Wenn Monitorspiele eigentlich VR-Spiele sein wollen

Wenn Monitorspiele eigentlich VR-Spiele sein wollen

Das moderne Monitorspiel stößt in Sachen Immersion an seine Grenzen und wirkt daher mitunter so, als wolle es im Grunde ein VR-Spiel sein. Traurig, wenn es dabei bleibt. So wie im Falle des Horrorspiels "Blair Witch".

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Vorgestern veröffentlichte das polnische Entwicklerstudio Bloober Team ("Layers of Fear") einen neuen Trailer zum Horrortitel (siehe unten), der am 30. August für PC und Xbox One erscheint.

Als ich mir den Trailer ansah, staunte ich. Das Spiel wirkt, als wäre es von Grund auf für Virtual Reality entwickelt worden. Dumm nur, dass dem gar nicht so ist.

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Im Trailer sind eine ganze Reihe visueller Stilmittel zu sehen, die typisch sind für Spiele solcher Art und die Immersion verstärken sollen.

So hantiert das Alter Ego viel: Der Protagonist telefoniert und hält sich dabei ein Handy ans Ohr, leuchtet mit einer Taschenlampe in die Dunkelheit und filmt mit einer Kamera. In einem VR-Spiel wären diese Interaktionen nicht bloss visueller Natur: Man führte sie mit den eigenen Händen aus.

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In Blair Witch ist man, so zeigt das Video weiter, nicht auf sich allein gestellt: Man hat einen Hund bei sich, dem man Anweisungen geben und streicheln kann. Auch diese Handlungen sowie die Beziehung zwischen Hund und Herrchen wären in der Virtual Reality viel besser aufgehoben.

Und dann wäre da noch die Simulation körperlicher Bewegung. Sie soll die Illusion wecken, man stecke im Körper des Protagonisten. Wäre Blair Witch ein VR-Spiel, wäre dies größtenteils überflüssig. Und dass das Horrorgenre im Unmittelbarkeitsmedium Virtual Reality noch stärker wirkt auf einem Bildschirm, habe ich bereits an anderer Stelle geschrieben.

Nun ist der VR-Markt noch zu klein, als dass ein kleines Entwicklerstudio alles auf Virtual Reality setzen könnte oder sich die Entwicklung eines hervorragenden VR-Modus (siehe Resident Evil 7) leisten wollte.

Aber darum geht es mir nicht. Als VR-Spieler, der nur noch gelegentlich Monitortitel spielt, muss ich schmunzeln, wenn ich sehe, wie ein 2D-Spiel in etwas hinausgreift, dass es eigentlich gar nicht mehr erreichen kann. Von daher kann ich nur hoffen, dass der Stab eines nicht allzu fernen Tages weitergegeben wird.

Titelbild: Bloober Team

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