Warum brauchen wir AR? Ehemaliger Hololens-Chef erklärt
Ex-Hololens-Chef Kipman erklärt, welche Vorteile der Einsatz von Augmented Reality im Alltag bringen soll.
Augmented Reality (AR) verschmilzt die physische mit einer computergenerierten Realität. Der Branchenexperte und ehemalige Hololens-Chef Alex Kipman sieht darin eine Möglichkeit, „unsere Realität zu verbessern und das Leben der Menschen zu bereichern. AR wird dazu beitragen, die Barriere zwischen der Offline- und der Online-Welt zu überwinden.“
Als Beispiel führt er an, dass Augmented Reality Menschen dabei helfen kann, sich in einer neuen Stadt zurechtzufinden, indem die Technologie virtuelle Wegbeschreibungen in die physische Welt einblendet. Ähnliches sei mit Produktbewertungen beim Einkaufen möglich.
___STEADY_PAYWALL___Laut Kipman trägt AR auch zu einer barrierefreien Umgebung bei. Die Technologie kann den Nutzer:innen Erklärungen anzeigen, wie verschiedene Geräte oder Dienstleistungen zu nutzen sind. In Geschäftsbereichen mit Kundenkontakt können so Kapazitäten freigesetzt werden, die sonst für die Beratung gebunden wären.
„AR-Brillen sind unerlässlich“
Die genannten Probleme können bereits heute mit Smartphones gelöst werden, im Falle der Routenplanung sogar mit AR-Anwendungen wie Google Maps.
Für einen wirklichen Erfolg von Augmented Reality hält Kipman jedoch AR-Brillen für unerlässlich. Durch sie wird der Blick auf das Smartphone obsolet. Wichtiger Punkt für Kipman: Die Menschen verbringen wieder mehr Zeit damit, die Welt wahrzunehmen.
AR-Brillen für alltäglichen Gebrauch noch in weiter Ferne
Doch bis es soweit ist, dürfte noch einige Zeit vergehen. Derzeit sind Headsets, die ein echtes AR-Erlebnis bieten, zu groß, zu schwer und zu teuer. Damit hat auch Kipmans früherer Arbeitgeber Microsoft zu kämpfen, der die Hololens herstellt und vertreibt.
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Microsoft hat einem Bericht zufolge zudem keine nennenswerte Roadmap für die Hololens-Marke. Zwar erklärte Robin Seiler, COO und CVP für Windows und Devices, dass die Hololens 2 weiterhin produziert und unterstützt werde, gleichzeitig entließ Microsoft aber Mitarbeitende in diesem Bereich. Zudem hat der Konzern die Arbeit an einem Hololens-Headset für den militärischen Einsatz reduziert. Die Hololens 3 ist nicht in Sicht.
Damit AR-Headsets zu einem kommerziellen Erfolg werden können, müssen sie aber auch für Endverbraucher:innen interessant werden. Dazu müssen sie einen ähnlichen Formfaktor wie normale Brillen erreichen und zu erschwinglichen Preisen angeboten werden.
Alternative zur AR-Brille: VR-Brillen mit Passthrough
Bis dahin sind VR-Brillen mit Passthrough-AR wie Meta Quest 2, Meta Quest Pro oder die Vive XR Elite eine Alternative für erste Mixed-Reality-Experimente. Meta Quest 2 bietet zwar nur eine monochrome Darstellung der physischen Umgebung, ist aber dennoch für viele AR- beziehungsweise XR-Anwendungen brauchbar.
Meta Quest Pro und Vive XR Elite bieten einen Farb-Passthrough, der allerdings noch unter einigen Kinderkrankheiten leidet. Die Quest Pro legt nur Farbe über eine eigentlich monochrome Darstellung der Umgebung, während die Vive XR Elite Probleme mit der Tiefendarstellung hat.
Dennoch ist die Technologie bereits deutlich weiter fortgeschritten als reine Augmented Reality. Es ist davon auszugehen, dass es noch dauern wird, bis die Hersteller von AR-Technik die vielfältigen physikalischen Probleme lösen können. Daher wird Mixed Reality der reinen Augmented Reality voraussichtlich noch viele Jahre voraus sein.
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