Stadia: KI-Prognose soll laut Google-Ingenieur Latenzprobleme beseitigen
Ein KI-gestütztes Prognoseverfahren soll die Latenzen von Googles Game-Streaming-Service Stadia zukünftig sogar unter die Werte von lokaler Hardware drücken können.
Laut Googles leitendem Stadia-Ingenieur Majd Bakar soll ein KI-Vorhersagesystem die Latenz des Game-Streaming-Services in ein bis zwei Jahren signifikant reduzieren können.
"Wir glauben, dass wir in ein oder zwei Jahren Spiele bieten können, die schneller laufen und sich in der Cloud reaktionsschneller anfühlen als lokal", sagt Bakar der britischen Gaming-Zeitschrift Edge (via PCGamesN).
___STEADY_PAYWALL___Allerdings kann selbst Google nicht die Gesetze der Physik beugen. Der Konzern will daher einen Software-Trick einsetzen: Ein KI-basiertes Prognosesystem soll die Entwicklung der Latenz und des Spielverlaufs vorhersehen. Das System greift ein, wenn zwischen Nutzer und Server eine zu große Verzögerung entsteht und soll beispielsweise die Bildwiederholrate schnell nach oben justieren oder Eingaben des Spielers vorhersehen, um die Latenz durchgängig gering zu halten.
Bakar benutzt in diesem Kontext den Begriff "negative Latenz" - die ist physikalisch nicht möglich, der Begriff dient der Veranschaulichung. Die KI-Prognose soll durch die hohe Cloud-Rechenleistung hinter Stadia überhaupt erst möglich werden.
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Game-Streaming: Fit für XR dank KI?
Sollten sich Bakars Prognosen bewahrheiten, könnten Stadia und weitere, zukünftige Game-Streaming-Angebote womöglich doch für VR- oder auch AR-Brillen geeignet sein. Da bei beiden Technologien Körperbewegungen unmittelbar mit der Wahrnehmung gekoppelt sind, sorgt eine zu hohe Latenz jenseits der 20 Millisekunden für Unwohlsein und Irritation - oder raubt der Sache einfach den Spaß. In Googles Stadia-Dokumentation heißt es, dass es "zum jetzigen Zeitpunkt" keine Neuigkeiten zu einer VR-Unterstützung gibt.
Dass zumindest Einzelbilder recht gut vorhergesagt werden können, zeigt unter anderem Oculus' Prognosealgorithmus ASW: Er sorgt dafür, dass VR-Anwendungen auf älteren Rechnern oder bei hohen Grafikeinstellungen mit einer konstanten, geringen Latenz laufen.
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