XR-Marktanalyse: Abwärtstrend bei Investitionen setzt sich fort

XR-Marktanalyse: Abwärtstrend bei Investitionen setzt sich fort

In Zeiten der Marktunsicherheit nimmt die Investitionsbereitschaft ab. Das gilt auch für die XR-Industrie.

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Im vierten Quartal 2019 brachen die Investitionen in XR-Technologie signifikant ein und im ersten Quartal 2020 setzt sich dieser Trend fort, heißt es in Digi-Capitals jüngster XR-Marktanalyse. Der Einbruch betrifft sowohl die Anzahl Investitionen als auch die Summe an aufgewendetem Kapital.

Die Anzahl Investitionen fielen auf das Niveau des vierten Quartals 2013, also vor der Goldgräberstimmung, die Facebooks Oculus-Akquise im Frühjahr 2014 auslöste, wie folgendes Diagramm zeigt.

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Digi-Capital Investment Volume 2011-2020

Die Anzahl Investitionen pro Quartal von 2011 bis heute. Markierung: MIXED.de

Die Summe an aufgewendetem Risikokapital nahm ebenfalls ab in den letzten zwei Quartalen. Im gegenwärtigen Quartal fiel sie gar auf das Niveau des dritten Quartals 2015, wie folgendes Diagramm zeigt.

Die Investitionssummen pro Quartal von 2011 bis heute. Markierung: MIXED.de

Die größte Anzahl Investition in den letzten zwölf Monaten entfallen auf die Bereiche XR-Technologie, Bildung, Spiele, Unternehmen, Medizin und AR-Brillen. In der gleichen Periode wurde am meisten Kapital in AR-Brillen, ortsbasierte XR-Unterhaltung, Spiele, Foto und Video und Lifestyle investiert.

Die USA und China dominieren weiterhin in Sachen Investitionsbereitschaft, gefolgt von Israel, dem Vereinigten Königreich und Kanada.

Viele Fragezeichen

Das zweite Diagramm wird teils verzerrt durch wiederholte Großinvestitionen in Magic Leap (roter Farbton). Das Unternehmen erhielt seit 2014 in mehreren Investitionsrunden 2,6 Milliarden US-Dollar - so viel wie kein anderes XR-Unternehmen.

Allerdings werden die Ausschläge nach oben ebenfalls signifikant von Investitionen in XR-Technologie getragen (beiger Farbton). Und die sind in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen.

Woran das liegt, kann man nicht mit Sicherheit sagen. Es könnte mehrere Gründe für diesen Abwärtstrend geben: Die Kapitelgeber sehen keine attraktiven Investitionen, sie überlassen die teure Grundlagenforschung Techkonzernen wie Facebook und Apple oder sie glauben schlicht nicht mehr daran, dass XR-Produkte für Konsumenten zeitnah im großen Stil relevant werden.

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Die Aussagekraft der Marktuntersuchung ist insofern beschränkt, da sie die internen Investitionen in Forschung und Entwicklung der großen Tech-Konzerne nicht berücksichtigt. Sowohl Facebook als auch Apple investieren massiv in XR-Technologie, in der Statistik taucht jedoch nur investiertes Risikokapital auf. Für ein abschließendes Urteil über den Zustand der Industrie sind die Zahlen folglich nur bedingt geeignet.

Die Corona-Krise treibt und bremst die XR-Industrie

Digi-Capital erwartet angesichts der Corona-Krise einen mittelfristigen Abwärtstrend bei den Investitionen. Der gelte jedoch für alle Start-ups und treffe nicht nur die XR-Industrie.

Es sei noch unklar, ob ein Ende der Krise zu einem erneuten Anstieg der Investitionen führen werde. Der Markt brauche dringend neue Impulse: eine Übernahme ähnlich der Oculus-Akquise von 2014 oder ein Markteinstieg Apples.

Valves viel beachteter VR-Blockbuster Half-Life Alyx (Info-Guide) und die Corona-Krise dürften das Interesse an VR-Technologie seitens Konsumenten bis zu einem gewissen Grad gesteigert haben. Beliebte VR-Brillen wie Oculus Quest, Oculus Rift S und Valve Index sind seit Monaten teilweise oder ganz ausverkauft.

Die Lieferknappheit ist aber nicht allein der hohen Nachfrage geschuldet. Sie ist auch auf die krisenbedingten Produktionsschwierigkeiten in China zurückzuführen. Zu welchem Grad, ist unbekannt.

Der vollständige Marktbericht kann kostenpflichtig bei Digi-Capital bezogen werden.

Quelle: Digi-Capital, Titelbild: Lynx

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