Spiegelwelten: So stellt sich Leap Motion die Mixed-Reality-Zukunft vor

Spiegelwelten: So stellt sich Leap Motion die Mixed-Reality-Zukunft vor

Geht es nach Leap Motions Kreativchef Keiichi Matsuda, dann findet die Zukunft der Menschheit in vielen Realitäten statt.

Der Filmemacher Keiichi Matsuda wurde in der VR- und AR-Szene durch seine dystopische Zukunftsvision "Hyper-Reality" bekannt. In dem sehenswerten Kurzfilm zeigt er eine Mixed-Reality-Welt, in der das Digitale audiovisuell ein fester Bestandteil der Realität geworden ist.

Seit Herbst 2017 arbeitet Matsuda als Kreativchef für die Fingertracking-Spezialisten von Leap Motion. Für seinen Arbeitgeber hat er eine neue Zukunftsvision entworfen, die weniger dystopisch, aber ebenso grundlegend ist. Er nennt sie "Spiegelwelten".

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Matsudas Kernthese: All die neuen Mensch-Maschine-Schnittstellen - VR, AR, Mixed Reality und weitere - verschmelzen in einer einzigen Technologie, die den nahtlosen Wechsel von der physischen Realität in "grenzenlose virtuelle Welten" ermöglicht.

Aktuell verfügbare Geräte seien zwar "schon ganz gut" und "einfach zu handhaben". Sie veranschaulichten aber nur einen Bruchteil des Potenzials, das der Technologie grundlegend innewohne.

Unsere Zukunft: Seltsam, komplex und mit abgefahrener Architektur

Die Zukunft nach Matsuda wird seltsam, komplex und feinsinniger: "Wo früher Jahre harter Arbeit und wertvolle Ressourcen für den Bau einer Kathedrale nötig waren, werden wir in wenigen Augenblicken Umgebungen bauen und teilen können, die unmögliche neue Formen der Architektur hervorbringen", schreibt Matsuda.

Und weiter: "Wir werden Zeit und Raum verzerren, indem wir die Regeln der physischen Realität verbiegen oder brechen, um unseren Bedürfnissen gerecht zu werden. All dies wird für uns normal und offensichtlich sein."

Die digitale Spiegelwelt soll sich wie eine weitere Ebene über die Realität legen: "Spiegelwelten sind alternative Dimensionen der Realität, geschichtet über der physischen Welt. Anstatt dich komplett aus deiner Umgebung zu entfernen, existieren sie parallel zur Realität und verwandeln deine Umgebung in veränderte Versionen von sich selbst."

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Als visionäre Vorbilder nennt er die Traumwelt aus Herr der Ringe, die Frodo betritt, sobald er den Ring überzieht oder die umgedrehte Welt aus der Sci-Fi-Serie Stranger Things.

Technisch betrachtet arbeitet unter anderem Niantic, das Entwicklerstudio hinter Pokémon Go, an der Infrastruktur für so eine Spiegelwelt: Es ist die Augmented-Reality-Cloud.

Seine Zukunftsvision sei nicht so weit entfernt, wie viele vermuteten, schreibt Matsuda. Sie sei in Ansätzen sogar schon heute erlebbar.

Eines Tages solle die Menschheit dann "auf die heutige Zeit zurückblicken und versuchen, sich daran zu erinnern, wie es war, an einem Ort gefangen zu sein und in einem Körper".

Matsudas Überlegungen können in voller Länge samt sehenswerten interaktiven Grafiken im Leap-Motion-Blog nachgelesen werden.

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