Zukunft von VR: So schätzt Oculus die nächsten fünf Jahre ein

Zukunft von VR: So schätzt Oculus die nächsten fünf Jahre ein

Im Vorfeld der Oculus Connect 5 Entwicklerkonferenz ab dem 26. September befragt Oculus eigene Mitarbeiter und Partner zur Zukunft der Virtual Reality. Wie geht es in den nächsten fünf Jahren weiter mit VR?

Mike Daily ist Chefdesigner bei Insomniac Games, dem Studio, mit dem Oculus gemeinsam das neue VR-Hoffnungsträgerspiel "Stormland" entwickelt. Er erwartet, dass VR insgesamt komfortabler wird.

Zum Beispiel sollen Nutzer mehr Dinge direkt in VR-Anwendungen erledigen können und daher die Brille nicht mehr so oft ab- und aufsetzen müssen. Das soll die Nutzungszeiten steigern.

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Außerdem soll die Werkzeugvielfalt für Entwickler zunehmen. Das wiederum sorge dafür, dass Apps einfacher und schneller entwickelt werden könnten - was letztlich zu mehr Inhalten führe.

Für das VR-Gaming prognostiziert Daily Spiele mit mehr Tiefgang und Umfang, die für "ein neues Level an Immersion" mit "stärkerer emotionaler Reaktion" sorgen.

"Ausgehend vom aktuellen Fortschritt werden wir in fünf Jahren einige unglaubliche Inhalte sehen", sagt Daily.

Natürliche Tech-Evolution: "Wie von SD auf HD"

Ein weiterer Oculus-Partner ist Supersphere: Das Unternehmen ist auf VR-Livestreams spezialisiert und überträgt die Entwicklerkonferenz Connect 5 direkt in Oculus Go und Gear VR.

Supersphere-Gründer Lucas Wilson geht davon aus, dass VR in den nächsten zehn Jahren Menschen "näher an die Sachen bringt, die sie berühren". Er erwartet insbesondere bei der Zugänglichkeit Fortschritte.

VR und AR seien eine "natürliche Evolution der Technologie, so wie der Wechsel von SD- auf HD-Auflösung".

"Die Nutzung wird weiterwachsen und immersives Entertainment wird in den nächsten Jahren zum neuen Standard werden", sagt Wilson.

Zwei Realitäten

Oculus-Entwickler Rémi Palandri glaubt an wesentliche Verbesserungen bei Hardware und Eingabe. Seine Familie in Frankreich spiele regelmäßig die VR-Flugsimulation "X-Plane 11". Mit Displays mit variablem Fokus und direkter Handinteraktion via Fingertracking könnten sie die Anzeigen besser ablesen und das Cockpit präziser bedienen. Palandri verweist in diesem Kontext auf die Oculus-Prototypbrille "Half Dome".

VR wird Jahr für Jahr besser

Seine große Vision: "Ich sehe die nächsten fünf Jahre als Schritt in eine digital erweiterte Realität, in der virtuelle und bekannte Realität parallel existieren." Menschen würden in beiden Welten arbeiten, Freunde haben oder Orte besuchen. Die virtuelle Welt habe jedoch keine "nervige Physik".

Große Durchbrüche gebe es selten bei der Entwicklung von Technologie, glaubt Palandri. Stattdessen zählten kontinuierliche Verbesserungen über Jahre hinweg.

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"Die nächsten fünf Jahre - so wie die letzte fünf Jahre - werden uns unserem Ziel näherbringen und signifikant verändern, wie wir VR verwenden."

Virtuelle Reisen und Empathie

Oculus-Produktmanagerin Lucy Chen setzt auf virtuelle Reisen: "Ich will, dass uns VR um die Welt und an Orte bringt, die wir ansonsten nicht besuchen könnten", sagt Chen.

Reisen hätten ihr eigenes Leben stark beeinflusst und sie empfehle jedem, selbst auf Reisen zu gehen. Wer allerdings nicht dazu bereit sei, über Monate aus dem Rucksack zu leben, für den sei die VR-Simulation womöglich "gut genug".

Unmöglich, die Zukunft von Technologie vorherzusehen

Der auf Social-VR spezialisierte Oculus-Ingenieur John Bartkiw will sich nicht auf eine Prognose zum technischen Fortschritt einlassen: "Ich habe gelernt, dass es fast unmöglich ist, die Zukunft von Technologie vorherzusagen."

Er wünscht sich von VR mehr Möglichkeiten, Mitgefühl zu erleben: "Es ist leichter, andere zu verstehen, wenn man die Welt aus ihrer Perspektive erlebt und keine Technologie ist dafür besser geeignet als VR." Zu diesem in der Branche weit verbreiteten Standpunkt gibt es kritische Gegenstimmen.

Telepräsenz und 3D-Kreation

Eric Cheng, bei Oculus Leiter der Abteilung für immersive Medien, befasst sich im Schwerpunkt mit der digitalen Rekreation von realen Umgebungen. Laut Cheng gibt es zwar schon fortgeschrittene Experimente zur Realweltvirtualisierung, aber "wir sind noch ganz am Anfang dieser Reise".

In fünf Jahren könne virtuelle Teleportation zum Standard werden, um in Erinnerungen zu schwelgen, so Cheng.

Oculus-Produktmanager Brandon Dillon ist speziell an der 3D-Kreation direkt in VR interessiert. "Schon die erste Generation VR-Technologie ermöglicht neue Formen der Kreation", sagt Dillon. "Ich denke, in fünf Jahren erleben wir neue VR-Kunst und -Erfahrungen, die wir uns heute noch nicht einmal vorstellen können."

Yelena Rachitsky verantwortet bei Oculus die Beziehungen zu Entwicklern. Sie ist wie Dillon überzeugt vom VR-Potenzial für die 3D-Kreation: "Es findet gerade ein Paradigmenwechsel statt: Unsere Gehirne sind an die Interaktion mit flachen Monitoren und Papier gewohnt. Ich denke, dass das in zwei Generationen nicht mehr der Fall sein wird. Ich bin gespannt, was passiert, wenn wir nativ in 3D denken und kreieren."

Die wichtigsten Neuigkeiten zu Facebooks Virtual-Reality-Konferenz Oculus Connect 5 findet ihr in unserem Newsstream. Sehr wahrscheinlich wird die neue VR-Brille Santa Cruz enthüllt, zu der wir hier die wichtigsten, schon bekannten Fakten gesammelt haben.