Aus für Hologramm-Studios: Microsoft entlässt Belegschaft

Aus für Hologramm-Studios: Microsoft entlässt Belegschaft

Microsoft baut im Mixed-Reality-Sektor ab. Das Team, das die Mixed Reality Capture Studios betreibt, wurde entlassen.

Das erste Studio wurde 2014 in Redmond eröffnet, weitere folgten in San Francisco, Los Angeles, London, Seoul und Tokio.

Die Studios sind für volumetrische Aufnahmen gedacht. Dutzende Kameras filmen eine Person von allen Seiten. Eine Software berechnet anschließend aus der Vielzahl Perspektiven ein bewegtes Hologramm, das für VR- und AR-Inhalte weiterverwendet werden kann, darunter Spiele, Filme, Musikvideos und Werbung.

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Die Studios werden zum einen von Microsoft, zum anderen von Geschäftskunden genutzt. Da VR und AR noch immer eine Nische darstellen, dürfte die Nachfrage nicht besonders hoch gewesen sein. Intel betrieb ein paar Jahre das weltweit größte Hologramm-Studio und schloss es Ende 2020.

Microsoft schweigt zu den Entlassungen

Nun berichtet Janko Roettgers, dass das Team im Zuge von Microsofts Stellenabbau entlassen wurde. Die Kündigungen gehen aus Social-Media-Postings entlassener Angestellter hervor und hätten das Team "komplett überrascht", sagt eine von Roettgers Quellen.

Microsoft selbst kommentiert die Entlassungen nicht und verweist stattdessen auf eine Stellungnahme des Microsoft-CEOs Satya Nadella, die nicht auf die VR- und AR-Projekte des Konzerns eingeht.

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Unklar ist, was mit den kommerziellen Partnerschaften passiert. Die Unternehmenskunden sollen bislang nicht informiert worden sein. Laut Roettgers haben Microsofts Partner Millionen in Hardware investiert und zahlen monatliche Gebühren für die Azure-Plattform, die für die Berechnung der Hologramm-Aufnahmen zuständig ist.

"Es sollte einfach sein, die Plattform am Laufen zu halten, aber das bedeutet, dass man zumindest ein paar Software-Ingenieur:innen weiterhin beschäftigen muss", sagt Roettgers Quelle.

Mixed Reality: Microsoft baut aggressiv ab

Microsofts Mixed-Reality-Sektor ist überproportional betroffen von den Massenentlassungen. Vergangene Woche wurde bekannt, dass das Metaverse-Projekt AltspaceVR heruntergefahren wird und dass das Team hinter dem Mixed Reality Toolkit (MRTK), einer Open-Source-Schnittstelle für VR und AR, entlassen wird. Die Hololens-Belegschaft war ebenfalls betroffen.

Mit dem möglichen Ende der Hologramm-Studios bleiben nicht mehr viele VR- und AR-Projekte übrig. Bekannt ist, dass die Arbeit an der XR-Plattform Microsoft Mesh weitergeht und auch die Software-Partnerschaft mit Meta dürfte fortgesetzt werden. Microsoft will in der ersten Jahreshälfte 2023 Windows-Apps auf die Meta-Quest-Plattform bringen.

Quellen: Lowpass Newsletter by Janko Roettgers