Playstation VR 2: Tobii liefert Eye-Tracking für PSVR 2

- Tobii bestätigt den Deal mit Sony
Update vom 1. Juli 2022:
Tobii bestätigt in einer Pressemitteilung, dass es Eye-Tracking-Zulieferer für Playstation VR 2 wird.
"PlayStation VR 2 setzt neue Maßstäbe für immersive Virtual-Reality-Unterhaltung und wird Millionen von Nutzern auf der ganzen Welt ermöglichen, die Leistungsfähigkeit von Eye-Tracking zu erleben", sagt Anand Srivatsa, CEO von Tobii.
Sony sucht sich Hilfe beim Eye-Tracking
Playstation VR 2: Kommt das Eye-Tracking von Tobii?
Der VR-Analyst Brad Lynch zumindest äußert eine ähnliche Vermutung auf Twitter: "Wenn ich raten müsste: Sony wollte die eigenen Algorithmen für ihre Infrarotkamera-basierte Augenerfassung nutzen, erzielte aber nicht die erhoffte Verlässlichkeit. Also fragen sie Tobii um Hilfe." Das Hardware-Design hingegen sei bereits final, so Lynch, der auf ein spätere Aktivierung des Eye-Trackings per Firmware-Update spekuliert.
Tobii setzt bei Eye-Tracking auf Datenschutz
In einem anderen Bereich könnte die Verschwiegenheit des schwedischen Unternehmens positiv sein: 2018 erklärte Tobii, dass beim Eye-Tracking erhobene Daten nicht gespeichert werden und das Gerät nicht verlassen dürfen.
Entwickler:innen können zwar die Bewegungsdaten der Pupille für ihre App verwerten, aber auf die Aufnahmen selbst haben sie zu keinem Zeitpunkt Zugriff. Zu VR-Brillen mit integriertem Eye-Tracking von Tobii zählen die HTC Vive Pro Eye sowie die HP Reverb G2 Omnicept Edition.
Datenschutz ist beim Eye-Tracking besonders sensibel, da die Kameras feinste Augenbewegungen erfassen, die auf viele unterschiedliche Arten ausgewertet werden können. Die Psychologen Michael Madary und Thomas K. Metzinger von der Gutenberg Universität in Mainz prägten in diesem Kontext schon vor Jahren den Begriff des "Neuromarketing".
Eye-Tracking in VR-Brillen bietet viele Vorteile
Die Vorteile von Eye-Tracking bewirbt Sony bereits auf der offiziellen Website der PlayStation VR2. Durch "Dynamic Foveated Rendering" wird der Grafikchip in Virtual Reality erheblich entlastet: Nur in Blickrichtung wird pro Auge jeweils ein Bildabschnitt mit allen Details gerendert. Sony nutzt zwar den Marketing-Begriff "Advanced Foveated Rendering", beschreibt aber exakt diesen Effekt unterschiedlich hoch aufgelöster Bereiche.
Auf der Siggraph Computergrafikkonferenz gaben Nvidia und Tobii bereits 2019 einen Vorgeschmack auf das Potenzial von "Foveated Rendering". Mit sogenanntem „Variable Rate Shading“ konnten die Unternehmen den durchschnittlichen Leistungsbedarf einer GeForce RTX 2070 um 57 Prozent reduzieren.
Der Test wurde mit einer Vive Pro Eye und einem Tobii-System durchgeführt. Eine Foveated-Rendering-Demo aus 2020 mit der HP Reverb Omnicept VR-Brille erzielte eine durchschnittlich 39 Prozent höhere Bildwiederholrate.
Weitere Vorteile von Eye-Tracking sind etwa die Möglichkeit, dass Avatare bei einem virtuellen Gespräch Blickkontakt aufnehmen oder dass man Interaktionen durch Blicke auslöst. Ein Nicht-Spieler-Charakter könnte etwa darauf reagieren, ob man ihn ansieht oder bestimmte Gegenstände in seiner Nähe bewegt. Spieler:innen könnten auch Menüs mit Blicken steuern.
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