Qiyu 3: Das kann der Quest 2-Klon aus China
Nach Pico Neo 3 kommt mit Qiyu 3 ein weiterer Quest 2-Klon für Endverbraucher auf den chinesischen Markt.
Der Hersteller der VR-Brille ist IQiyi, ein chinesischer Videostreamingdienst ähnlich Netflix mit 500 Millionen monatlich aktiven Nutzer:innen. IQiyi bezeichnet die VR-Brille als "neues Flaggschiff-Gerät".
Optisch gleicht sie Facebooks Oculus Quest 2 (Test), mit Ausnahme der beiden großen Trackingkameras, die wie Augen wirken und dem Gerät ein niedliches Aussehen verleihen. Auch der Name scheint an Facebooks VR-Brille angelehnt zu sein: Qiyu ließe sich nämlich mit "Abenteuer" übersetzen.
___STEADY_PAYWALL___Qiyu 3: Diese Technik ist verbaut
Den Vergleich mit Oculus Quest 2 muss die Qiyu 3 nicht scheuen, zumindest was die technischen Spezifikationen angeht:
- Das LC-Display mit RGB-Subpixelmatrix löst mit 2.160 mal 2.160 Bildpunkten pro Auge auf. Oculus Quest 2 kommt auf 1.832 mal 1.920 Pixel. Die maximale Bildwiederholrate beträgt 90 Hertz.
- Als Chipsatz kommt der Snapdragon XR2 zum Einsatz, den auch die Oculus Quest 2 nutzt.
- Die VR-Brille kann außerdem auf acht Gigabyte Arbeitsspeicher zugreifen. Oculus Quest 2 hat sechs Gigabyte Arbeitsspeicher.
- Das Gerät soll wie Facebooks VR-Brille millimetergenaues räumliches Tracking für Kopf und Hände beherrschen.
- Anders als bei Oculus Quest 2 kann man den Abstand der Linsen für den größten Sehkomfort fließend statt nur in drei Stufen einstellen. Der einstellbare Bereich beträgt 58 bis 72 Millimeter.
Anwendungen: Virtuelles Kino und erste VR-Spiele
Da Videostreaming das Hauptgeschäftsfeld des Herstellers ist, wird das Gerät als virtuelles Taschenkino vermarktet. Mit einer dazugehörigen VR-App kann man die Inhalte des Streamingdiensts jederzeit und von überall aus auf einer Großleinwand betrachten. Angeboten werden unter anderem 3D-Filme in 4K-Auflösung sowie 8K-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde.
Wer die VR-Brille, die am 31. August 2021 auf den Markt kam, für umgerechnet 450 Euro vorbestellte, erhielt kostenlos Zugriff auf 30 Spiele. Außerdem sollen Nutzer:innen jeden Monat neue Titel geschenkt bekommen.
Wie umfangreich die App-Bibliothek ist, ist nicht bekannt. Als App-Beispiele nennt IQiyi Arizona Sunshine (Test), Swarm, Mercenary: Silicon Rising, Zombieland: Headshot Fever und All-In-One Sports VR.
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Innerchinesische Konkurrenz: Pico und HTC
Qiyu ist seit 2016 im VR-Bereich tätig und hat seither vier Produkte auf den Markt gebracht. Das chinesische Unternehmen will laut eigenen Angaben weiter in Inhalte, Plattformen und Hardware investieren. Über eine Expansion in den Westen ist nichts bekannt.
Der größte innerchinesische Konkurrent dürfte Pico sein. Das Unternehmen hat mit der Pico Neo 3 ein vergleichbares Gerät auf den Markt gebracht und einen stattlichen App-Store aufgebaut, der bekannte Titel wie Superhot VR, Angry Birds VR: Isle of Pigs, OhShape, Sairento VR: Untethered, Apex Construct und Racket: Nx führt.
Pico wurde unlängst vom TikTok-Betreiber Bytedance aufgekauft. Mit der finanzstarken Videoplattform im Rücken dürften die VR-Investitionen signifikant steigen. Im Westen verkauft Pico B2B-Versionen der VR-Brille mit Namen Pico Neo 3 Pro.
Ein weiterer Mitbewerber ist HTC. Das Unternehmen hat die autarke Highend-VR-Brille Vive Focus 3 (Tests) im Portfolio, verkauft diese allerdings nur an Unternehmenskunden.
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