HTC zeigt offene Vive XR Elite und Business-Lösungen

HTC zeigt offene Vive XR Elite und Business-Lösungen

HTC stellt neue Komfortoptionen für Vive XR Elite vor, Viverse Business, ein Broadcast Bundle für Vive Mars CamTrack und eine neue 5G-Streaming-Lösung.

HTC konzentriert sich auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona auf Business-Lösungen für die virtuelle Zusammenarbeit (Viverse for Business), 5G-Streaming (Reign Core S2) sowie die Filmproduktion (VIVE Mars CamTrack).

Einiges Aufsehen erregte ein alternatives Stirnpolster für die neue Vive XR Elite, das auch für Endkunden interessant ist. Das "MR Face Gasket" ersetzt den Rundum-Lichtschutz der schlanken VR-Brille durch ein kleines Polster an der Stirn. Laut HTC verschmilzt so die reale Umgebung im peripheren Sichtfeld mit der Anzeige auf dem Display.

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Vive XR Elite wird zur offenen XR-Brille

Das Prinzip ähnelt den Mixed-Reality-Headsets Meta Quest Pro und Lynx R-1. Im Augmented-Reality-Betrieb per Durchsicht zeigen diese XR-Brillen das von den Kameras eingefangene Bild der Außenwelt und reichern es mit Computergrafiken an.

Das neue Gesichtspolster soll zudem für mehr Komfort sorgen und die Aufgaben in XR erleichtern, "da sich der Anwender jederzeit seiner Situation und Position bewusst ist und gleichzeitig Objekte aus der realen Welt nutzen kann", so HTC. Auf Wunsch verbessert ein dünnes Kopfband den Sitz, das seitlich an den Brillenbügeln befestigt ist und die Last mehr auf den Oberkopf verteilt.

Ob der Übergang zwischen Real- und Computerwelt so fließend ist wie bei den genannten Konkurrenz-Headsets, die von vornherein für diesen Modus konzipiert wurden, ist noch unklar. Da die Vive XR Elite über einen Tiefensensor verfügt, scheint sie für den AR-Einsatz vorgesehen zu sein, obwohl nur eine Kamera für das Passthrough-Bild sorgt. In unserer Testsession war der Sensor zwar noch nicht aktiv, aber das Ergebnis schon recht brauchbar.

Das "MR Face Gasket" wird ab dem zweiten Quartal 2023 im offiziellen Vive-Store erhältlich sein. Vorbestellungen für die Vive XR Elite (Vorschau) werden voraussichtlich ab dem 10. März ausgeliefert.

Auf dem MWC können Interessierte das Stirnpolster mit dem neuen AR-Modus des Virtual Reality-Spiels Yuki ausprobieren. Der mitreißende Arcade-Shooter des brasilianischen Studios Arvore wirkt dafür wie der ideale Kandidat. Schon im VR-Original halten Spielende eine virtuelle Actionfigur in der Hand, schießen mit ihr auf bunte Anime-Gegner und bewegen sie durch ein Meer aus glühenden Kugeln.

Im geplanten Mixed-Reality-Modus "Yuki MRcade" schweben die Spielenden jedoch nicht wie auf Schienen in eine Richtung durch den Raum. Stattdessen öffnen die Gegner Portale, um ins reale Zimmer zu düsen und die kleine virtuelle Actionfigur in der Hand anzugreifen. Termin und Plattformen für das kostenlose AR-Update sind noch nicht bekannt. Ein Release für Quest 2 und Quest Pro ist aber wahrscheinlich.

Zusammenarbeit mit Viverse for Business

HTCs "Viverse for Business" hingegen ist für die professionelle Nutzung vorgesehen. Die Kollaborationsplattform bietet vorgefertigte Bausteine, mit denen sich Unternehmen ein modulares Design zusammenstellen können. Das reicht von der Erstellung von Avataren über Kommunikationsfunktionen bis hin zur optischen Anpassung des Raumes, so HTC:

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"Auf dem Mobile World Congress stellt Viverse gemeinsam mit Partner Cityscape vor, wie Unternehmen mit diesem modularen Ansatz ihre eigenen virtuellen Umgebungen erstellen und mit ihrem eigenen Corporate Design versehen können. Zum Start werden folgende Module zur Auswahl stehen: Gemeinschaftsräume, Empfangsräume, Ausstellungsräume, Teamräume, Besprechungsräume und Auditorien."

Der Zugang ist nicht nur mit VR- oder AR-Brillen möglich, sondern auch mit Smartphones, Tablets, Desktop-PCs oder Laptops.

Broadcast-Bundle für die Filmproduktion

Bereits im vergangenen Jahr veröffentlichte HTC die Komplettlösung "Vive Mars Camtrack", die Aufnahmen von Schauspieler:innen vor virtuellen Kulissen vereinfacht. Das System soll virtuelle Produktionen sowohl in der Vorproduktion als auch am Drehort schneller, einfacher und erschwinglicher machen. Dazu führt es Kameraaufnahmen und aufgezeichnete Tracking-Daten in einem Gerät zusammen.

Im Rahmen der Messe kündigte HTC ein zeitlich limitiertes Broadcast-Bundle mit "Vive Mars Camtrack" und der passenden Software von Aximmetry an: Nutzende in Europa und Nordamerika können beim Kauf von "Vive Mars Camtrack" und der "Aximmetry Broadcast DE Edition" insgesamt 10 Prozent sparen. In Europa ist das Bundle aktuell für 8.200 Euro (exkl. MwSt.) erhältlich.

Ein Youtube-Tutorial gibt einen kleinen Einblick, wie das Echtzeit-Grafik-Rendering von Aximmetry in der Praxis funktioniert und wie die einzelnen Boxen mit den Vive-Trackern verbunden werden. Nach dem Aufbau vor dem Greenscreen bewegen sich die Darstellenden durch eine virtuelle Bar oder andere Hintergründe, die in Sekundenschnelle geladen werden.

Da der Hintergrund in Echtzeit berechnet wird, sieht die Crew bereits am Drehort eine Vorschau auf das Endergebnis. VIVE Mars CamTrack unterstützt neben dem Live Link der Unreal Engine auch direkt das FreeD-Protokoll (ein älteres, weitverbreitetes Kamera-Tracking-Protokoll, das etwa Details für Linseneinstellungen, Position oder Rotation beinhaltet).

5G-Kollaboration und VR-Arcades

Wer seine Aufnahmen in den virtuellen Kulissen live streamen möchte, kann dafür beispielsweise die 5G-Lösung "Reign Core S2" nutzen. HTC zeigt in Barcelona eine zweite Version seines "Übertragungskoffers".

Das System ist laut HTC kompakter, schneller und verfügt über eine noch größere 5G-Abdeckung von 10.000 Quadratmetern: "Es entspricht den O-RAN-Standards und ist äußerst mobil. Dadurch kann es mühelos in Büros, Pop-up-Flächen oder Lagerhallen eingesetzt werden."

Messebesucher können gemeinsam eine "VRED 3D-Engineering-Kollaboration" von Autodesk ausprobieren. In einem virtuellen Raum begutachten Konstrukteure beispielsweise zusammen 3D-Prototypen, auch wenn sie sich an unterschiedlichen Orten befinden.

Zwei Nutzende der Vive XR Elite schauen sich gemeinsam im gleichen Raum ein virtuelles technisches 3D-Modell an.

Auf der Messe können Interessierte die Kollaborationsmöglichkeiten von "Viverse for Business" ausprobieren. | Bild: HTC Vive

Des Weiteren stellt HTC Vive seine Location Based Software Suite (LBSS) vor. Mit dem Softwarepaket und der VR-Brille Vive Focus 3 sollen sich standortbasierte Erlebnisse in einer Vielzahl von Umgebungen schnell und einfach einrichten lassen.

Seit rund einem Monat unterstützt die Vive Focus 3 übrigens als erste VR-Brille Microsoft Intune. Dabei handelt es sich um eine Geräteverwaltungslösung, die Sicherheit und Konsistenz für Unternehmen vereinfacht.

Quellen: HTC, Vive-Store