Was sich der Pokémon-Go-Chef von Harry Potter erhofft
Niantic-Chef John Hanke glaubt, dass AR-Gaming vor der Tür eine große Zukunft hat - und fordert mehr Innovationen.
Ab Freitag startet Niantics neues AR-Spiel "Wizards Unite" im Harry-Potter-Universum. Der Zauberprinz ist nach Pokémon die zweite große Entertainment-Marke, die Niantic als Zugpferd vor die eigene Spiele-Software spannen kann.
Der Megahit Pokémon Go hat allerdings selbst für Harry-Potter-Dimensionen massiv vorgelegt und bei Niantic für Milliardeneinnahmen gesorgt. Kann Wizards Unite einen ähnlichen Hype auslösen wie seinerzeit Pokémon Go?
___STEADY_PAYWALL___"Wir glauben, dass das Spiel großes Potenzial hat", sagt Hanke zu Gamesindustry. Zum Start habe Niantic keine Ziele vorgegeben und sich stattdessen voll auf die Qualität konzentriert. "Wir starten einfach und dann schauen wir, was passiert", sagt Hanke.
Bei Wizards Unite sollen sich Menschen wie bei Pokémon Go in der realen Welt begegnen, wenn sie in ihrer Umgebung nach digitalen Monstern oder Schätzen suchen. Wichtig für ein gutes soziales Erlebnis sei ein möglichst diverses Publikum.
Laut Hanke hat Harry Potter weltweit eine größere Aufmerksamkeit und Fangemeinde als Pokémon. Harry Potter erreiche Frauen wie Männer, Kinder wie ältere Menschen. Besonders Frauen könne das neue AR-Spiel ansprechen.
"Es ist eine der großen Marken, die mehr weibliche als männliche Fans hat. Marken wie Star Wars oder Avengers haben ein eher männliches Publikum. Harry Potter geht gegen den Trend", sagt Hanke.
Mehr Innovatoren statt Nachahmer
In Smartphone-AR-Games sieht Hanke generell großes Entwicklungs- und Umsatzpotenzial, das noch nicht abgerufen wurde. Spiele, die den Pokémon-Go-Erfolg nur kopieren wollten, seien allerdings verschwendete Zeit.
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"Ich möchte, dass mehr Entwickler das Genre erforschen und in neue Richtungen erweitern", sagt Hanke.
Er wünsche sich generell mehr erfolgreiche Smartphone-AR-Spiele, das fördere deren soziale Akzeptanz:
"Wir stellen uns eine Zukunft vor, in der es normal ist, mit Freunden draußen ein Spiel zu spielen, so wie ins Kino, in die Bar oder ins Restaurant zu gehen", sagt Hanke. Dafür müsse die gesamte Industrie wachsen.
Langfristig, das hat Hanke in der Vergangenheit immer wieder angedeutet, hofft der Niantic-Chef, dass eine AR-Brille das Smartphone ablöst. Mit dem Smartphone im AR-Modus durch die Umgebung zu laufen, bezeichnete Hanke als "etwas unbeholfen".
Niantic selbst will diese Brille trotz Milliardeninvestitionen wohl eher nicht bauen. Stattdessen möchte das Unternehmen mit der Augmented-Reality-Cloud die grundlegende Software-Infrastruktur für Zukunfts-AR liefern.
Quelle: Gamesindustry; Titelbild: Niantic / Warner Bros.
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