"Florence": US-Wetterkanal verblüfft mit genialer Mixed-Reality-Animation

Ein US-Wetterkanal nutzt den Mixed-Reality-Trend, um die eigene Berichterstattung visuell kräftig aufzumotzen.

Und plötzlich türmen sich die Wassermassen rund um den Wettermann Greg Postel auf. Sie reichen weit über seinen Kopf. Wäre das Wasser nicht rein virtuell, Postel würde garantiert nicht mehr auf den Beinen stehen und von den Fluten weggerissen.

"Wenn das Wasser so hoch ist, gibt es kaum noch sichere Plätze", sagt Postel. Das nimmt man ihm angesichts der Animation in seinem Rücken ab.

___STEADY_PAYWALL___

Genau diesen Effekt soll die drastische Mixed-Reality-Infografik haben. Eingesetzt wurde sie vom US-Sender "The Weather Channel" für die Berichterstattung über den Tropensturm "Florence", um dessen Wirkmacht und damit die Gefahr, die von ihm ausgeht, möglichst eindrucksvoll zu visualisieren.

Die spektakulären Bilder sollen mehr Aufmerksamkeit schaffen als herkömmliche 2D-Infografiken, die die Überschwemmungsgefahr mit Balkendiagrammen womöglich sogar verharmlosen.

Mixed-Reality-Effekt sorgt für Social-Media-Hit

Diese Strategie scheint aufzugehen: Schon wenige Stunden nach der Veröffentlichung erzielten die Clips Millionen Klicks und mit die höchste Anteilnahme, die der Sender bislang in Social Media verzeichnen konnte. Menschen teilten die Videos als Warnung, sagt der The-Weather-Channel-Chefdesigner Michael Potts der Washington Post.

logo
  • checkMIXED.de ohne Werbebanner
  • checkZugriff auf mehr als 9.000 Artikel
  • checkKündigung jederzeit online möglich
ab 3,50 € / Monat
logo

"Diese Information kann Leben retten und wir wollten sie so präsentieren, dass die Menschen reagieren", sagt Potts. Bis 2020 sollen laut Potts 80 Prozent der Wetterberichte mit solchen Mixed-Reality-Effekten erweitert werden.

Erstellt wurden die Effekte mit dem Programmierwerkzeug "Unreal Engine", das in erster Linie für Computerspiele bekannt ist. Der Wetterkanal kooperiert bei der Umsetzung mit dem Mixed-Reality-Studio "The Future Group".

Erstmals vorgestellt wurde die Technologie mit einer Berichterstattung über einen fiktiven Wirbelsturm im vergangenen Juni.

Anfang August folgte ein Mixed-Reality-Erklärstück über Blitzeinschläge.