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Mit Vive Focus Plus hat HTC potenziell einen Oculus-Quest-Konkurrenten am Start, scheut aber den direkten Wettbewerb bei Endverbrauchern.
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Vive Focus Plus und Oculus Quest portieren erstmals die volle Bewegungsfreiheit von PC-VR-Brillen auf mobile Geräte.
Während Oculus die Quest-Brille als VR-Spielekonsole am Markt positioniert, sucht HTC Kundschaft ausschließlich in der Industrie: Unternehmen sollen Vive Focus Plus beispielsweise fürs Training oder das Design einsetzen.
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Daniel O’Brien, VR-Manager für HTCs US-Division, nennt jetzt (via UploadVR) den Grund für diese Entscheidung: Der Verbrauchermarkt fordere niedrigere Preise und viele Inhalte. Ein entsprechendes Ökosystem aufzubauen, sei „eine echte Herausforderung“ in Relation zum Inhalt, den man mit einer autarken VR-Brille derzeit anbieten könne.
Oculus‘ Zielgruppe für Quest: Gamer mit Bewegungsdrang. HTC möchte die technisch ähnliche VR-Brille Vive Focus Plus lieber nur an Geschäftskunden vermarkten. Bild: Oculus
Autarke VR noch nicht gut genug?
Wenn man zwischen den Zeilen liest, steht da: O’Brien ist nicht davon überzeugt, dass aktuelle autarke VR-Technologie gut genug ist für Endverbraucher.
Außerdem ist laut O’Brien die Kundenbindung bei den Budget-Brillen ein Schwachpunkt: Nach anfänglicher Begeisterung sei die erneute Nutzungsrate „nicht besonders hoch“.
Für Entwickler würde das von O’Brien beschriebene Szenario bedeuten, dass sie ihre Spiele und Apps nicht verkauft bekommen – und das VR-Ökosystem scheitert.
Auch Oculus-Technikchef John Carmack berichtete über geringe Nutzungsraten bei Samsung Gear VR. Die Smartphone-Brille sei ein Partygag. Oculus Go hingegen habe ähnliche Nutzungsraten wie Oculus Rift. Das zeigt, dass die Qualität der mobilen VR-Erfahrung sehr wohl einen Unterschied macht.
Meine Einschätzung: O’Brien bewertet den Markt für Quest und Plus anhand von Erfahrungen mit Vorgängertechnologie, die in der Tat nicht gut genug war für Endverbraucher. Das ist legitim, aber nicht unbedingt sinnvoll: Mit Oculus Quest startet eine neue Geräteklasse, die das Potenzial hat, die Karten neu zu mischen.
Die Millionen US-Dollar, die Facebook in Hard- und Software steckt, um diese Ausgangsposition überhaupt erst zu erreichen, übersteigen allerdings HTCs Budget ohnehin. Die Flucht in die Business-Nische ist für HTC daher die logische Konsequenz aus der aktuellen Marktsituation.
Vive Focus Plus erscheint mit vollwertigen VR-Controllern im zweiten Quartal 2019. Ein Preis ist noch nicht bekannt, die Focus-Brille ohne Controller kostet 600 US-Dollar. Die Controller werden nicht einzeln verkauft und sind nicht rückwärtskompatibel mit dem Originalgerät.
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