Studie zu Virtual Reality: Ist Motion Sickness messbar?

Studie zu Virtual Reality: Ist Motion Sickness messbar?

Deutsche Forscher machen VR-Übelkeit erstmals messbar. Führt das Verständnis von Gehirnaktivitäten zum Ende von Motion Sickness?

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In der Virtual Reality lässt sich einiges erleben: Wir können am Steuer eines Sternenkreuzers durch den Weltraum reisen, vermeintliche Grenzerfahrungen als virtueller Henker sammeln oder Hollywood-Blockbuster an einer riesigen virtuellen Leinwand erleben.

Meta, wie der Facebook-Konzern seit Kurzem heißt, will VR künftig auch auf sozialer Ebene etablieren. Das Metaverse soll Menschen verbinden und völlig neue Erfahrungen schaffen. VR-Erfahrungen können Großartiges leisten, sofern man nicht an Motion Sickness leidet. Forscher der Universität Jena machen das mulmige Gefühl nun erstmals messbar.

In drei Phasen steigerten sie die Bewegungsabläufe über eine Dauer von 45 Minuten: beginnend mit einer einfachen waagerechten Bewegung, bei der das Raumschiff weite Kreise zog, bis hin zu unerwarteten vertikalen und horizontalen Richtungswechseln sowie abrupten Geschwindigkeitsstößen.

Schon nach der ersten Phase trat bei allen Probanden vereinzeltes Unwohlsein ein. Schwere Motion-Sickness-Symptome wie Übelkeit und Desorientierung traten gegen Ende der letzten Phase bei elf von vierzehn Teilnehmenden auf.

Veränderung der Gehirnaktivität deutet auf Stärke der Symptome hin

Die Forschenden fanden ein gemeinsames Muster in der Veränderung der Gehirnaktivität und der Wahrnehmung der Symptome durch die Teilnehmer:innen. Je stärker die Begleiterscheinungen waren, desto höher war der Leistungszuwachs von bestimmten Frequenzen.

Im Vergleich zu einem Basis-EEG in VR sei das Leistungsspektrum für Gehirn-Frequenzen unter 10 Hz in allen Gehirnregionen erhöht, heißt es in dem Forschungspapier. Der Anstieg der Frequenzleistung sei positiv mit dem Grad der VR-Übelkeit korreliert. Probanden mit der höchsten Wahrnehmung von Motion Sickness hätten demnach den stärksten Leistungszuwachs in den Theta-, Delta- und Alpha-Frequenzen.

Laut den Forschern werde ein tiefgreifendes Verständnis von Motion Sickness in Anbetracht der zunehmenden Bedeutung von VR immer wichtiger. Weitere Untersuchungen sollen nun klären, welche Veränderung der Gehirnaktivität auf die auftretenden sensorischen Konflikte zurückzuführen sind.

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