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VR-Gaming braucht einen Megahit – wie könnte er aussehen?

VR-Gaming braucht einen Megahit – wie könnte er aussehen?

VR-Brillen sind gut genug fürs Gaming, jetzt braucht es einen Hit vom Kaliber eines Minecraft, League of Legends oder Among Us.

Die technische Entwicklung steht noch am Anfang, aber die größten Kinderkrankheiten sind beseitigt. Mit der Meta Quest 2 sind VR-Brillen nutzerfreundlich, kompakt und erschwinglich genug geworden, um eine größere Masse an Menschen anzusprechen.

Was es jetzt braucht, ist ein VR-Spiel, das Millionen in den Bann zieht und zu einem kulturellen Phänomen wird. Undenkbar ist das nicht, zumal Megahits wie Minecraft, PUBG und Among Us ebenfalls bescheidene Indie-Anfänge hatten.

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Was kommt nach Beat Saber?

Beat Saber kommt diesem Ideal noch am nächsten und ist in den vergangenen Jahren für viele Menschen zu einem Synonym für Virtual Reality geworden. Doch das Medium braucht mehr solcher Hits, wie der Studiogründer und ehemalige CEO Jaroslav Beck mir schon vor ein paar Jahren sagte.

Dank eines stetig wachsenden VR-Ökosystems entstehen heute so viele hochwertige VR-Spiele wie noch nie und womöglich ist darunter auch ein Titel, der überraschend viral geht und Virtual Reality unerwartet in den Gaming-Mainstream katapultiert.

Beat Saber Blöcke und Lichtshow

Beat Saber ist mit vier Millionen verkauften Exemplaren das bislang erfolgreichste VR-Spiel. | Bild: Beat Games

Meta investiert Milliarden in VR-Studiokäufe, die eigene Metaverse-Plattform Horizon Worlds und neue VR-Spiele, doch der Erfolg lässt sich schwer kalkulieren. Folgende drei Eigenschaften könnten ausschlaggebend sein für den ersten großen VR-Megahit.

Gemeinsam statt einsam

Der besagte VR-Verkaufsschlager dürfte eine starke soziale Komponente haben. Soziale Präsenz ist eine Kernstärke der Virtual Reality und der Hauptgrund, weshalb Meta in die Technologie investiert. Menschen sind das komplexeste und faszinierendste Objekt im Universum, was auch den Erfolg und die Langlebigkeit von Online-Spielen erklärt.

So faszinierend Singleplayer-Erfahrungen auch sind, sie ziehen oft nur für kurze Zeitspannen Aufmerksamkeit auf sich. Das beste Beispiel ist Half-Life: Alyx (Test), die wohl teuerste und aufwendigste Spieleproduktion in der Geschichte der Virtual Reality, von der heute allerdings kaum jemand mehr spricht.

Eine lebendige Plattform

Langlebigkeit ist essenziell im aufkeimenden VR-Markt. Ein neues VR-Spiel zu entwickeln, ist aufwendiger und teurer als die Pflege und Versorgung eines bestehenden Titels mit neuen Inhalten.

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Viele große Gaming-Hits der letzten Jahre sind Live-Spiele, die sich stetig weiterentwickeln, Fans jahrelang bei der Stange halten und mit der Zeit zu riesigen Plattform heranwachsen. Geld wird mit Mikrotransaktionen, DLCs und Erweiterungen verdient.

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Das VR-Brettspiel Demeo ist ein typisches und erfolgreiches Live-Service-Spiel. | Bild: Resolution Games

Das ist ein vielversprechendes Geschäftsmodell, gerade für VR-Studios. Die können sich nicht leisten, riesige Einzelprojekte anzugehen, deren Wirkung und Einnahmen schon nach wenigen Wochen verpuffen.

Nur in VR möglich

Die dritte und letzte Eigenschaft des ersten großen VR-Megahits dürfte die Technologie selbst betreffen: Das besagte Spiel wird VR-eigene Spielmechaniken besitzen, die nur in Virtual Reality möglich sind oder erst mit VR-Brille ihre volle Wirkung entfalten. Denkbar wäre auch, dass es ein neues Spielgenre vergleichbar mit dem MOBA oder Battle-Royale-Spielen begründet.

Nun gibt es bereits einige VR-Spiele, die diese Eigenschaften erfüllen und dennoch kein Hit geworden sind. Wie gesagt: Erfolg lässt sich schwer kalkulieren und ist oft auch vom richtigen Zeitpunkt und viel Glück abhängig.

Half Life Alyx 6

Half Life: Alyx ist VR-Spiel, das seinesgleichen sucht. Doch der Hype war nur von kurzer Dauer. | Bild: Valve

Gut möglich, dass VR-Gaming wie bisher langsam und organisch wächst und noch zehn Jahre oder länger braucht, um sich mit etablierten Spielemärkten wie dem PC, Konsolen und Smartphone zu messen - oder dass Anwendungen wie VR-Fitness kurz- und mittelfristig stärker zur Verbreitung von VR-Brillen beitragen als Gaming.

Eins ist sicher: Sollte der erste gigantische VR-Spielehit in den nächsten Jahre die Bühne betreten, wird er uns mit hoher Wahrscheinlichkeit überraschen.

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