Digitale Fans füllen US-Stadien - auch was für die Bundesliga?

Digitale Fans füllen US-Stadien - auch was für die Bundesliga?

In den USA bleiben die Stadien bis auf Weiteres leer. Damit vor der Mattscheibe dennoch Stadiongefühl aufkommt, greift ein US-Sportsender auf realistisch animiertes AR-Publikum zurück.

Fox Sports setzte die Spezialeffekte zum ersten Mal dieses Wochenende ein. Übertragen wurde ein Baseballspiel der New York Yankees gegen die Washington Nationals.

Die dahintersteckende Technik ist komplex: Die Zuschauermenge besteht aus einer Vielzahl computergenerierter menschlicher Figuren, die auf Basis der Unreal Engine in Echtzeit animiert und mit Hilfe der  Bewegungsdaten der Fernsehkameras und der AR-Software Pixatope perspektivisch korrekt auf die Zuschauertribünen projiziert werden.

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Dort gestikulieren, buhen und jubeln sie wie echte Fans. Selbst Laolawellen werden simuliert, wie folgendes Werbevideo des Senders zeigt.

 

Den Anblick leerer Stadien vermeiden

Pixatope wurde bereits von einem US-Wetterkanal für Mixed-Reality-Wetterberichte eingesetzt. Die aufwendig inszenierten Effekte sollten Zuschauern das Gefahrenpotenzial von Tropenstürmen und Waldbränden vor Augen führen.

Die vom Baseball-Publikum erzeugte Geräuschkulisse wurde ebenfalls simuliert und in die Lautsprecher des Stadions geleitet. Sie sind bei der Fernsehübertragung zu hören und geben auch den Spielern auf dem Feld ein Stück weit ein Gefühl von Fanpräsenz.

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"Wir wollen niemanden zum Narren halten, es geht noch immer um das Spiel. Man schaut nicht mehr in ein leeres Stadion, was komisch aussieht. Wir wollen den Menschen ein Gefühl der Normalität vermitteln", sagt Produktionschef Brad Zager gegenüber The Verge.

Football als Nächstes?

Fox Sports ist der erste US-Sender, der Fans mittels Augmented-Reality-Technik ins Stadion projiziert. Bislang experimentierten Teams mit weniger aufwendigen Mitteln und nutzten Pappaufsteller von Fans. Anhänger können für 100 US-Dollar ein Alter Ego aus Karton mit ihrem Gesicht kaufen und im Stadion aufstellen lassen.

Dank digitaler Technik sind die Produzenten flexibler: Sie können einstellen, wie voll das Stadion ist, welche Kleidung die Fans abhängig vom Wetter tragen, wie groß die Anteile der Anhänger beider Lager sind und wie die Menge auf Spielereignisse reagiert.

Die digitalen Fans und AR-Effekte sollen im Laufe der Saison verbessert werden, sodass in Zukunft auch Nahaufnahmen denkbar würden. Ab September könnten die virtuellen Fans dann auch die Football-Stadien befüllen, entschieden sei aber noch nichts.

Quellen: CNBC, The Verge, Titelbild: Fox Sports

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