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Einst wollte High Fidelity das Metaverse für VR-Brillen schaffen. Was davon übrigblieb, ist ein potenter Audio-Algorithmus für die räumliche Verortung von Stimmen. Der wird jetzt Pandemie-gemäß für Video- und Audiokonferenzen verwendet.
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Ende 2019 rechnete der Second Life-Miterfinder Philip Rosedale mit der VR-Brille ab: Die Geräte seien zu unbequem, könnten kaum mehr als 15 Minuten am Stück getragen werden.
„Können wir eine soziale virtuelle Welt nur für Menschen mit einem starken Nacken und kurzen Aufmerksamkeitsspannen aufbauen? Nein, können wir nicht“, beschwerte sich Rosedale damals. VR-Brillen seien ein sozialer Psychotest.
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Trotz Investitionen von circa 70 Millionen US-Dollar scheiterte sein Metaverse-Start-up High Fidelity, es konnte nicht ausreichend Nutzer anziehen für ein sich selbsterhaltendes virtuelles Ökosystem.
Neuaufbau rund um das virtuelle Office
High Fidelity musste die Hälfte der eigenen Belegschaft entlassen und richtete sich neu aus: Die Firma fokussiert sich derzeit unmittelbar auf einen ursprünglich für VR entwickelten Audio-Algorithmus, der Stimmen räumlich verorten kann.
So hat man beispielsweise das Gefühl, dass eine Person, die in einer Videokonferenz im Kästchen links von einem sitzt, auch in das linke Ohr spricht. Das soll die Aufmerksamkeit stärken und es daher leichter machen, den Videokonferenzen dauerhaft zu folgen.
Die Session oben wurde mit Raumklang in einem Audioraum von High Fidelity aufgezeichnet und dann über das Zoom-Video gelegt. Eine Zoom- oder Teams-Integration von High Fidelity gibt es noch nicht, sie wäre aber technisch machbar.
Das folgende Video zeigt ein Meeting im Audioraum von High Fidelity. Theoretisch könnte hier eine Büro-Situation nachgebaut werden, in der jeder Angestellte einen festen Arbeitsplatz hat, von dem aus er mit den Kollegen spricht oder sich zu ihnen bewegt. Das ermöglicht eine dauerhafte Audioverbindung den ganzen Arbeitstag hindurch ohne viele kurze Video-Calls.
Laut High Fidelity-Chef Philip Rosedale ist die Entwicklung der Audiotechnik schwierig, gerade mit Blick auf eine hochwertige Kompression und möglichst geringe Latenz. Die Lösung von High Fidelity soll hunderte Simmen gleichzeitig verorten können. Details zur Technik erklärt Rosedale im eigenen Blog.
High Fidelity will zurück in die VR-Welt
High Fidelity plant die nächsten Schritte: Die eigene Audiotechnik soll an beliebte Videokonferenzplattformen angeschlossen werden. High Fidelity bietet dafür unter anderem eine Schnittstellen-Lizenz an.
Über die reinen Audio-Orte hinaus will High Fidelity zukünftig wieder visuell werden und baut laut eigenen Angaben „die nächste Generation einer virtuellen Welt“. Der Raumklang sei dafür eine Kernkomponente.
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