VR-Brillen: Welche hat die beste Bildqualität?

Wenn es um das Seherlebnis von VR-Brillen geht, wird häufig nur die Auflösung, Bildwiederholrate und Sichtfeldweite diskutiert. Das Virtual Dimension Center (VDC) Fellbach maß bei 15 VR-Brillen weitere wichtige Faktoren wie die Bildschärfe, den Kontrast und die Helligkeit.
Grundlage des Messaufbaus war ein standardisiertes 3D-Kopfmodell samt USB-Kamera und hochauflösendem Objektiv. Der künstliche Kopf wurde auf einem Tisch montiert und die VR-Brillen so darauf positioniert, dass die Kamera auf den Mittelpunkt der Linsen ausgerichtet war.

Das Kopfmodell samt eingelassener Kamera, die das menschliche Auge simuliert. | Bild: VDC Fellbach
Ein professionelles Messgerät, das normalerweise zur Kalibrierung von Monitoren verwendet wird, ermittelte Werte wie Weiß- und Schwarz-Luminanz, Kontrast, Farbumfang und Farbtreue. Um die Lesbarkeit von Schrift zu messen, wurde eine standardisierte Sehprobentafel benutzt.
Die Messergebnisse

Auch beim Farbumfang trumpfen die OLED-Displays auf. "100" bedeutet, dass eine VR-Brille den vollen Farbumfang eines Standards (sRGB oder AdobeRGB) darstellen kann. | Diagramm: VCD Fellbach

Der orangene Balken beschreibt den Mittelwert der Farbabweichung. Je geringer der Wert, desto besser. | Diagramm: VDC Fellbach

Das für die Messung der Bildschärfe ausschlaggebende Kriterium war die Linienbreite pro Pixelhöhe. | Diagramm: VDC Fellbach

Den besten Kontrastwert (weißer Balken) bieten Samsung Odyssey, HTC Vive und HTC Vive Pro. | Diagramm: VDC Fellbach

Um die Lesbarkeit der Schrift zu messen, wurde der Mittelwert (orangener Balken) an lesbaren Zeilen über alle gemessenen Distanzen (4 - 13,84 Meter) hinweg gebildet. | Bild: VDC Fellbach
Fazit: VR-Bildqualität hat viele Kriterien
Das VDC Fellbach kommt zum Schluss, dass technische Eigenschaften wie Auflösung, Pixeldichte, Displaytyp und Subpixelmatrix nur eingeschränkt Aufschluss über die letztendliche Bildqualität einer VR-Brille (Vergleich) geben können.
VR-Geräte müssten auch auf Kriterien wie Bildschärfe und -kontrast, Weiß- und Schwarz-Luminanz, Farbumfang, Farbtreue und Lesbarkeit von Schrift untersucht werden.
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"Nur so kann je nach Anwendungsfall eine optimierte Auswahl vorgenommen werden", schreiben die Prüfer. Als Beispiel nennt das VDC Fellbach Design-Anwendungen und Fahrsimulationen, die unterschiedliche Anforderungen an VR-Brillen darstellen.
Außerdem müsse man beachten, dass die Linsen und der Linsenschliff ebenfalls eine wichtige Rolle spielten, unabhängig vom verwendeten Display.
Den vollständigen Werkstattbericht findet man auf der Internetseite des VDC Fellbach.
Quelle: VDC Fellbach, Titelbild: Facebook
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