Virtual Reality: Revive-Hacker tritt OpenXR-Initiative bei
Update vom 5. September 2017: Revive-Hacker tritt OpenXR-Initiative bei
Jules Blok meldet auf seiner Patreon-Seite, dass er der OpenXR-Arbeitsgruppe beigetreten ist. Die Initiative dient der Entwicklung eines industrieweiten Standards für Virtual und Augmented Reality. Das Ziel der Arbeitsgruppe ist, der Fragmentierung des noch jungen Marktes entgegenzuwirken.
Blok hat den Revive-Hack entwickelt, mit der sich Software aus dem Oculus Store mit HTC Vive nutzen lässt. Blok möchte als Mitglied der Gruppe seine Erfahrung in die Entwicklung von OpenXR erinfließen lassen. Er versprach, der Initiative beizutreten, wenn er auf seiner Patreon-Seite ausreichend finanzielle Unterstützung bekommt. Für die veranschlagten 2.000 US-Dollar pro Monat kam Ende Juni der Oculus-Gründer Palmer Luckey auf (siehe Artikel unten).
___STEADY_PAYWALL___Nun schreibt der Programmierer, dass ihm die Beitrittsgebühr über 3.500 US-Dollar von der Gruppe erlassen wurde. Das Geld kann also in die Weiterentwicklung von Revive fließen.
Valve, HTC und Oculus arbeiten mit
Ins Leben gerufen wurde die OpenXR-Initiative von der Khronos Group, einem Konsortium der IT-Industrie, das sich seit 2000 um offene Industriestandards bemüht. Ihm gehören viele Techkonzerne wie Google, Microsoft und Sony an.
An der Entwicklung des Standards wirken Unternehmen wie HTC, Valve, Oculus, Sony, Google und Samsung mit. Microsoft fehlt auf der Liste und arbeitet mit "Direct Reality" an einem eigenen Standard. Inwiefern der im Einklang mit den Zielen der OpenXR-Arbeitsgruppe steht, ist unklar.
Laut dem Xbox-Chef Phil Spencer handelt es sich um eine Grafikschnittstelle für die Windows-Plattform ähnlich DirectX, aber für VR-Anwendungen. Das Ziel sei, dass entsprechende Software auf jeder VR-Brille läuft. Idealerweise so, wie ein Spiel mit jedem Monitor funktioniert.
Update vom 8. Juli 2017:
Nach Palmer Luckey zeigt auch Valve Anerkennung für Bloks Hacking-Aktivitäten. Das Unternehmen schickte dem Entwickler ein Paar der neuen Knuckles-Controller zu, die demnächst für Steam VR auf den Markt kommen.
Offenbar soll sich Blok schon einmal damit beschäftigen, wie er die neue Hardware optimal in den Hack integriert. Blok bedankt sich bei Patreon artig für das Geschenk und verspricht, zu prüfen, wie die Interaktion mit Oculus Touch optimal auf die Knuckles-Controller übertragen werden kann.
Kurios: Auf der Box, die Blok von Valve zugesandt wurde, wird neben der Beschreibung "A new approach to natural interaction for VR" explizit "VR-Hacker" als Zielgruppe neben Kreativen und Erfindern erwähnt.
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Ursprünglicher Artikel vom 29. Juni 2017: Oculus-Gründer unterstützt Revive-Hack
Palmer Luckey unterstützt den Entwickler des Revive-Hacks mit 2.000 US-Dollar im Monat. Die großzügige Spende macht deutlich, was Luckey von der Politik seines ehemaligen Arbeitergebers hält.
Im April 2016 sorgte der Programmierer Jules Blok mit seinem Revive-Hack für Aufsehen in der VR-Spielergemeinschaft: Das Programm erlaubt es Besitzern von HTC Vive auf Spiele aus dem Oculus Store zuzugreifen, darunter auch Titel, die nur für die Oculus-Plattform erhältlich sind.
Als das Unternehmen mit einer DRM-Maßnahme den Revive-Hack blockierte, zog Oculus den Zorn der Community auf sich. Daraufhin ruderte das Unternehmen zurück und versprach, keine Maßnahmen mehr gegen den Hack zu ergreifen. Das Unternehmen unterstützt HTC Vive zwar immer noch nicht offiziell, dennoch gibt es Anzeichen für ein Umdenken.
Jason Rubin, der bei Oculus für die Inhalte verantwortlich ist, versprach vergangenen Februar, dass man Nutzer des Hacks in Zukunft unterstützen werde und betonte, dass Oculus als Mitglied der Khronos-Gruppe bemüht sei, offene Standards zu entwickeln. Die Gruppe hat sich im Februar auf einen Namen für den kommenden VR-Standard festgelegt: OpenXR.
Eine Stellungnahme gegen Oculus' Unternehmenspolitik
Palmer Luckey unterstützt die Entwicklung von Revive seit gestern mit monatlich 2.000 US-Dollar. Jules Blok hat auf seiner Patreon-Seite bestätigt, dass die großzügige Spende vom Mitgründer von Oculus stammt. Bloks Finanzierungsziel von 1.500 US-Dollar pro Monat ist damit erreicht.
Blok verspricht nach Erreichen des Ziels eine Mitgliedschaft in der Khronos-Gruppe zu beantragen, um an der Entwicklung von OpenXR teilzuhaben. Die Beitrittsgebühr beträgt rund 3.500 US-Dollar. An OpenXR arbeiten Unternehmen wie HTC, Valve, Oculus, Sony, Google und Samsung. Microsoft fehlt auf der Liste und kocht sein eigenes Süppchen.
Mit seiner Spende bezieht Palmer Luckey klar Stellung gegen Oculus' Bestrebungen, ein geschlossenes Ökosystem zu errichten. Der 24-jährige Mitgründer von Oculus stolperte vergangenen Herbst über eine Polit-Affäre und hielt sich seither im Hintergrund. Im März 2017 verließ Luckey das Unternehmen und kann seither tun und lassen, was er will.
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