Ein OS, sie alle zu knechten: Google entwickelt ein "AR-Android"
Google soll die Arbeit an einer eigenen Datenbrille eingestellt haben. Der Konzern entwickle stattdessen ein Android für die AR-Computerrevolution.
Googles Datenbrille ist tot, schreibt Business Insider in Berufung auf drei mit der Angelegenheit vertraute Person.
Der Konzern solle mehrere Jahre an dem Gerät mit dem Codenamen Iris gearbeitet haben. Das Projekt sei nach Entlassungen, Umstrukturierungen und dem Weggang von Googles AR/VR-Chef Clay Bavor auf Eis gelegt worden.
2020 kaufte Google das kanadische Start-up North, das eine schlanke Datenbrille mit HUD entwickelte. Zwei Jahre später stellte Google eine Datenbrille mit Display und Übersetzungfunktion vor und testete diese sogar in der Öffentlichkeit. Das Wearable soll mehrere Iterationen durchlaufen haben, wobei ständige Strategiewechsel seitens der Google-Führung viele Angestellte frustriert hätten, berichtet Business Insider.
Die Google Glass Enterprise Edition 2 wurde kürzlich vom Markt genommen. Offenbar nicht mit dem Ziel, ein moderneres Produkt vorzustellen.
Google will maßgebliches AR-Betriebssystem entwickeln
Seit dem Ende des Iris-Projekts habe sich Google darauf konzentriert, eine Software-Plattform für AR-Geräte zu entwickeln. Google habe die Ambition, ein "Android für AR" zu schaffen und dieses an Hersteller entsprechender Geräte, darunter Samsung, zu lizenzieren. Der koreanische Konzern arbeitet mit Google und Qualcomm an einem AR-Headset ähnlich Meta Quest Pro und Apple Vision Pro.
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Mit einem Android für AR könnte Google den AR-/VR-Markt dereinst ebenso kontrollieren wie heute den Markt für Android-Geräte. Das scheint zumindest Googles Hoffnung zu sein. Ein Prototyp des Betriebssystems soll den Codenamen Betty tragen.
Meta nutzt für seine Quest-Headsets ein modifiziertes Android und dürfte das auf absehbare Zeit weiterhin tun, nachdem der Versuch gescheitert war, ein eigenes AR-/VR-Betriebssystem zu entwickeln. Apple wiederum nutzt mit visionOS ein maßgefertigtes Betriebssystem für Vision Pro und kommende AR-Headsets.
Der Weg zu echten AR-Brillen ist steinig
Die Entwicklung leichter und leistungsfähiger AR-Brillen hat sich als äußerst schwierig herausgestellt. Wuchtige AR-Headsets mit opaken Displays wie Meta Quest Pro und Apple Vision Pro werden als technische Notlösung auf dem Weg zu alltagstauglichen AR-Brillen mit transparenter Optik gesehen.
Bloomberg berichtete Anfang 2023, dass Apple ein AR-Brillenprojekt wegen technischer Schwierigkeiten auf unbestimmte Zeit verschoben hat. Meta hingegen wird laut The Information im nächsten Jahr ein Entwicklerkit und Demogerät vorstellen, die die Richtung anzeigt, in die die Technologie sich bewegen könnte. In den Handel kommen soll das Gerät jedoch nicht vor 2027. Für 2025 ist immerhin eine einfache Ray-Ban-Brille mit Display geplant, wie sie Google vorgeschwebt haben dürfte, berichtete The Verge vor ein paar Monaten.
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