VR-Brille: Welche trackt am weitesten?

Das VDC Fellbach hat eine aktualisierte Messung vorgenommen. Getestet wurden zusätzlich:
- HP Reverb G2
- Oculus Quest 2
- Pico Neo 2
Nachfolgend die aktualisierten Messstatistiken für die Trackingreichweite.

Die aktualisierten Messwerte für die Trackingreichweite. | Diagramm: VDC Fellbach
Der aktualisierte und vollständige Werkstattbericht ist kostenlos auf der Webseite des VDC Fellbach abrufbar.
Messaufbau und Verfahren
Jede Ebene wurde in drei unterschiedlichen Geschwindigkeiten abgefahren und aufgezeichnet. Für den Vergleich der Reichweite wurde der Wert mit einer Geschwindigkeit von 10 Millimeter pro Sekunde für Ebene 1 und 2 und 100 mm/° herangezogen. Das folgende Chart zeigt das Messergebnis.

Oculus Rift S kann auf den drei gemessenen Ebenen trotz integrierter Trackinglösung fast zum SteamVR Tracking aufschließen. | Bild: VDC Fellbach
Externes Tracking gewinnt
Das beste Resultat erzielte das SteamVR Tracking, bei dem das VDC keine Einschränkungen in Sachen Trackingreichweite feststellen konnte. Beim SteamVR Tracking werden an entgegengesetzten und erhöhten Stellen zwei Basisstationen installiert, die den Raum mit für das menschliche Auge unsichtbaren Lichtimpulsen fluten. Die lichtempfindlichen Sensoren des Vive-Controllers und von Lighthouse-Brillen erfassen die Lichtimpulse, so wird deren räumliche Position bestimmt.
Bei den restlichen VR-Brillen werden die VR-Controller mittels Kameras erfasst, die in das Gehäuse der VR-Brillen verbaut sind. Dadurch werden die Basisstationen überflüssig.
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Der Nachteil dieses Trackingsystems ist, dass die VR-Controller aus dem Sichtbereich der Kameras geraten können, wodurch sie nicht mehr erfasst werden. Das kann man provozieren, indem man die VR-Controller hinter den Rücken oder in die entgegengesetzte Richtung des Blicks hält. Bei manchen Trackingsystemen braucht es jedoch weniger für Trackingverluste.
WMR-Tracking bildet das Schlusslicht
Die VDC-Messung belegt, dass es eine große Rolle für die Trackingreichweite spielt, wie viele Kameras in einer VR-Brille verbaut und wie diese angeordnet sind. Oculus Quest (Test) und Oculus Rift S (Test) nutzen die gleiche Trackingtechnologie, aber Zahl und Anordnung der Kameras führen zu deutlichen Unterschieden bei der Trackingreichweite.

Die PC-VR-Brille Oculus Rift S (rechts) hat zwei Kameras an den Seiten und eine zusätzliche Kamera an der Oberseite verbaut. Gegenüber der Oculus Quest (links) vergrößert dies die Trackingreichweite signifikant. | Bild: Facebook
Am schlechtesten schlägt sich demzufolge die Samsung Odyssey, die wie alle VR-Brillen der ersten WMR-Generation lediglich zwei Frontkameras verbaut hat. "Mit 142 bis 166 Grad wurde die Grenze von 180 Grad unterschritten, wodurch es zum Beispiel nicht möglich ist, beide Arme ohne Trackingverlust seitlich auszustrecken", schreibt das VDC Fellbach.
Bei der Auswahl einer VR-Brille sei neben der Genauigkeit auch die Trackingreichweite ein wichtiges Kriterium. Für Anwendungen, die keine größeren Interaktionen verlangen, wie zum Beispiel das Betrachten von virtuellen Umgebungen und 3D-Modellen oder das Durchführen von VR-Videokonferenzen, reichten Trackingsysteme mit geringer Reichweite aus. Für Trainingssimulationen und CAD-Anwendungen hingegen sei ein großer Trackingbereich wichtig.
Nachfolgend ist veranschaulicht, in welchen Gradbereichen es auf den drei Ebenen zu Trackingverlusten kam.

Samsung Odyssey schafft weniger als 180 Grad. | Bild: VDC Fellbach

Auf Ebene 2 wird der WMR-Controller vorne nicht mehr erfasst. | Bild: VDC Fellbach

Die Ergebnisse bei den seitlichen Kreisbewegungen. | Bild: VDC Fellbach
Der vollständige Werkstattbericht ist auf der offiziellen Internetseite des VDC erhältlich. Weitere VDC-Werkstattberichte sind unten verlinkt.
Quelle: VDC Fellbach, Titelbild: Valve
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