic VR
Plattform: SteamVR
Anders als die Britannic fiel die Titanic einem Eisberg im Nordatlantik zum Opfer. Wer diese Katastrophe einmal – zumindest virtuell – nacherleben möchte, kann das in „Titanic VR“ tun. Wenn ich mich plötzlich mit Frauen und Kindern im Rettungsboot wiederfinde und der riesige, angeblich unsinkbare Dampfer vor mir in Schräglage geht, wird mir schon etwas bange.
In einem wissenschaftlichen Teil der VR-App werde ich hingegen zum Forscher, der mit den Methoden moderner Konservierung die Überreste der Katastrophe untersucht. Man kann sogar mit einem U-Boot zum Wrack hinabtauchen (das macht besonders viel Spaß), Artefakte sammeln und anschließend säubern.
Steam | Preis: 19,99 Euro
VR Rome
Plattform: SteamVR
In dieser App bekomme ich einen Eindruck davon, wie groß und prunkvoll Rom im Jahr 320 n. Chr. gewesen sein muss und wie riesig die Säulenhallen, Tempel und Bäder oder etwa die Nero-Statue vor dem Kolosseum waren. Vier Quadratkilometer wurden digital nachgebaut, zu einigen Gebäuden gibt es Info-Tafeln und kleine 3D-Modelle.
Praktisch ist die Übersichtskarte, die ich vor mir öffnen kann, um direkt zu einem bestimmten Ort zu springen. Die Grafik ist nicht fotorealistisch, aber sie reicht aus, um einen guten Eindruck zu vermitteln.
Steam | Preis: 12,49 Euro
Athens in VR
Plattform: Oculus Go, Gear VR
Das alte Athen kann ich in dieser VR-App zur Zeit der großen Philosophen und Dichter besuchen. Das australische Studio Lithodomos zeichnet hierfür verantwortlich. Es hat sich auf historische Nachbildungen in VR spezialisiert.
Und so ist es auch wirklich beeindruckend, vor dem riesigen Bildnis der Göttin Athene zu stehen oder vor der Akropolis, dem Parthenon, der Agora – alles Orte, die für das Leben und die Religion in Athen eine so wichtige Rolle gespielt haben und die zur Wiege der westlichen Welt gehören.
Es fällt auf: erstaunlich bunt waren damals die Statuen, die wir heute doch nur als graue Steinklötze kennen.
Oculus Go Store | Preis: 2,99 Euro
Pompeii
Plattform: Rift
Ich war noch nie in Pompeji, um mir die gut erhaltenen, im Jahr 79 von Vulkanasche verschütteten Straßen anzusehen. Die VR-App lässt mich nun durch einen Teil des italienischen Ortes gehen und die Ruinen betrachten. Ich betrete dort etwa ein Wohnhaus, ein Bad und eine Tempelanlage und bekomme einen Eindruck vom damaligen Leben in dieser Stadt.
Oculus Rift Store | Preis: 3,99 Euro
Antarctic Heritage Trust
Plattform: Steam
Wer sich schon einmal die neuseeländische Forschungsstation in der Antarktis ansehen wollte, aber gerade nicht genug Urlaubstage für eine Reise an den Südpol hat, sollte sich den VR-Nachbau ansehen.
1956 erbaut, lebte und arbeitete in dieser bescheidenen Hütte der bekannte Forscher Sir Edmund Hillary, Erstbesteiger des Mount Everest, teilweise mit 23 anderen Wissenschaftlern. Die VR-Experience wurde in Zusammenarbeit mit der Universität Auckland entwickelt. Ich kann frei umhergehen und manche Gegenstände in die Hand nehmen.
Webseite | Steam | Preis: kostenlos
Nefertari: Journey to Eternity
Plattform: Steam
In dieser VR-App steige ich in das Grab der ägyptischen Königin Nefertari, Gemahlin von Ramses II., herab, die vor 3.000 Jahren lebte. Dank der Foto-Scans wirkt der Besuch in dieser archäologischen Fundstätte erstaunlich real. Ich kann ganz nahe an die bunten Wandzeichnungen herangehen und mich im Tunnelsystem bewegen – fast als wäre ich dort.
Steam | Preis: kostenlos
Age-Old Cities VR
Plattform: Steam
Wie wäre es mit einem virtuellen Besuch in den antiken arabischen Stätten von Mosul im Irak, Aleppo und Palmyra in Syrien und Leptis Magna im heutigen Libanon, gegründet von den Phöniziern?
Die fotogrammetrisch eingescannten Stätten sind beeindruckend, doch leider ist keines der vier Erlebnisse interaktiv. Ich kann mich nicht bewegen, nur umsehen. Auch wird leider nichts erklärt. Entstanden ist die App in Zusammenarbeit mit der UNESCO und Ubisoft.
Steam | Preis: kostenlos
Roald Amundsen’s House
Plattform: Steam
Der norwegische Polar-Forscher Roald Amundsen kaufte sich 1908 südlich von Oslo direkt an einem Fjord ein Haus, in dem er 20 Jahre lebte. Virtuelle Besucher:innen finden die Räumlichkeiten genau so vor, wie er sie 1928 hinterlassen hat.
Von hier aus plante er viele seiner Forschungsreisen, etwa die erste Durchfahrt der Nordwestpassage oder die Überquerung der Arktis mit einem Luftschiff.
Steam | Preis: kostenlos
„Erzähl mir, Inge ...“
Plattform: WebXR (Link auf Webseite startet VR, etwa über Quest 2)
Ich kann in dieser VR-Erfahrung der Holocaust-Überlebenden Inge Auerbacher persönlich ein paar Fragen stellen. Die sitzt in ihrem Sessel und wartet auf meine Fragen, die ich per Spracheingabe stellen kann.
Auerbacher hat als 7-Jährige das Getto Theresienstadt überlebt. Das VR-Erlebnis geht auf ein Interview mit der alten Dame im Jahr 2022 in New York zurück. Die Idee ist genial und ich wünschte mir, weitere historische Zeitzeugen würden für die Nachwelt in VR digitalisiert. Technisch ist da allerdings auch noch Luft nach oben.
Webseite | Preis: kostenlos
Nikola Tesla Experience
Plattform: Viveport
Die wichtigsten Lebensstationen des schillernden Nerds Nikola Tesla, der sich damals mit Thomas Alva Edison anlegte, werden mir in dieser VR-App nähergebracht. Der in Kroatien geborene, exzentrische Ingenieur führt Besucher:innen durch verschiedene Kapitel seines Lebens.
Angesichts des ereignisreichen Lebens dieses Erfinders wäre hier vielleicht noch mehr drin gewesen, sowohl optisch als auch inhaltlich. Aber wer über die etwas holprigen Animationen hinwegsieht, lernt Neues über diese interessante Persönlichkeit der Zeitgeschichte.
Viveport | Preis: kostenlos
7VR Wonders
Plattform: Steam
Die App 7VR Wonders kommt nicht wegen der Grafik auf diese Best-of-Liste, sondern weil sie einen guten Ansatz verdeutlicht: Warum nicht mittels VR an die Orte reisen, die es längst nicht mehr gibt? Dazu gehören die Sieben Weltwunder, etwa die Hängenden Gärten von Babylon, der Koloss von Rhodos oder der Leuchtturm von Alexandria.
Steam | Preis: 7,99 Euro
Douarnenez VR
Plattform: Steam
Das Städtchen Douarnenez in der Bretagne liegt am Meer. Dort gibt es eine kleine archäologische Ausgrabungsstätte: Die Römer fertigten hier „Garum“ an, eine Würzsoße aus Fischen und Salz.
Aber nicht unbedingt wegen der eher schlichten virtuellen Darstellung der altrömischen Fabrik ist diese App reizvoll, sondern wegen des schönen Schiffsmodells, das im glitzernden digitalen Wasser dümpelt: Die norwegische Galeone „Anna Rosa“ wurde 1893 erbaut. Die Grafik ist nicht atemberaubend, aber wer wie ich ein Fan alter Segelschiffe ist, freut sich darüber, dass man dieses Schiffsmodell auseinandernehmen und wieder zusammensetzen kann.
Steam | Preis: kostenlos
VR Terra-Cotta Warriors
Plattform: Viveport
Ich war noch nie bei den berühmten Terrakotta-Soldaten in China, die der chinesische Kaiser etwa 240 v. Chr. hat anfertigen lassen, um sicher ins Jenseits zu gelangen. Aber selbstredend gibt es auch hier VR-Anwendungen, die es erlauben, die Touristen-Attraktion virtuell zu besuchen. Die meiner Meinung nach beste ist die für Viveport. Die Grafik ist nicht grandios, aber ich bekomme dennoch einen guten Eindruck von der Größe dieser Anlage.
Viveport | Preis: kostenlos
1943 Berlin Blitz
Plattform: Steam
Fast schon unheimlich fühlt sich diese VR-App an. Ich sitze in einem britischen Kampfflugzeug, das auf dem Weg nach Berlin ist, um eine Bombe abzuwerfen. Die App der BBC basiert auf dem originalen Live-Mitschnitt eines Reporters, der bei diesem Flug am 3. September 1943 dabei war.
Es ist einigermaßen erstaunlich, wie diszipliniert und streng orchestriert dieser Angriff ablief. Zum Glück befinde ich mich im heimischen Wohnzimmer und muss nicht fürchten, von der deutschen Flak abgeschossen zu werden.
Steam | Preis: kostenlos
- MIXED.de ohne Werbebanner
- Zugriff auf mehr als 9.000 Artikel
- Kündigung jederzeit online möglich
Naturwissenschaft
Universe Sandbox
Plattform: Steam
Meiner Meinung nach ist Universe Sandbox die beste Astronomie-App, die VR zu bieten hat. Ich befinde mich mitten im Universum, spiele mit der Erde wie mit einem Ball, füge andere Planeten oder Monde hinzu und beobachte, was die Gravitation damit anstellt.
Ein echter interstellarer Sandkasten eben und ein Muss für alle, die Sterne, Planeten und alles, was da im Universum so herumschwebt, begreifen möchten. Und eigentlich auch ein Muss für jeden Physik-Unterricht.
Steam | Preis: 29 Euro
WebbVR: The James Webb Space Telescope
Plattform: Steam
Wie der Name schon vermuten lässt, kann ich hier das Webb Space Teleskop aus nächster Nähe betrachten und bekomme die einzelnen Bestandteile erklärt. Schön: Ich kann Gegenstände für einen Größenvergleich neben das Weltraumteleskop stellen. Ein Elefant wirkt da überraschend winzig.
Eingebunden ist auch eine kleine Astronomie-Anwendung, mit der ich zu den Planeten unseres Sonnensystems reisen kann. Das Teleskop selbst kann ich auf bestimmte Himmelsobjekte, etwa Gasnebel, Galaxien oder Exoplaneten richten und bekomme dann Informationen darüber.
Steam | Preis: kostenlos
Nanome
Plattform: eigene
Das Faszinierende an Nanome ist, dass ich hier nicht nur Moleküle betrachten, sondern mich dabei auch in Echtzeit mit anderen virtuellen Besucher:innen darüber unterhalten kann. Ich bekomme ein Verständnis dafür, wie die Welt der Chemie auf allerkleinster Ebene funktioniert. Dabei darf ich Moleküle verändern und Expert:innen als Avatare dazu holen. Die App ist allerdings in erster Linie für die Zusammenarbeit von Profis gedacht.
Nanome | Preis: kostenlos
MEL VR Science Simulations
Plattform: eigene
Die Chemie-Lektionen des britischen Wissenschaftsverlages MEL Science richten sich an Laien. Hier werde ich wieder zum Schüler und kann Chemie ganz neu begreifen. Über 70 kostenpflichtige Lektionen werden angeboten, die Themen reichen von der Zusammensetzung eines Atoms bis zum Verhalten von Chemikalien.
Ein besonderes Highlight: Ich kann mir spielerisch selbst Atome der Elemente des Periodensystems zusammenbauen, als wären es Lego-Bausteine. Dank dieser VR-App habe ich den Atomaufbau besser verstanden als in einem ganzen Jahr Chemie-Unterricht.
Die Apps sind allerdings eher für den Bildungsbereich gedacht und unterstützen nur sehr eingeschränkt VR-Brillen, etwa Pico G2 oder Vive Focus.
Webseite | Free Trial, dann kostenpflichtig
Abelana’s Atom Maker
Plattform: Steam
Das Ziel beim „Atom Maker“ ist es, die Elemente des Periodensystems wie im Puzzle aus Neutronen, Protonen und Elektronen zusammenzubauen. Auch wenn ich wie mit einer Laserpistole die einzelnen Teilchen abschieße, ist das hier eher kein Spiel.
Richtiger Spaß kommt auf, wenn ich mir die Zeit nehme und nachzuvollziehen versuche, was da gerade passiert und wie sich die Elemente zusammensetzen. So etwas hätte ich mir in meiner Schulzeit gewünscht.
Steam | Preis: 8,19 Euro
Starman’s VR Experience
Plattform: Steam
Diese Experience ist eher ein Gag: Ich kann zum knallroten Roadster von Tesla reisen, den Elon Musk mitsamt der Puppe "Starman" im Februar 2018 mit einer SpaceX-Rakete ins All schoss. Im All wird er nun für immer und ewig herumschweben, und diese App zeigt, wo sich Starman gerade befindet.
Steam | Preis: kostenlos
Reise
Brink Traveller
Plattform: Quest (2, 3, Pro), SteamVR
Brink Traveler für Meta Quest und PC-VR-kompatible Headsets bietet die hochwertigsten Fotogrammetrie-Umgebungen realer Orte in VR. Die 2021 erschienene VR-App wird regelmäßig aktualisiert und um neue Ziele und Features erweitert. Derzeit bietet sie 28 internationale Natursehenswürdigkeiten. Die Orte lassen sich allein oder gemeinsam mit anderen VR-Nutzer:innen besuchen.
Steam | Quest Store | Preis: 15 Euro
VR Japan
Plattform: Steam
Hier wurden Szenen aus dem modernen Japan mit so viel Liebe zum Detail digital nachgebaut, dass ich eintreten und einfach nur staunen kann. Ich war selbst vor einigen Jahren in Japan und diese App schafft es wirklich, mich für einen kurzen Moment zurück in den damaligen Urlaub zu versetzen.
Eine Metro-Station, ein alter Tempel, ein kleines Sushi-Restaurant oder ein Zen-Garten – einfacher, günstiger und realistischer kann man einen Japan-Kurztrip nicht machen.
Steam | Preis: 8,19 Euro
WDR VR Bergwerk
Plattform: Steam
Der virtuelle Bergwerksbesuch des WDR ist ein klassisches Beispiel dafür, wozu Virtual Reality neben Spielspaß in der Lage ist. Statt im Wohnzimmer stehe ich plötzlich in 1.000 Meter Tiefe in einem dunklen Stollen, muss zur Hacke greifen und wie ein Kumpel vor hundert Jahren Kohle hacken.
Es ist verblüffend: Ich meine in dieser unwirtlichen und staubigen Umgebung die Hitze zu spüren und kann mir vorstellen, dass man damals eigentlich nur schnell wieder hoch an die frische Luft wollte.
Steam | Preis: kostenlos
Perspectives: Paradise
Plattform: Steam
Die beiden finnischen Journalisten Mika Mäkeläinen und Jani Saikko haben die Explosion einer Atombombe und ihren Auswirkungen mit einer VR-App nachvollziehbar gemacht. Am 1. November 1952 zündeten die USA zu Testzwecken die erste Wasserstoffbombe (Spitzname „Ivy Mike“) über dem Enewetak Atoll im Pazifischen Ozean.
Im VR-Film „Paradise“ stehe ich auf einer Insel in 10 Kilometern Entfernung und kann beobachten, was mit der Natur um mich herum passiert.
Steam | Preis: kostenlos
Blautopf VR
Plattform: Steam
In der VR-App „Blautopf“ erzählt der SWR ein Märchen rund um das riesige Höhlensystem unter der Schwäbischen Alb nach. Dort soll die „Schöne Lau“ Besuchende in die Tiefe gelockt haben. Nebenbei erfahre ich etwas über diese faszinierende Höhle, die mich mit ihrem tiefblauen Wasser auch virtuell in ihren Bann zieht. Die Entwickler:innen haben die Entdeckungsreise mit einer Art Adventure-Spiel verbunden.
Steam | Preis: kostenlos
Blueplanet
Plattform: Steam
Blueplanet entführt an 50 verschiedene faszinierende Orte auf dieser Welt – beeindruckende Szenerien in der Natur oder Kulturstätten. Dazu gehören etwa Höhlen im US-Bundesstaat Utah, in denen schon vor 9.000 Jahren Menschen lebten, oder ein Gletscher auf Island. Die Szenerien wurden fotogrammetrisch vermessen, was zu einem hoch realistischen Eindruck in der VR-Brille führt.
Webseite | Steam | Preis: 20,99 Euro
Realities
Plattform: Steam
Realities ist eine dieser Apps, die zeigt, was VR alles kann. Hier besuche ich fotogrammetrisch eingescannte Orte, etwa den Kölner Dom, das Death Valley, die Beelitzer Heilstätten bei Potsdam, prähistorische Höhlen und Gletscher in Kanada oder das Gefängnis von Alcatraz.
Steam | Preis: kostenlos
VersaillesVR
Plattform: Steam
Ganz allein abseits des Touristen-Trubels im Schloss Versailles herumlaufen kann ich in dieser VR-Erfahrung. Ich besuche etwa den geschichtsträchtigen Spiegelsaal (preußische Kaiserproklamation 1871, Friedensvertrag 1919) und die großen prunkvollen angrenzenden Zimmer.
Objekte wie Gemälde und Uhren sind dank Fotogrammetrie realitätsgetreu dargestellt und teilweise mit erklärenden Texttafeln versehen. Auch in die Oper von Versailles kann ich gehen. Dort dirigierte schon der große Jean-Baptiste Lully und Molière führte genau hier seine Theaterstücke auf.
Webseite | Steam | Preis: kostenlos
Kunst
Michelangelo’s Sistine Ceiling in VR
Plattform: Download
Wie der Name schon sagt, bietet diese App einen Besuch in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan. Ohne große Touristengruppen kann ich mir die weltberühmten Gemälde der größten Renaissance-Maler aus nächster Nähe ansehen.
Webseite | Preis: kostenlos
The Night Cafe: A VR Tribute to Vincent Van Gogh
Plattform: Steam
Mitten in ein Gemälde von Vincent Van Gogh spazieren – das ist mit dieser VR-App möglich. Die Szenerie des Bildes „Das Nachtcafé“ wird hier zur Bühne, auf der ich herumspazieren kann.
Steam | Preis: kostenlos
Eye of the Owl - Bosch VR
Plattform: Steam
In dieselbe Kerbe wie „The Night Cafe“ schlägt Eye of the Owl. Hier kann ich das berühmte Gemälde „Der Garten der Lüste“ des niederländischen Malers Hieronymus Bosch aus dem Jahr 1490 genau betrachten. Die Szene ist eingebettet in das Atelier des Künstlers, und Bosch selbst erklärt mir Details des Bildes.
Steam | Preis: kostenlos
Art Plunge
Plattform: Steam
In fünf bekannte Gemälde der Weltgeschichte kann ich regelrecht eintauchen: die Mona Lisa, die „Sternennacht“ von Vincent van Gogh, die „Geburt der Venus“ von Botticelli, die „Erschaffung Adams“ von Michelangelo und „Briefleserin am offenen Fenster“ von Jan Vermeer. Wer hat sich nicht schon einmal vorgestellt, wie wohl die Umgebung der gemalten Szenerie ausgesehen haben mag? Eine perfekte Anwendung für VR.
Steam | Preis: 1,59
Mona Lisa: Beyond The Glass
Plattform: Steam
In „Mona Lisa: Beyond The Glass“ besuche ich den Louvre in Paris. Das Beste: Das berühmteste Gemälde von Leonardo da Vinci habe ich ganz für mich allein. Dabei komme ich der berühmten Dame aus dem Italien des 15. Jahrhunderts näher, als das im überfüllten Museum möglich wäre.
Steam | Preis: kostenlos
Weitere Kunst-Apps für VR
Noch mehr Kunst-Apps für Virtual Reality stellen wir euch im verlinkten Artikel vor.
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